ICOM Deutschland Mitteilungen 2012
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üCKBliCK<br />
Der Burgpalast auf dem Burgberg ist der<br />
größte Gebäudekomplex Ungarns und das<br />
wohl bekannteste Bauwerk in Budapest .<br />
Einst Residenz der ungarischen Könige,<br />
beherbergt der Palastkomplex heute<br />
zahlreiche Museen, u .a . die Nationalgalerie<br />
und das Historische Museum Budapest . Die<br />
Geschichte des Burgpalastes reicht bis in<br />
die Anfänge des 13 . Jahrhunderts zurück .<br />
Militaria – A special Field of Interest with<br />
a special Audience<br />
Gergely Sallay<br />
The Hungarian Military History Museum is<br />
special in many ways . It is maintained by the<br />
Ministry of Defence, but is professionally<br />
supervised by the Ministry of National Resources<br />
. It is one of the country’s national<br />
museums, but it is only a part of a complex<br />
institution, namely the Military History Institute<br />
and Museum, which is Hungary’s central<br />
institution dealing with military history . The<br />
abovementioned facts already imply that the<br />
Museum’s activities include several special<br />
tasks . Besides collecting, preserving, researching<br />
and publishing the artefacts and documents<br />
of Hungarian and Hungarian-related<br />
military history, the Museum also takes part<br />
in the cultural life of the armed forces .<br />
The Military History Museum is also special<br />
considering its audience . Militaria-collecting<br />
has become a rather popular hobby in Hungary,<br />
and militaria enthusiasts come to the<br />
Museum as if they came to a religious place .<br />
They come to learn; they come to carry out<br />
research; they come to help and to get involved<br />
in the various activities of the Museum<br />
. The Military History Museum is becoming<br />
a competence centre for amateur military<br />
historians . Therefore, working in the Military<br />
History Museum provides excellent possibilities<br />
to get acquainted with interesting people<br />
and exciting stories . This personal aspect<br />
makes this job very appealing .<br />
To fulfil all the commitments mentioned<br />
above, the curators of the Museum have to<br />
be adaptable; they need a wide range of<br />
knowledge concerning both the past and the<br />
present of the military; and in addition to all<br />
that, they also have to be familiar with the<br />
“civilian” world of museums . Consequently,<br />
the Military History Museum offers great possibilities<br />
for young and adventurous museum<br />
professionals .<br />
16 | iCoM deutschland – MittEilungEn <strong>2012</strong><br />
2.745/66 (Dt./Ung.). Zudem berichtete er über ein Forschungsprogramm, das<br />
die ungarische Regierung aufgelegt und von 2004 bis 2011 finanziert habe.<br />
Thematisch umfasste es Accessibility of Collections, Collection Mobility, Preventive<br />
Conservation, etc. Ziele seien die Orientierung an Qualität und gesellschaftlicher<br />
Akzeptanz sowie die Gewinnung neuer Besuchergruppen. Derzeit<br />
liefe auch das sogenannte ALFAProgramm (2 Billionen Forint für 167 Anfragen),<br />
das für die Schaffung von lokalen Museen zur Verfügung gestellt werde.<br />
Weitere Bemühun gen fokussieren sich auf die Anforderungen museum for everyone<br />
und die Pro fessionalisierung (best practice network of county coordinators).<br />
Wenn die erinnerung verblasst: Museen, unser Gedächtnis!<br />
Der Vortrag von Detlef Hoffmann „The End of the Educated Middle Classes<br />
and the German Museum“ zeigte zunächst die Struktur der Museen in <strong>Deutschland</strong><br />
auf. Die Besucherzahl scheine seit 1990 konstant zu steigen (mehr Besuche<br />
als Einwohner in <strong>Deutschland</strong>), was bedeute, dass kleinere Museen häufig die<br />
meisten Wiederbesucher verzeichneten – anstelle sogenannter Blockbuster. Hoffmann<br />
hob die Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht“, die privat finanziert<br />
und vorbereitet worden sei, hervor. Gestartet 1997, dann überarbeitet und von<br />
2001 bis 2004 in unterschiedlichen Städten gezeigt, habe sie mehr als eine Million<br />
Besucher erreicht. Heute sei sie im Deutschen Historischen Museum in Berlin<br />
integriert und Bestandteil des kollektiven Bewusstseins deutscher Geschichte:<br />
Hoffmann betonte, dass dies nur durch privates Engagement möglich gewesen<br />
sei. Er sprach sich vehement für die Einbeziehung der Öffentlichkeit aus, vom<br />
Besucher und auch dem Museumswärter als dem museum educator.<br />
Die Diskussion wurde eröffnet mit der Frage nach der „assistierenden Rolle<br />
des Staates“. Rónai antwortete, dass dies auf die Sonderprojekte der Nationalmuseen<br />
konzentriert sei, neuerlich aber komplizierter würde. Sondermittel<br />
flössen noch aus dem „National Culture Fund” (Lotto). Der seit 1996 jährlich<br />
im Mai stattfindende Internationale Museumstag würde im Ungarischen Nationalmuseum<br />
in Budapest genutzt, damit fünfzig bis zu hundert Museen sich<br />
präsentieren könnten. Die Frage nach dem Fortbestand des 2011 schließenden<br />
Programms beantwortete er lakonisch: Nobody knows! Die ungarischen Kol<br />
Burgpalast, Foto: Katrin Hieke