Senioren heute 27 - WHH
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Alle zwei bis drei Stunden hält der Zug an. Je nach<br />
Größe der Stationen sind es bis zu 20 Minuten<br />
Aufenthalt. Die Bremsen, Achslager und Federn<br />
werden in dieser Zeit von einem Eisenbahner mit<br />
einem Hämmerchen durch Klopfen kontrolliert. Ab<br />
und zu nutzen wir diese Stopps, um uns etwas Proviant<br />
oder Getränke zu kaufen. „Babuschkas“ bieten<br />
russische Leckerbissen, wie z.B. gebackenen<br />
Piroschkis oder frische Beeren aus dem Wald, zum<br />
Kauf an. Zu weit darf man sich allerdings nicht vom<br />
Zug entfernen: Nicht immer gibt der Lokführer mit<br />
einem Pfiff das Signal zur Abfahrt.<br />
Nur sehr Aufmerksame bemerken den unscheinbaren<br />
weißen Obelisken bei Kilometer 1.777 der Strecke.<br />
Er steht im Ural zwischen Perm und Jekaterinburg<br />
und markiert die Grenze zwischen Europa und<br />
Asien. Willkommen in Sibirien!<br />
Kurz nach Jekaterinburg haben wir einen vierstündigen<br />
Aufenthalt, da ein Wagen Radbruch hat. Der<br />
Zug fährt fast im Schritttempo zurück bis zum<br />
Bahnhof, wo der Wagen abgekoppelt und in einem<br />
nahe gelegenen Eisenbahnwerk repariert wird. Wir<br />
verbringen diesen Zwangsaufenthalt auf dem<br />
Bahnsteig. Bis zum Ende unserer Fahrt in Irkutsk<br />
sind diese vier Stunden fast wieder eingeholt.<br />
Die Tage im Zug werden mit Gesprächen, Lesen,<br />
Essen und Trinken verbracht. Auch bewundern wir<br />
die weite Landschaft, ab und zu unterbrochen von<br />
einsamen Dörfern oder großen Flüssen. Bedingt<br />
durch die verschiedenen Zeitzonen (im Zug gilt die<br />
Moskauer Zeit) soll jeder Mitreisende in den Genuss<br />
kommen, sein Abendsessen abends einzunehmen.<br />
Also dürfen wir am letzten Tag unser Abendessen<br />
bereits um 14.00 Uhr Moskauer Zeit zu uns nehmen.<br />
Am Sonntagmorgen gegen 8.00 Uhr Ortszeit dann<br />
Ankunft in Irkutsk, dem Zentrum Ostsibiriens am<br />
Fluss Angara. Älteste, traditionsreichste und schönste<br />
der sibirischen Städte. Nach dem Frühstück fahren<br />
wir in unser Hotel, wo wir uns erst mal duschen.<br />
Anschließend Stadtrundfahrt und Besichtigung<br />
zahlreicher Gebäude und Besuch des Dekabristenmuseums.<br />
Abends sitzen wir dann noch etwas zusammen<br />
und lassen die letzten Tage Revue passieren.<br />
Montag dann Fahrt zum ca. 60 km entfernten<br />
Baikalsee. Er ist ein Naturwunder eigener Art. Mit<br />
bis zu 1.620 m Tiefe und fast 700 km Länge ist er<br />
der größte See der Welt.<br />
Unterwegs besichtigen wir bei schönstem Wetter<br />
noch das Ethnographische Museum für sibirische<br />
Holzarchitektur.<br />
Sibirische Holzkirche im Ethnografischen Museum<br />
für Holzarchitektur zwischen Irkutsk und Baikalsee.<br />
Foto: H.-J. Kalamajka<br />
Nach dem Mittagessen im Dorf Listwjanka (es gibt<br />
den Fisch Omul als Schaschlik, eine Baikalspezialität)<br />
steht eine fast fünfstündige Schifffahrt auf dem See<br />
zur Bucht „Akademitscheskaja“ an, wo wir unsere<br />
Holzhütten im rustikalen Holzhaus-Hotel<br />
„Baikalskie Djuny“ beziehen.<br />
Am nächsten Vormittag unternehmen wir einen<br />
dreistündigen Spaziergang entlang des Baikalsees.<br />
Nachmittags liegen wir in der Bucht am Sandstrand,<br />
sonnen uns und Wagemutige (auch wir) gehen zum<br />
Die Bucht „Akademitscheskaja“ am Baikalsee<br />
Foto: H.-J. Kalamajka