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Festschrift 100 Jahre Albwerk - Alb-Elektrizitaetswerk Geislingen ...

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Warte im Schalthaus, 1935<br />

Diese unabdingbaren Ersatz­, Rationalisierungs­<br />

und Erweiterungsinvestitionen<br />

erforderten verständlicherweise<br />

einen enormen Finanzbedarf.<br />

In einer Zeit, in der die dominierende<br />

Führungspersönlichkeit eines Schultheiß<br />

Schneiders aufgrund seines<br />

plötzlichen Unfalltodes fehlte und deswegen<br />

intern und extern unterschiedlichste<br />

Überlegungen zur Zukunft der<br />

Elektrizitätsgenossenschaft angestellt<br />

wurden, waren das schwierige Entscheidungen.<br />

Zwischen den Genossenschaftsmitgliedern,<br />

innerhalb des<br />

Aufsichtsrats und des Vorstands, aber<br />

auch zwischen den Organen der<br />

Genossenschaft, etwa dem Aufsichtsrat<br />

und der Generalversammlung,<br />

entstanden erhebliche Meinungsverschiedenheiten<br />

über die Deckung des<br />

hohen Finanzbedarfs und die zukünftige<br />

Unternehmenssicherung.<br />

Es waren vor allem zwei zentrale<br />

Themen, die leidenschaftlich diskutiert<br />

wurden: die Umwandlung der Rechtsform<br />

der eingetragenen Genossenschaft<br />

in eine Aktiengesellschaft<br />

und die Fusion der selbstständigen<br />

Geislinger Elektrizitätsgenossenschaft<br />

<strong><strong>Alb</strong>werk</strong>, die sich in der Zwischenzeit<br />

von einer reinen Produktions­ in eine<br />

Beschaffungsgenossenschaft gewandelt<br />

hatte, mit anderen nichtgenossenschaftlichen<br />

Elektrizitätswerken.<br />

Gegen die Umwandlung der Genossenschaft<br />

in die Rechtsform einer AG<br />

wandten sich vor allem Kreise der<br />

ländlichen Mitgliedschaft, welche die<br />

ihnen vertraute Unternehmensform<br />

der Genossenschaft beibehalten wollten.<br />

Diese Positionierung war hinsichtlich<br />

der Erhaltung der Selbstständigkeit<br />

des Werkes ohne Zweifel von<br />

großer Wirkung. Allerdings war diese<br />

Haltung vieler Mitglieder nicht mit der<br />

Bereitschaft gekoppelt, die Finanzierungsprobleme<br />

des <strong><strong>Alb</strong>werk</strong>s durch<br />

weitere Aufstockung der Geschäftsanteile<br />

oder durch die Zeichnung<br />

zusätzlicher Geschäftsanteile zu lösen.<br />

Nicht wenige, vor allem in den Unternehmensorganen<br />

des <strong><strong>Alb</strong>werk</strong>s tätige<br />

Mitglieder, sympathisierten durchaus<br />

mit der Idee einer Fusion, bei der<br />

insbesondere das Überlandwerk<br />

Heuchlingen/Bachhagel und auch die<br />

Oberschwäbischen Elektrizitätswerke<br />

in Biberach zur Diskussion standen.<br />

Die Fusionsbedingungen der potenziellen<br />

Partner des <strong><strong>Alb</strong>werk</strong>s waren<br />

jedoch sehr ungünstig. Das <strong><strong>Alb</strong>werk</strong><br />

würde beispielsweise seine Selbständigkeit<br />

vollständig verlieren, die<br />

Geschäftsleitung sollte aus <strong>Geislingen</strong><br />

abgezogen werden und die Zahl der<br />

<strong><strong>Alb</strong>werk</strong>­Aufsichtsräte wäre in der<br />

Minderheit gewesen.<br />

Gang im Schalthaus mit Schaltzellen<br />

38 <strong><strong>Alb</strong>werk</strong> in der Weimarer Republik: 1919 - 1933 39

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