um eine Antwort ringen <strong>und</strong> in denen die Theodizee-Frage aufbricht. Sie soll - wie für mich - ein Weg zu dem erhellenden Gefühl sein, sich <strong>mit</strong> der Theodizee auseinander gesetzt zu haben.
I. „Ohne meinen Glauben könnte ich dies alles nicht aushalten“ -<strong>Im</strong> Gespräch <strong>mit</strong> dem Leiter der Hospizgruppe Buchen, Stefan Jany Sonntag, den 17. August 2008 Beschreibung seiner Tätigkeit Die freiwillige Aufgabe von Herrn Jany ist die Sterbe- <strong>und</strong> Trauerbegleitung. Menschen, die vor dem Tod stehen, würden nicht alleine gelassen, sie müssten nicht alleine sterben, erzählt Herr Jany, die Trauerbegleitung umfasse die Begleitung der Angehörigen vor <strong>und</strong> nach dem Ableben der Patienten. Die Begleitung der Betroffenen erfolge ambulant in Krankenhäusern, Altenheimen <strong>und</strong> Wohnungen. Ein stationäres Hospiz existiere nicht. Die Begleiter stände den Betroffenen nach Absprache zur Verfügung. Hierbei richte sich die konkrete Begleitung nach den Vorstellungen der Patienten <strong>und</strong> deren Angehörigen. Oft würde um Beistand gebeten bei physischer <strong>und</strong> psychischer Erschöpfung der Angehörigen, bei Unstimmigkeiten unter den Verwandten, sowie bei Überforderung des gesamten Umfeldes des Betroffenen <strong>mit</strong> einer akuten oder schon länger andauernden Krankheit. Die Begleiter seien oft einfach nur da <strong>und</strong> überläsen die Art <strong>und</strong> Weise der Begleitung ganz <strong>und</strong> gar den Patienten, natürlich nicht ohne ein umfassendes Handlungskonzept im Hintergr<strong>und</strong> bereit zu halten. Sie seien fähig <strong>und</strong> auch willens, den Sterbenden <strong>und</strong> deren Angehörigen umfassend in allen Nöten, Fragen <strong>und</strong> Zweifeln zur Seite zu stehen. Welche leidvollen Erfahrungen machen Sie bei Ihrer Arbeit? <strong>Leid</strong>volle Erfahrungen gäbe es zur Genüge: Langsames Sterben eines Patienten, schwere Erkrankung eines jungen Menschen, Tod eines Elternteils <strong>mit</strong> noch kleinen Kindern, Streitigkeiten unter den Angehörigen, Eheprobleme eines Patienten, unausgesprochen Erwartungen, ein Sterbender/Angehöriger kann nicht loslassen, Problemverdrängungen. Sehr belastend seien auch folgende Vorkommnisse: Der Betreute <strong>und</strong> die Angehörigen wüssten unausgesprochen um den Zustand des Betroffenen, jedoch würden wichtige Tatsachen tabuisiert. Selbst der bevorstehende Tod werde verdrängt <strong>und</strong> man flüchte sich gemeinsam in Oberflächlichkeiten. Auch die Ärzte seien nicht aufrichtig gegenüber dem Patienten <strong>und</strong> läsen den Angehörigen gegenüber die tatsächlichen Gegebenheiten unausgesprochen. Selbst im Angesicht des Todes tausche man nur Worthülsen <strong>und</strong> Floskeln aus. Nicht selten komme es vor, dass die Patienten nicht <strong>mit</strong> ihrer Umgebung über das bevorstehende Ende reden können. Schweigen umgebe sie. Darauf angesprochen bräche es aus ihnen heraus. Erleichterung über das stattgef<strong>und</strong>ene Gespräch, Wut <strong>und</strong> Zorn über die Angehörigen mache sich breit. Wie bewältigen Sie die Konfrontation <strong>mit</strong> menschlichem <strong>Leid</strong>? Stefan Jany berichtet, dass auch nach all den Jahren als Krankenpfleger, Sterbe - <strong>und</strong> Trauerbegleiter in ihm immer wieder die Frage nach dem „Warum; weshalb lässt <strong>Gott</strong> das zu“? aufkomme. Manchmal stiegen auch Verzweiflung <strong>und</strong> Wut auf. In Momenten des Alleinseins werde ihm aber immer wieder die Katastrophe von Lockerbie 1988 bewusst, als der Kardinal beim Requiem die gleichlautende Frage stellte <strong>und</strong> zur Antwort gab: „Aber <strong>Gott</strong> war <strong>mit</strong> in diesem Flugzeug, <strong>Gott</strong> ist <strong>mit</strong> abgestürzt“. Beim Sterben Kinder <strong>und</strong> Jugendlicher lasse sich beobachten, wie diese innerhalb kurzer Frist heranreifen <strong>und</strong> oftmals eine Weisheit erlangen, die der Erwachsenen übersteigt. Durch die Hospizarbeit stehe für ihn fest: Die Patienten sterben an einer Krankheit, aber dies sei nicht das Ende. Das Leben gehe weiter, nur in einer andern Form. Diesbezüglich habe sich <strong>mit</strong> der Zeit bei ihm eine gewisse Gelassenheit breit gemacht. Beispielhaft sei für diesen auch der Jahreskreislauf, das Werden <strong>und</strong> Vergehen in der Natur. Weiterhin das Gleichnis vom Samenkorn, das in die Erde fällt <strong>und</strong> stirbt… Spielt für Sie bei der Begegnung <strong>mit</strong> <strong>Leid</strong> die Frage nach <strong>Gott</strong> eine Rolle?
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Im Leid mit Gott ringen Eine litera
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Vorwort „Ich schreie zu dir, und
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Warte, bis nächsten Sommer Ihr Zim
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Am folgenden Tag schlürfte der alt
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Erinnerung in tiefblau Ihre Augen g
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Bitten, um Liebe Von meinem Fenster
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