Festschrift 100 Jahre Albwerk - Alb-Elektrizitaetswerk Geislingen ...
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Lehrküche um 1960<br />
Ausstellungsraum um 1960<br />
Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe<br />
ist im Zeitraum 1950 bis 1970 im<br />
Versorgungsgebiet zwar leicht zurückgegangen,<br />
was jedoch nicht zu einer<br />
Senkung des Stromabsatzes im Agrarbereich<br />
führte. Im Gegenteil, es kam<br />
durch die zunehmende Elektrifizierung<br />
zu einer gestiegenen Nachfrage nach<br />
Strom. Landwirtschaftliche Haushalte<br />
und Betriebe nutzen verstärkt Elektroherde,<br />
Kühl und Gefrierschränke<br />
sowie in ihren Betrieben Melkmaschinen,<br />
Heubelüftungsanlagen, Milchkühlanlagen<br />
und Ähnliches.<br />
Der steigenden Stromnachfrage<br />
musste natürlich durch eine entsprechende<br />
Produktions und Leistungsanpassung<br />
des <strong><strong>Alb</strong>werk</strong>s begegnet<br />
werden. So kam es in den 1950er und<br />
1960er<strong>Jahre</strong>n zu erheblichen Erweiterungs<br />
und Rationalisierungsinvestitionen.Hochspannungsverteilungsanlagen<br />
und Ortsnetze wurden ausgebaut,<br />
neue Transformatoren aufgestellt<br />
und eine Verstärkung auf neue<br />
Übertragungsspannungen von 20.000<br />
Volt (20 kV) und damit die Ausweitung<br />
der Übertragungskapazität durchgeführt.<br />
Spezialfahrzeuge für Montagekolonnen des <strong><strong>Alb</strong>werk</strong>s, 1960<br />
Auch die Erstellung einer 60 kV<br />
GittermastDoppelleitung von <strong>Geislingen</strong><br />
nach Süßen, einer 20.000 Volt<br />
BetonmastDoppelleitung von <strong>Geislingen</strong><br />
nach Gosbach, der Verkauf der<br />
Leitungen von Söflingen nach Halzhausen<br />
an die EVS und letztlich der<br />
Bau des 110/20 kV Umspannwerkes<br />
im Eybacher Tal gehörten zu den<br />
Investitonen in dieser aufstrebenden<br />
Wirtschafts periode. 1970 gab es im<br />
Versorgungsgebiet des <strong><strong>Alb</strong>werk</strong>s über<br />
275 Umspannstationen. Das <strong><strong>Alb</strong>werk</strong><br />
führte in dieser Zeit auch die Ausweitung<br />
und Verbesserung der<br />
Straßenbeleuchtungs anlagen in<br />
<strong>Geislingen</strong> und in den zum Versorgungsgebiet<br />
gehörenden Landgemeinden<br />
durch. Mit dem Erwerb der<br />
Ortsnetze von Gosbach, Gingen und<br />
Kuchen (1967) erweiterte die Genossenschaft<br />
das regionale Versorgungsgebiet<br />
des Unternehmens. Der Bau<br />
des Umspannwerkes im Eybacher<br />
Tal im <strong>Jahre</strong> 1979 war das vorläufige<br />
Ende der wichtigsten Erweiterungsinvestitionen<br />
für die weitgehende<br />
Anpassung der Produktionskapazität<br />
an die Nachfrage.<br />
Während die Investitionsfinanzierungen<br />
der Genossenschaft in der Vorkriegszeit<br />
oft problematisch waren,<br />
so konnte in der Zeit des Wirtschaftswunders<br />
und der Hochkonjunktur von<br />
1950 bis 1970 die gesamte Finanzierung<br />
ohne größere Probleme durchgeführt<br />
werden. Man finanzierte die<br />
Investitionen überwiegend durch die<br />
Selbstfinanzierung aus den Gewinnen,<br />
aus der Inanspruchnahme von<br />
Abschreibungsgegenwerten und aus<br />
Darlehen der eigenen Werksunterstützungskasse,<br />
sowie durch Außenfinanzierung<br />
der Genossenschaft, also<br />
die Ausgabe neuer Geschäftsanteile<br />
an die in die Genossenschaft eintretenden<br />
Mitglieder. Bei einem derart<br />
florierenden Unternehmen bestanden<br />
auch bei sämtlichen Banken natürlich<br />
keinerlei Bedenken bezüglich einer<br />
Kreditvergabe.<br />
60 <strong><strong>Alb</strong>werk</strong> im Wirtschaftswunder und der Sozialen Marktwirtschaft 61