Premiers Grands Crus - Schweizerische Vereinigung der Weinfreunde
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AMI_1_12.qxd:AMI 8/31/12 10:18 PM Seite 23<br />
Vera Hobi, 1. Kannenmeisterin<br />
Stefan Juchli, Kannenmeister<br />
Barbara Schmuckle, Kannenmeisterin<br />
und Stubenbuch<br />
Aus dem Revisoren-Team<br />
scheidet Stefan Juchli turnusgemäss<br />
als Kassenrevisor aus. Als<br />
Revisoren werden gewählt: Simone<br />
Kury, Roland Nüssli und Peter<br />
Bigler (Ersatz)<br />
Ehrungen<br />
Gleich 19 Vereinsmitglie<strong>der</strong> feierten<br />
ein rundes Jubiläum und wurden<br />
für ihre treue Mitgliedschaft<br />
bei den Ambassadoren <strong>Weinfreunde</strong>n<br />
geehrt. Klaus Stadelmann<br />
(50 Jahre), Amadeo Ravicini<br />
(40 Jahre), Nadia Can<strong>der</strong>an<br />
Wormser, René Flück, Ursula<br />
Glutz, Urs Glutz, Thomas Leimer,<br />
Danielle Müller, Ruth Ziegler und<br />
Marie-Anna Zürcher (20 Jahre),<br />
Rolf Binz, Rico Cal<strong>der</strong>ara, Tünde<br />
Ertavi, Pia Flück, Marco Frigerio,<br />
Esther Grolimund, Roger Murbach,<br />
Hansruedi Trachsel und Vreni<br />
Trachsel (10 Jahre).<br />
Jahresprogramm 2012<br />
Der Stubenrat hat auch für 2012<br />
ein spannendes Programm zusammengestellt.<br />
Ab März 2012 wird<br />
zudem ein Meisterkurs durchgeführt.<br />
16. März:<br />
Degustation Schaffhausen<br />
11. Mai: Degustation Loire<br />
15. bis 17. Juni:<br />
Mitglie<strong>der</strong>reise Südtirol<br />
19. August: Sommeranlass<br />
19. Oktober:<br />
Degustation Vulkanweine<br />
30. November: Chapitre<br />
Um 20.25 Uhr wird <strong>der</strong> offizielle<br />
Teil des Botts abgeschlossen.<br />
Zum gemütlichen Teil wurden Wienerli,<br />
Schweinswürstli und Brot angeboten,<br />
zusammen mit Weinen<br />
von früheren Degustationen. Die<br />
Stubenrätinnen und Stubenräte gaben<br />
ihr Bestes, um den grossen<br />
Durst <strong>der</strong> 57 Mitglie<strong>der</strong> zu löschen.<br />
Ami du Vin 1/12<br />
Im Vorfeld des Degustationsabends<br />
reiste <strong>der</strong> gesamte Stubenrat<br />
im letzten Herbst ins Blauburgun<strong>der</strong>land<br />
und überzeugte<br />
sich vor Ort über das dortige<br />
Schaffen. Der Funken <strong>der</strong> Begeisterung<br />
sprang über. Die Folge<br />
war ein grosser Einkauf dieser tollen<br />
Tropfen, welche nun zur Verkostung<br />
standen.<br />
Müller-Thurgau zum Auftakt<br />
Den Beginn bildeten vier verschiedene<br />
Müller-Thurgau: Von GVS<br />
Schachenmann <strong>der</strong> Siblinger und<br />
<strong>der</strong> Gächlinger Räckedorn, sowie je<br />
ein Exemplar von Stamm aus<br />
Thayngen und Gysel aus Hallau.<br />
Beim Gächlinger Räckedorn handelt<br />
es ich übrigens um den Siegerwein<br />
in <strong>der</strong> Kategorie «Müller-<br />
Thurgau» am Grand Prix du Vin<br />
Suisse 2010: ein kräftiger Wein mit<br />
einem nachhaltigen Abgang. Keine<br />
Frage, dass je<strong>der</strong> dieser Weine<br />
beim Publikum sehr gut ankam. –<br />
Fortgesetzt wurde die Degustation<br />
mit den Rotweinen – wie es sich<br />
für Schaffhausen gehört – vorwiegend<br />
mit Blauburgun<strong>der</strong>.<br />
Blauburgun<strong>der</strong>...<br />
Oft wird vergessen, dass auch<br />
Stein am Rhein zum Kanton<br />
Schaffhausen gehört und dort<br />
Wein angebaut wird. Der zuerst<br />
verkostete Blauburgun<strong>der</strong> «Chäfer-<br />
La vie de l’ANAV<br />
Erstaunliches aus <strong>der</strong> «Nordschweiz»<br />
Schaffhauser Weine<br />
überraschten<br />
Am 16. März 2012 luden unsere Kannenmeisterin, Barbara Schmuckle, und<br />
unser Stubenmeister, Roger Murbach, die Ambassadoren <strong>Weinfreunde</strong> Solothurn<br />
zu einer Degustation von Schaffhauser Weinen ins Hotel Krone in Solothurn<br />
