ICOM Deutschland Mitteilungen 2012
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Problemen in persönlichen Haftungsfragen und beim<br />
Wechsel der Konten verbunden ist, wird das Bankdienstleistungsverfahren<br />
verstärkt durch das Sekretariat in Paris<br />
übernommen. Dies erleichtert die autonome Arbeit der Komitees<br />
und trägt zur allgemeinen Finanztransparenz bei.<br />
<strong>ICOM</strong> möchte den Mitgliedern die Kontaktaufnahme<br />
untereinander erleichtern und den Austausch von Wissen<br />
und Erwartungen fördern. Aus diesem Grund arbeiten wir<br />
daran, das <strong>ICOM</strong>Web hin zu einer <strong>ICOM</strong>munity auszubauen.<br />
Der Internationale Museumsrat, mit seinen rund<br />
30.000 Mitgliedern einer der größten Kulturverbände weltweit,<br />
möchte die modernsten Kommunikationsmöglichkeiten<br />
zur Verfügung stellen und damit den gestiegenen Ansprüchen<br />
seiner Mitglieder entsprechen.<br />
Ziel 2: <strong>ICOM</strong>s weltweite Anerkennung als Instanz für<br />
ehtik in der Museumsarbeit stärken<br />
Der Internationale Museumsrat hat sich in seiner Arbeit<br />
vor allem dem Schutz des kulturellen Erbes verschrieben.<br />
Der <strong>ICOM</strong> Code of Ethics for Museums, vor 25 Jahren<br />
auf der Generalkonferenz in Buenos Aires beschlossen und<br />
fortlaufend aktualisiert, hat international enor me Be deutung<br />
gewonnen und dient als empfehlende Grundlage in<br />
Konfliktfällen. In <strong>Deutschland</strong> hat der Deutsche Bundestag<br />
im Jahre 2007 den Schlussbericht seiner Enquete<br />
Kommission „Kultur in <strong>Deutschland</strong>“ angenommen, in<br />
dem es u. a. heißt, dass der <strong>ICOM</strong> Code of Ethics for Museums<br />
als Grundlage für die Museumsarbeit in <strong>Deutschland</strong><br />
dient.<br />
Der Vorstand von <strong>ICOM</strong> (Executive Council) hat eine<br />
eigene EthikKommission, die viele Jahre von der australischen<br />
Kollegin Bernice Murphy geleitet worden ist und nun<br />
vom Schweizer Kollegen Martin Schärer geleitet wird. Diese<br />
befasst sich mit Anfragen zu Konfliktfällen um das kulturelle<br />
Erbe im weitesten Sinne und spricht Empfehlun gen aus.<br />
Darüber hinaus hat <strong>ICOM</strong> im Jahre 2011 mit der World<br />
Intellectual Property Organisation (WIPO) verabredet, eine<br />
gemeinsame Programmarbeit im Sinne der Mediation<br />
anzubieten, bei der alternative Lösungsmöglichkeiten in<br />
Foto: Matthias Ripp<br />
aKtuEllEs<br />
Um seine Verbandsziele zu erreichen, arbeitet <strong>ICOM</strong> mit zahlreichen nationalen und internationalen Organisationen zusammen, die im Sinne<br />
des Schutzes des weltweiten kulturellen Erbes tätig sind . Dazu lädt er regelmäßig nach Paris zu seinen Juni-Treffen ins UNESCO-Gebäude ein .<br />
Streitfällen im Mittelpunkt stehen. Die Tagungen in der<br />
Pariser <strong>ICOM</strong>Zentrale des Jahres 2011 haben sich einer<br />
großen Nachrage erfreut.<br />
Dem Schutz des kulturellen Erbes in Konflikt und Katastrophenfällen<br />
dient auch die Desaster Relief Task Force<br />
(DRTF) von <strong>ICOM</strong> unter Vorsitz des deutschen Kollegen<br />
Thomas Schuler. Die Naturkatastrophen und die dramatischen<br />
politischen Veränderungen der jüngsten Zeit stellten<br />
für die Kolleginnen und Kollegen dieser Arbeitsgruppe<br />
eine große Herausforderung dar, denn es ist ein enormer<br />
Aufwand, rasch alle nötigen Informationen über Zerstörungen<br />
und Verluste zu recherchieren, um dann entsprechend<br />
handeln zu können (s. auch S. 24 f.).<br />
Im Kampf gegen den illegalen Kulturhandel engagiert<br />
sich <strong>ICOM</strong> u. a. mit der Erstellung sogenannter Roter Lis ten<br />
des gefährdeten Kulturguts für die Krisen und Konfliktregionen<br />
dieser Welt. Dabei handelt es sich um Instrumente,<br />
die von Interpol, der Weltzollorganisation und vielen anderen<br />
Partnern genutzt werden. Die Roten Listen erscheinen<br />
in mehreren Sprachen und werden auf Pressekonferenzen<br />
vor allem in den betroffenen Ländern präsentiert. Auch in<br />
<strong>Deutschland</strong> sind in den letzten Jahren Rote Listen in deutscher<br />
Übersetzung vorgestellt worden, so für Afghanistan,<br />
Peru und im Mai <strong>2012</strong> für Ägypten (s. auch S. 54).<br />
<strong>ICOM</strong> ist auf dem Wege, die Strukturen im Innern des<br />
Verbandes zu modernisieren und transparent zu gestalten<br />
und in seiner Außenwirkung kulturpolitisch dort präsent<br />
zu sein, wo es um den Schutz des kulturellen Erbes geht,<br />
dem sich insbesondere Museen verpflichtet fühlen.<br />
Dr . Hans-Martin Hinz ist seit 1991 Mitglied der Geschäftsführung des<br />
Deutschen Historischen Museums in Berlin . 2010 wurde er zum Präsidenten<br />
von <strong>ICOM</strong> gewählt . Von 1999 bis 2004 war er Präsident von<br />
<strong>ICOM</strong> <strong>Deutschland</strong>;<br />
Mail über: http://icom .museum/tools/contact-us .html<br />
Weitere Informationen:<br />
Tätigkeitsbericht 2010 des Präsidenten von <strong>ICOM</strong>:<br />
http://archives .icom .museum/download/june2011_working_documents<br />
.html<br />
iCoM deutschland – MittEilungEn <strong>2012</strong> | 5<br />
Foto: <strong>ICOM</strong>