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Gesundheit - Aktuelle Ausgabe

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Wiler Nachrichten, 3. Januar 2013 Thema der Woche Seite 3<br />

In jedem Kind steckt ein kleiner Weltverbesserer<br />

Anfangs Januar ziehen Balthasar,Kaspar<br />

und Melchior sowie<br />

die Sternträger jeweils durch<br />

die Strassen der Region. Auch<br />

in diesem Jahr zeigen zahlreiche<br />

Kinder soziales Engagement.<br />

Freudig gehen sie von<br />

Haus zu Haus, überbringen den<br />

Segen und sammeln dabei für<br />

Bedürftige.<br />

In diesem Jahr sind in der Kirchgemeinde<br />

Wil über 200 Kinder unterwegs.Unterstütztwerdensievon<br />

über 30 freiwilligen Helferinnen.<br />

Auch Lisbeth Heiri setzt sich gerne<br />

für das Projekt ein. Seit über 20<br />

Jahren begleitet sie die Sternsinger<br />

auf ihrem Weg.<br />

Von Anfang an dabei<br />

1993 wurde das Sternsingen in der<br />

Kirchgemeinde Wil ins Leben gerufen.<br />

«Ich wurde vom Katecheten,<br />

Willi Rüegg, angefragt. Da ich<br />

als Kind auch schon für Kinderhilfswerke<br />

sammelte, erklärte ich<br />

mich gerne bereit, mitzuhelfen. Es<br />

ist wichtig, Traditionen und Bräuche<br />

zu erhalten, die zu unserer Kultur<br />

der Solidarität dazugehören»,<br />

erzählt Lisbeth Heiri. Anfangs<br />

standen bereits etwa 60 Kinder im<br />

Einsatz. Mit der Zeit vergrösserten<br />

sich das Gebiet und die Teilnehmerzahl.<br />

Von den über 200 aktuellen<br />

Sternsingern stammen 51 aus<br />

Bronschhofen. Betreut werden sie<br />

Programm<br />

Bronschhofen: Aussendungsgottesdienst<br />

fand am 2. Januar<br />

statt.<br />

Wil: Aussendungsgottesdienst<br />

vom 5. Januar im St. Peter um<br />

15.30 Uhr.<br />

Wilen: Aussendungsgottesdienst<br />

vom 5. Januar um 17 Uhr.<br />

Anschliessend sind die Sternsinger-Gruppen<br />

jeweils eine<br />

ganze Woche unterwegs.<br />

Welche Vorsätze haben Sie für 2013 gefasst?<br />

Lucia Bollhalder, Jonschwil Sandra Cardoso mit Kim und Jamie,<br />

Bronschhofen<br />

«Ich möchte in diesem Jahr mehr<br />

Zeit mit meiner Familie verbringen.<br />

Das ist mir wichtig. Im Vergleich<br />

zu Vorsätzen, die ich in den<br />

früheren Jahren gefasst habe,<br />

möchte ich diesen nun wirklich<br />

umsetzen. Ausserdem will ich gemeinsam<br />

mit meiner Kollegin<br />

schon lange die grosse Töffprüfung<br />

machen.»<br />

WIL Beim Sternsingen setzen sich Kinder für andere Kinder ein<br />

von der Religionslehrerin aus<br />

Bronschhofen. «Dass trotz Ferien<br />

so viele Kinder mitmachen, freut<br />

mich sehr. Eszeigt, wie viel es ihnen<br />

bedeutet.»<br />

Sehnsüchtig erwartet<br />

Als Sternsinger ziehen die Kinder<br />

von Haus zu Haus und sagen allen<br />

den Segen Gottes zu, die zu Hause<br />

sind und dies wünschen. «Der Segen<br />

gibt vielen einen Halt, da sie<br />

die Botschaft durch das Jahr hindurch<br />

begleitet», erklärt Lisbeth<br />

Heiri. Einige erwarten die Kinder<br />

bereits sehnsüchtig. «Es gibt immer<br />

wieder Telefone, die Sternsinger<br />

seien noch nicht gekommen.<br />

Die Leute können den Besuch<br />

kaum abwarten.» Doch nicht<br />

nur Christen freuen sich über die<br />

Botschaft der Sternsinger. «Es gibt<br />

auch Andersgläubige, die den Kindern<br />

gerne zuhören.» Jedoch komme<br />

es auch ab und zu vor, dass jemand<br />

die Tür wieder schliesse.<br />

Doch generell werden sie herzlich<br />

empfangen.<br />

Das Geld kommt an<br />

Das gesammelte Geld der Kinder<br />

kommt sozialen Hilfsprojekten zu-<br />

«Normalerweise nehme ich mir auf<br />

das neue Jahr schon etwas vor,aber<br />

dieses mal nicht. Frühere Vorsätze<br />

habe ich nur teilweise einhalten<br />

können. Meistens sind sie am<br />

eigenen Willen / Durchhaltevermögen<br />

gescheitert. So auch das<br />

Vorhaben, mit dem Rauchen aufzuhören.<br />

Das hat bis heute noch<br />

nicht geklappt.»<br />

Bild: z.V.g.<br />

Michael Hermann, kirchlicher Jugendarbeiter und Seelsorger, betont: «Uns ist wichtig,<br />

