ICOM Deutschland Mitteilungen 2012
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intErnationalE KoMitEEs<br />
ICee – International Committee for exhibition exchange<br />
go international! the Challenge of<br />
Creating international Exhibitions<br />
Jahrestagung vom 23. bis 26. Oktober 2011 in Berlin<br />
Christoph Lind<br />
Nach den erfolgreichen Jahrestagungen des International<br />
Committee for Exhibition and Exchange in Chicago 2009<br />
und in Shanghai 2010 während der Generalkonferenz fand<br />
die ICEEJahrestagung 2011 in Berlin statt. Das Tagungsthema<br />
„Go international! The Challenge of Creating Inter<br />
national Exhibitions” zielte sowohl auf internationale<br />
Ausstellungskooperationen als Herausforderungen in der<br />
Planung und in der Durchführung ab; gleichzeitig galt es<br />
aber auch, über neue Präsentationen auf der Berliner Museumsinsel<br />
und dem HumboldtForum zu informieren. Die<br />
Verschiedenartigkeit der Präsentationen – und deren Umsetzung<br />
– waren und sind ein Dauerbrenner innerhalb der<br />
Diskussion in ICEE. Insbesondere waren die unterschiedlichen<br />
Präsentationsformen des Ägyptischen Museums und<br />
des Museums für Vor und Frühgeschichte und deren Zusammenführung<br />
unter dem Dach des Neuen Museums von<br />
Interesse.<br />
Nicht weniger spannend war für die rund einhundert<br />
Teilnehmer die Integration der wunderbaren und vornehmen<br />
Präsentation der Gemäldeausstellung „Gesichter der<br />
Renaissance“ innerhalb des sehr determinierten BodeMuseums.<br />
Beide Orte wurden im Zuge des Abendprogramms<br />
besucht und es war hilfreich und sehr erhellend, dass die<br />
Direktoren Matthias Wemhoff und Julien Chapuis die Herausforderungen<br />
der unterschiedlichen Konzepte erklärten.<br />
Ein besonderer Glücksfall war unser Tagungsort: Das<br />
Deutsche Historische Museum bietet alle Voraussetzung<br />
für eine erfolgreiche Durchführung internationaler Ta gungen.<br />
Darüber hinaus konnte ein angenehmer Erföffnungsempfang<br />
mit Spezialführungen durch die Sammlungen angeboten<br />
werden, und HansMartin Hinz, Präsident von<br />
<strong>ICOM</strong>, begrüßte für den Weltverband wie Gabriele Pieke<br />
im Namen von <strong>ICOM</strong> <strong>Deutschland</strong>. ICEE bedankt sich an<br />
dieser Stelle sehr herzlich für die Förderung der Tagung<br />
durch <strong>ICOM</strong> <strong>Deutschland</strong>.<br />
In der Morgensektion „Traveling Exhibitions: Exploring<br />
the Challenges“ des 24. Oktober 2011 wurden aktuelle Fallbeispiele<br />
vorgestellt, unter anderem von Contemporanea<br />
Progetti und vom sehr erfolgreichen Travelling Exhibitions<br />
Department der National Geographic Society, Washington.<br />
Der Nachmittag und der Abend standen ganz im Zeichen<br />
des BodeMuseums. Der darauffolgende Dienstag war<br />
den study tours (unsere traditionellen behindthescenes)<br />
vorbehalten, die in das Jüdische Museum, das Museum für<br />
Verkehr und Technik und in mehrere Häuser der Stiftung<br />
Preußischer Kulturbesitz führten. Den krönenden Abschluss<br />
fand der Tag im Studienprogramm des Neuen Museums.<br />
Das Konzept des HumboldtForums wurde am Mittwoch<br />
durch den Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz,<br />
Hermann Parzinger, vorgestellt; im Anschluss daran<br />
beschäftigte sich die Tagung intensiv mit neuen Herangehensweisen<br />
ans Ausstellen, sowohl Konzeption als auch<br />
42 | iCoM deutschland – MittEilungEn <strong>2012</strong><br />
Ins Zukunftsprojekt Humboldt-Forum werden die Museen der außereuropäischen<br />
Kulturen, die Sammlungen der Humboldt-Universität<br />
und die Landes- und Zentralbibliothek Berlin einziehen . Bis zu seiner<br />
Fertigstellung können die künftigen „Bewohner“ ihre Ausstellungskonzepte<br />
bereits in der Humboldt-Box testen .<br />
Planung und Durchführung. Die Sektion „The Profession<br />
of Exhibition Making“ wurde in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Reinwardt Academy durchgeführt.<br />
Traditionell enden ICEETagungen mit zwei Sektionen,<br />
die aus Beiträgen aus den Reihen der ICEEMitglieder<br />
stammen und den besonderen praktischen Aspekt bei der<br />
Umsetzung von Ausstellungsprojekten betonen: „Exchange<br />
of Ideas and Practices“ und „Marketplace of Exhibitions“<br />
gehören in Zwischenzeit zu den ICEEStandards mit intensiver<br />
Beteiligung des gesamten Komitees.<br />
Dank gebührt neben den Referenten dem Deutschen Historischen<br />
Museum, welches einen angenehmen und äußerst<br />
professionellen Rahmen für die Tagung bot. Zusammen<br />
mit den weiteren Berliner Museen und den profunden<br />
inhaltlichen Beiträgen zum Programm war damit der Grundstein<br />
für eine interessante und vielseitige Tagung mit vielen<br />
Neuigkeiten gelegt.<br />
Mit rund einhundert Teilnehmern war die Berliner Tagung<br />
sehr gut besucht; insbesondere Asien und die USA<br />
waren gut vertreten und ließen darüber hinwegsehen, dass<br />
die Zahl der Teilnehmer aus <strong>Deutschland</strong> recht gering war.<br />
Die Messlatte für die nächstjährige Tagung in Toronto<br />
liegt hoch!<br />
Dr . Christoph Lind ist Stellvertretender Direktor des Museums Zeughaus,<br />
Leiter des Abteilung Ausstellungsmanagement und Museumsvermittlung<br />
der Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim . Er ist Mitglied<br />
des Vorstandes ICEE; christoph .lind@mannheim .de .<br />
Weitere Informationen:<br />
Programm: www .icee .icom .museum<br />
Jahrestagung <strong>2012</strong>: 24 . bis 26 . Oktober <strong>2012</strong> in Toronto, Kanada