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ICOM Deutschland Mitteilungen 2012

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CIMCIM gehört zu den kleineren internationalen<br />

Komitees von <strong>ICOM</strong> –<br />

be denkt man, dass im Laufe seiner<br />

nunmehr 52jährigen Geschichte (Grün ­<br />

dung am 1. Juli 1960) insgesamt etwas<br />

mehr als vierhundert Mitglieder gelistet<br />

sind. Dennoch spielt CIMCIM eine<br />

wichtige internationale Rolle in der<br />

großen community der Musikinstrumente,<br />

die sowohl Musiker als auch<br />

Musikinstrumentenbauer, Restauratoren,<br />

Instrumentenkundler und Musikfreunde<br />

umschließt.<br />

Die Musikinstrumente der öffentlichen<br />

Sammlungen werden von CIM­<br />

CIM als kulturelles Erbe verstanden,<br />

und dass CIMCIM sich aufgrund dieser<br />

Devise zu einer beratenden Instanz<br />

entwickelt hat für Konservierungs­ und<br />

Restaurierungsfragen, für Standards<br />

objektbezogener Dokumentation sowie<br />

für Regeln, die den öffentlichen<br />

Zu gang zu den Sammlungsbeständen<br />

professionell begleiten, lag im Sinne<br />

der Gründer. Verschiedene musikwissenschaftlich<br />

orientierte Gesellschaften<br />

ermöglichten zwar Begegnungen auf<br />

internationalen Konferenzen, konnten<br />

aber den dringenden Bedarf für museumsrelevante<br />

Diskussionen nicht abdecken.<br />

Und so suchten einige Direktoren<br />

und Kuratoren Ende der 1950er<br />

Jahre gezielt einen geeigneten Träger,<br />

den sie dann schließlich und folgerichtig<br />

in <strong>ICOM</strong> fanden.<br />

In spezialisierten Arbeitsgruppen<br />

wurden Anleitungen und Richtlinien<br />

erarbeitet und publiziert – die meisten<br />

stehen heute frei zugänglich auf der Webseite<br />

von CIMCIM. Dort findet man<br />

auch ein Verzeichnis von über sechs­<br />

hundert weltweit erfassten Musik ins<br />

tru mentensammlungen. Die Angaben<br />

können seit einem Jahr von den<br />

Museen selbst über ein Passwort bearbeitet<br />

und aktualisiert werden.<br />

Darüber hinaus jedoch ist CIMCIM<br />

auch eine Plattform, die das Musikins<br />

trument als Quelle zur Erforschung<br />

der Musikgeschichte versteht. Arbeitsgrup<br />

pen widmen sich der Klassifizierung<br />

der Musikinstrumente und dem<br />

beschreibenden Fachvokabular. Eines<br />

der jüngsten, ehrgeizigsten und erfolg<br />

reichs ten Projekte, das auf diesen<br />

Vorarbeiten aufbauen konnte, ist die<br />

Errichtung einer gemeinsamen Musikinstrumenten­Datenbank<br />

einiger Musikinstrumentensammlungen,<br />

genannt<br />

MIMO – ein Projekt des Centre for<br />

Re search Collections der Universität<br />

Edinburgh in Schottland mit Förderung<br />

durch das European Commission’s<br />

eContentPlus Programme. In einer<br />

zweijährigen Arbeitsphase von 2009<br />

bis 2011 gelang es den MIMO­Partnern,<br />

über die Europeana­Webseite<br />

45.000 Musikinstrumente mit mehr<br />

als 70.000 Bildern, 1.800 Klangdateien<br />

und 300 Videoaufnahmen on line<br />

zur Verfügung zu stellen. Diese Datenbank<br />

wird weiterhin ausgebaut. Museen,<br />

die Musikinstrumente in ihrem<br />

Bestand haben, sind eingeladen, sich<br />

diesem Projekt anzuschließen. Ein<br />

intErnationalE KoMitEEs<br />

international Committee for Museums and Collections of Musical instruments – CiMCiM<br />

Auf der Jahrestagung 2006 von CIMCIM in Vermillion trommelten, sangen und tanzten die<br />

Oyate Singers, Wasa Wakpa/Vermillion, für die Konferenzteilnehmer im Tipi-Dorf der Nativ<br />

American .<br />

Hin weis zu MIMO ist auf der Webseite<br />

von CIMCIM zu finden.<br />

Ein Musikinstrument ist ein recht<br />

komplexer Sammlungsgegenstand. Die<br />

Erhaltung des originalen Objektes<br />

steht meist konträr zu dem Bedürfnis,<br />

den Klang erforschen und erleben zu<br />

können, denn letzteres ist oft nicht<br />

möglich, ohne dabei das historische<br />

Material zu beanspruchen (restauratorische<br />

Eingriffe, Saitenzugkräfte bei<br />

Saiteninstrumenten, Kondensation des<br />

Atems bei Holzblasinstrumenten). Daher<br />

wählen die Museen zunehmend<br />

andere Arten der Erlebnisvermittlung.<br />

Neben informativen Ausstellungsgestaltungen<br />

zählt dazu auch der Bau von<br />

Instrumentenkopien. Diskussionen<br />

über Ausstellungsinhalte und deren<br />

Vermittlung gewinnen immer mehr an<br />

Gewicht. Oft finden CIMCIM­Tagungen<br />

in Kooperationen mit anderen Musikinstrumenten­Gesellschaften,<br />

etwa<br />

der American Musical Instrument<br />

Society oder The Galpin Society, statt.<br />

Diese gemeinsamen Treffen ermöglichen<br />

es, museumsrelevante Diskussionen<br />

einer größeren Öffentlichkeit zugänglich<br />

zu machen.<br />

Weitere Informationen:<br />

Christiane Barth, Schatzmeisterin von CIMCIM;<br />

christiane .barth@haendelhaus .de<br />

www .music .ed .ac .uk/euchmi/cimcim<br />

iCoM deutschland – MittEilungEn <strong>2012</strong> | 31

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