dass das gesammelte Geld auch wirklich bei den Betroffenen ankommt.»<br />

gute. «Wir wählen jeweils ein Projekt<br />

von Missio sowie eines einer<br />

uns bekannten Person aus der Region.ImSpätsommerhabenwiruns<br />

für 'Heilen und geheilt werden!' sowie<br />

'Vision Guatemala' entschieden»,<br />

so Lisbeth Heiri. Dass das<br />

Geld bei den Betroffenen ankommt,<br />

hat für die Pfarr- und<br />

Kirchgemeinde Wil oberste Priorität.<br />

«Missio ist der schweizerische<br />

Zweig des Internationalen Ka-<br />

Rosi Kolb, Bronschhofen Dominik Fuhrer, Tobel Werner Hotz, Aadorf<br />

«Vorsätze fasse ich nicht. Ich habe<br />

keinen Grund, etwas besser zu machen<br />

–ich bin zufrieden. Wenn ich<br />

etwas ändern will, nehme ich das<br />

sofort in Angriff. Die meisten solcher<br />

gefasster Vorsätze werden<br />

nicht eingehalten. Mein Mann zum<br />

Beispiel versucht schon lange mit<br />

dem Rauchen aufzuhören. Doch<br />

bisher hat es noch nicht geklappt»<br />

tholischen Missionswerkes Missio,<br />

das in über 120 Ländern tätig ist.<br />

Und zu 'Vision Guatemala' haben<br />

wir einen persönlichen Kontakt»,<br />

betont der kirchliche Jugendarbeiter<br />

und Jugendseelsorger Michael<br />

Hermann.<br />

«Sie wollen helfen»<br />

Im Religionsunterricht wurden die<br />

Kinder über das Vorhaben informiert.<br />

«Auf den gezeigten Film haben<br />

sie sehr sensibel und offen reagiert.<br />

Sie sehen die Not der Menschen<br />

und möchten helfen. Es ist<br />

schön zu sehen, wie motiviert sie<br />

sind.» Nach der Anmeldung wird<br />

der Einsatzplan erstellt. Im Pfarreiheim<br />

in Bronschhofen gilt es die<br />

Sternsinger einzukleiden und zu<br />

schminken, bevor sie sich auf den<br />

Weg machen. In bunt gemischten<br />

Gruppen aus vier bis sieben 3.- bis<br />

6.-Klässler machen sich die Kinder<br />

schliesslich auf, um Geld zu<br />

sammeln. Begleitet werden sie zumeist<br />

von einer Mutter der Kinder.<br />

«Ohne die vielen Helferinnen wäre<br />

das Sternsingen nicht möglich.»<br />

Wenn das Sternsingen vorüber<br />

ist und sich die Kinder über<br />

ein Mittagessen sowie einen Lottomatch<br />

freuen dürfen, werden die<br />

Helferinnen noch einmal gefor-<br />

Bild: Gaby Stucki<br />

Bei Lisbeth Heiri sammelten sich in den letzten 21 Jahren viele Erinnerungen an.<br />

Projekte<br />

Das Missio-Projekt «Heilen und<br />

geheilt werden!» betätigt sich in<br />

Tansania. Die <strong>Gesundheit</strong>sstation<br />

Kwalukonge bietet den<br />

Menschen in der Region eine<br />

ärztiche Versorgung und ermöglicht<br />

ihnen den Zugang zu<br />

Medikamenten und Impfungen.<br />

Infos finden Sie unter Projekt 2<br />

auf www.missio.ch/missio-kinder-und-jugend/sternsingen/projekte.html.<br />

Daneben wird ein lokales Projekt<br />

unterstützt. «Vision Guatemala»<br />

wurde von Nicola Roten<br />

gegründet, die aus Eschlikon<br />

nach Guatemala ausgewandert<br />

ist. Mehr über die gemeinnützige<br />

Organisation, die<br />

Mikro-Kredite, Ausbildungswerkstätten,<br />

Stipendien und die<br />

Entwicklung von Gemeinschaftsprojekten<br />

anbietet:<br />

www.vision-guatemala.org.<br />

dert. «Am Ende werden alle Materialien<br />

gewaschen und bei Bedarf<br />

geflickt.»<br />

«Der Aufwand lohnt sich»<br />

«Es ist ein grosser Aufwand für die<br />

Helferinnen, doch er lohnt sich»,<br />

so Lisbeth Heiri, die nach wie vor<br />

mit Herzblut dabei ist. In den vergangenen<br />

21 Jahren durfte sie beim<br />

Sternsingen viele Erfahrungen<br />

sammeln. Beeindruckt ist sie vor<br />

allem von der Begeisterung der<br />

Kinder. «Viele kommen in jedem<br />

Jahr wieder. Und wenn sie vom<br />

Sternsingen zurückkehren, blitzen<br />

ihre Augen. Sie freuen sich über<br />

die Reaktion der Leute und über<br />

die geschenkten Süssigkeiten, die<br />

sie solidarisch teilen. Man muss<br />

sich einmal überlegen, wie viele<br />

Kinder in den letzten 21 Jahren in<br />

unserer Kirchgemeinde als Sternsinger<br />

unterwegs waren.»<br />

Gaby Stucki<br />

«Ich habe aufs neue Jahr keine Vor- «Mein Vorsatz für's Jahr 2013 lausätze<br />

gefasst. Wenn ich mir etwas tet: konsequenter zu sein. Ich soll-<br />

vornehme, dann eher während des te in gewissen Situationen nicht<br />

Jahres. Ich versuche die Vorhaben mehr so nachgiebig sein, wie bis-<br />

einzuhalten, was meistens auch her. Früher habe ich mir auch<br />

klappt. Ausser gewisse Macken, die schon gewisse Sachen vorgenom-<br />

man halt seit seiner Kindheit hat. men. Aber meistens konnte ich sie<br />

Die bringt man eh nicht los –muss nicht einhalten. Dabei ist es schon<br />

man aber auch nicht zwingend al- wichtig, sich selbst Ziele zu setle.»zen.»<br />

Für Sie war unterwegs: Gaby Stucki /Tamara Barbi

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