ein. Rasch wurde klar, warum die beiden dieses Thema gewählt hatten:<br />
Barbara Schmuckle war bis zu ihrer Heirat Bürgerin von Stein am Rhein SH,<br />
und Roger Murbachs Heimatort ist Schaffhausen. Wir wurden also quasi von<br />
zwei Einheimischen durch den Schaffhauser Abend geführt. – Urs Goetschi<br />
hat mitdegustiert.<br />
steiner» Jahrgang 2009 von GVS<br />
Schachenmann wuchs denn auch<br />
am Hügel <strong>der</strong> Burg Hohenklingen,<br />
welche hoch über dem schmucken<br />
Städtchen thront. Ein fruchtiges<br />
Exemplar, welches dann auch mit<br />
dem später vom Kroneteam servierten<br />
Kaninchenragout bestens<br />
harmonierte. Gleiches gilt auch für<br />
den Pinot Noir «Selection» 2009<br />
aus dem Hause Stamm in Thayngen<br />
und den Pinot Noir Spätlese<br />
2009 <strong>der</strong> Familie Gysel.<br />
...o<strong>der</strong> doch Pinot noir<br />
Dem geneigten Leser ist inzwischen<br />
bestimmt aufgefallen, dass<br />
sich <strong>der</strong> Kanton Schaffhausen als<br />
Blauburgun<strong>der</strong>land verstehen<br />
möchte, die Winzer aber dennoch<br />
immer öfters das französische Synonym<br />
«Pinot noir» verwenden.<br />
Dies habe marketingtechnische<br />
Gründe verriet uns Thomas Stamm<br />
auf unserer Stubenratsreise und erzählte<br />
uns eine Geschichte von<br />
Kunden, die bei ihm in <strong>der</strong> Weinhandlung<br />
«etwas aus <strong>der</strong> Region»<br />
kaufen wollten. Er empfahl dann einen<br />
Blauburgun<strong>der</strong>, worauf die<br />
Kundschaft meinte, sie möchten<br />
doch lieber etwas Kräftigeres, zum<br />
Beispiel einen Pinot noir erstehen...<br />
Dieses Beispiel zeigt, dass offenbar<br />
<strong>der</strong> Bezeichnung «Blauburgun<strong>der</strong>»<br />
immer noch ein negativer<br />
Touch anhaftet. Dass dies<br />
jedoch keinesfalls gerechtfertigt<br />
ist zeigten die von uns verkosteten<br />
Weine. Mit dem Pinot noir «R»<br />
2009 von Ruedi Baumann, Oberhallau,<br />
stellten uns unsere Referenten<br />
einen Wein vor, <strong>der</strong> zur Zeit<br />
noch Ecken und Kanten hat, aber<br />
auch ein entsprechend vielversprechendes<br />
Potenzial aufweist. –<br />
So mancher Topwein aus dem<br />
Burgund muss sich warm anziehen,<br />
um sich mit dem «R» (das «R»<br />
steht übrigens für die Lage «Röti»)<br />
messen zu können.<br />
Auch Bordeaux steht Pate<br />
Nach vier Müller-Thurgau und den<br />
ersten vier Blauburgun<strong>der</strong>n verliessen<br />
wir die beiden bedeutendsten<br />
Rebsorten Schaffhausens<br />
und schwenkten unseren Blick zu<br />
zwei eher mit dem Bordeaux liebäugelnden<br />
Weinen: Der Cabernets<br />
Merlot 2009 von Stamm und<br />
ein Cabernet Merlot von Gysel.<br />
Nein, es handelt sich beim Wein<br />
von Stamm nicht um einen Rechtschreibefehler.<br />
Thomas Stamm<br />
führt bei dieser Cuvée drei Cabernets,<br />
nämlich Cabernet Dorsa, Cabernet<br />
Cubin und Cabernet Sauvignon<br />
mit dem Merlot zusammen.<br />
Beide Weine zeigten sich von <strong>der</strong><br />
kraftvollen Seite. Ihr Alterungspotenzial<br />
zeigte sich noch deutlich –<br />
die Reife lässt noch etwas auf<br />
sich warten.<br />
Surprises – o<strong>der</strong> Sorprese?<br />
Zum Schluss <strong>der</strong> Degustation<br />
schwenkten wir wie<strong>der</strong> auf die<br />
Schiene <strong>der</strong> Pinot noirs zurück.<br />
Wir kredenzten zwei süsse Varianten<br />
dieser Traubensorte. Zuerst einen<br />
Strohwein und danach die<br />
«Surprise Noir», beide aus dem<br />
Hause Gianini in Hallau. Der<br />
Strohwein wird ähnlich einem<br />
Amarone hergestellt, d.h. die<br />
Trauben werden vor dem Keltern<br />
angetrocknet. Bei <strong>der</strong> Surprise<br />
Noir wiesen die Trauben einen<br />
Zuckergehalt von sage und<br />
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