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Wiler Nachrichten, 3. Januar 2013 Stadt Wil Seite 5 «S'gilt s'Wohl vo Wil im Fürschteland» Am 10. Januar 2013 wirdMichael Sarbach im Rahmen der ersten Parlamentssitzung der neuen vereinigten Gemeinde Wil ins Amt des Parlamentspräsidenten gewählt. Die Wiler Nachrichten baten den designierten Parlamentspräsidenten zum Interview. Wann stiegen Sie in die Politik ein? Politisch aktiv wurde ich während meiner Zeit an der Kanti Wattwil. Damals organisierten wir uns in einem Verein namens «politakt», der verschiedenste Anlässe und Aktionen durchführte; unter anderem eine überkantonale Konzertreihe namens «Klimafestival». Im Jahr 2003 kandidierte ich das erste Mal auf der Nationalratsliste «Junge Grüne». Kurz darauf habe ich mit einigen MitstreiterInnen die Jungen Grünen Kanton St.Gallen gegründet, welche ich 6Jahre präsidiert habe. Direkt eingestiegen bin ich dann als politischer Sekretär der Grünen Kanton St.Gallen und als Fraktionssekretär der Kantonsratsfraktion Grüne/EVP. Ins Stadtparlament gewählt wurde ich 2004. Welche Personen oder Ereignisse brachten Sie zur Politik? Bei uns in der Familie wurde viel und kontrovers über politische Themen diskutiert. Meine Eltern gehören zwar keinen Parteien an, meinen Vater würde ich aber als FDP-nah einschätzen, meine Mutter wäre wohl am ehesten bei der SP zu Hause. Diese regelmässigen Diskussionen am Tisch haben mein Interesse geweckt. Es ist mir eine ausserordentlich grosse Ehre. Was bedeutet für sie das Amt des Präsidenten im Wiler Stadtparlament? Es ist mir eine ausserordentlich grosse Ehre, der erste «höchste Wiler» in der Geschichte der neuen vereinigten Stadt Wil sein zu dürfen. Ich sehe dieses Amt als Chance, der Bevölkerung und insbesondere auch unseren neuen MitbürgerInnen aus Bronschhofen das Parlament und seine wertvolle Arbeit ein grosses Stück näher bringen zu können. Was sind die wichtigsten Geschäfte im Parlament, mit denen Sie sich im kommenden Jahr auseinandersetzen müssen? Die Geschäfte rund um den Vereinigungsprozess werden das nächste Jahr wohl dominieren. Besonders wichtig erscheint mir in WIL Michael Sarbach wird künftig das Wiler Stadtparlament präsidieren Michael Sarbach, Wil, Grüne prowil, designierter Parlamentspräsident 2013 diesem Zusammenhang, dass es im Rahmen der Leistungsanpassungen nicht zum Abbau von bestehenden Leistungen kommt. Weiter gilt es zu beobachten, wie sich die frisch gegründete ThurVita AG entwickelt und natürlich verfolge ich mit Spannung und Freude die Entstehung des neuen Sportparks Bergholz. Der Parlamentspräsident hat erfahrungsgemäss auch zahlreiche Repräsentationspflichten. Gehen Sie gerne «unter die Leute»? Ich gehe sehr gerne unter die Leute und geniesse es, mich mit den verschiedensten Menschen zu unterhalten. Ich diskutiere gerne und finde andere Meinungen und Perspektiven stets spannend und bereichernd. Ein bisschen nervös bin ich schon. Sie werden am 10. Januar 2013 das Präsidium übernehmen. Haben Sie nicht ein wenig Lampenfieber vor ihrem ersten Auftritt? Ein bisschen nervös bin ich schon, aber ich kann mit Christoph Sigrist auf einen sehr guten Stadtschreiber zählen. Zudem habe ich als Vizepräsident bereits eine Parlamentssitzung leiten dürfen. Wie viel Zeit müssen Sie für die Vorbereitung einer Parlamentssitzung einplanen? Geplant ist, dass ich wie gewohnt 1bis 2Halbtage pro Woche für die Parlamentsarbeit einsetze. Natürlich werde ich mich in diesem Jahr schwergewichtig auf die Sitzungsvorbereitungen und Repräsentationsaufgaben konzentrieren und darum weniger Zeit haben, mich detailliert in alle Geschäfte einarbeiten zu können. Nach acht Jahren als «einfacher Parlamentarier» freue ich mich aber sehr auf diesen sicherlich sehr interessanten Perspektivenwechsel. Sie haben sich als Vizepräsident bereits ein wenig einarbeiten können –was nehmen Sie von Ihrem Vorgänger mit? An Parlamentspräsident Erwin Schweizer schätze ich vor allem seine menschliche Art und die effiziente Sitzungsführung. Zudem hat er sich stets sehr gut vorbereitet. Ich habe mir vorgenommen, diese Punkte in mein Präsidialjahr mitzunehmen. Normalerweise nimmt der Präsident nicht an den Debatten teil. Werden Sie sich auch einmal von ihrem Vize vertreten lassen, um ans Rednerpult zu gehen? Natürlich schliesse ich nicht kategorisch aus, dass ich in Ausnahmefällen spontan das Wort ergreifen könnte. Jedoch gehe ich davon aus, dass dies nicht nötig sein wird. Meine Voten können in diesem speziellen Jahr auch andere Mitglieder unserer Fraktion ebenso gut vorbringen. Welche Bereiche sind Ihnen als Politiker von Grüne prowil besonders wichtig? Mir sind neben den klassischen grünen Kernthemen wie Energie, Umwelt und Verkehr die Bereiche Kultur, Familienpolitik und Bildung am wichtigsten. Als Kulturschaffender und Inhaber eines Wirtepatentes ist es mir aber auch ein besonderes Anliegen, dass sich die Rahmenbedingungen für Veranstalter und Gastronomiebetriebe in unserer Stadt verbessern. Welches Ereignis hat Sie in Ihrer politischen Karriere am meisten beeindruckt –positiv, negativ? In jüngerer Geschichte klar die Stadtratswahlen im letzten Herbst. Ich habe einen grossen Aufwand betrieben und dabei viel Geld, Zeit und vor allem Energie in den Wahlkampf investiert. Es war eine sehr erlebnisreiche und äusserst interessante Erfahrung. Absolut positiv beeindruckt hat mich, wie viele Menschen aus allen politischen Lagern und aus allen erdenklichen sozialen Schichten meine Kandidatur aktiv unterstützt haben. Darunter waren auch etliche Leute, welche ich zuvor gar nicht gekannt habe. Auch wenn die Enttäuschung über meine Nicht-Wahl gross war; mit Abstand betrachtet, überwiegen die positiven Aspekte klar und ich bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben. Ich schätze geradlinige und bodenständige Politiker. Bild: z.V.g. Haben Sie ein politisches Vorbild? Nein, ein eigentliches Vorbild habe ich nicht. Ich schätze jedoch geradlinige und bodenständige Politiker, bei welchen man stets weiss, woran man ist. Vom Stadtrat wünsche ich mir mehr Mut für wirklich innovative Projekte. Was wünschen Sie sich für das kommende Präsidialjahr? Ich wünsche mir, dass insbesondere in den Kommissionen weiterhin konstruktiv miteinander gearbeitet wird. Vom Stadtrat wünsche ich mir mehr Mut für wirklich innovative Projekte und mir selber schlicht und einfach ein erlebnisreiches, interessantes Präsidialjahr. Stellen Sie Ihr Präsidialjahr unter ein spezielles Motto? Zumindest für mich stelle ich das Präsidialjahr unter das Motto «Begegnung». Dabei habe ich mir vorgenommen, möglichst viele Repräsentationsaufgaben zu übernehmen und dabei verschiedensten Leuten zu begegnen. Auch der Parlamentsausflug wird mit diesem Motto verknüpft sein. Welche Lebensweisheit hat für Sie eine zentrale Bedeutung? «Und chunntmer au mol anenand, s'gilt s'Wohl vo Wil im Fürschteland» (Wiler Lied) Interview: Walter Sutter Persönliches Name: Sarbach Vorname: Michael Geburtsdatum: 15.4.1981 Beruf: Fachlehrkraft Musik, Betriebsleiter Gastro Zivilstand: ledig Kinder: keine Hobbies: Musik, Lesen, Kino, Spiele des FC Wil besuchen Was ich besonders mag: Transparenz, gute Konzerte, die Fasnachtszeit, Reisen Was ich nicht ausstehen kann: Unehrlichkeit, Arroganz, Ignoranz, Werbetelefonate Grösste Schwächen: Ich esse sehr gerne und bin manchmal ein wenig ungeduldig. Meine direkte Art kommt zudem nicht immer gleich gut an. Grösste Stärken: Sehr vielseitig, belastbar, kompromissbereit Leibgericht: Pizza Lieblingsgetränk: Gallus Bier von Schützengarten BRILLEN FÜR JEDEN TYP MARKENBRILLEN ZUM 1⁄2 PREIS* 5.–19. JANUAR *auf die markierten Markenfassungen l
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