Nr. 179 - Regierungsrat - Basel-Stadt
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PIBS NR.<strong>179</strong>/10.2003<br />
die «Maschine» eingelegt und verwendet<br />
wird, kann das genügen: Die Viren und<br />
Würmer, die in der externen Software geschlummert<br />
haben, treten ungehindert in<br />
das Kantonssystem ein und verbreiten sich<br />
dort in Windeseile auf alle ungeschützten<br />
Systeme. Es ist für jene Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, die sich dieser Gefahren<br />
bewusst sind, unverständlich, dass es Kolleginnen<br />
und Kollegen gibt, welche diese<br />
Gefahren nicht ernst nehmen. Immerhin<br />
verschickt die Technische Kommission der<br />
Informatik-Konferenz laufend Merkblätter,<br />
Verordnungen oder Richtlinien an alle<br />
PC-Betreuuer und Computerbenutzer des<br />
Kantons. Ein Leitfaden beschreibt die Benützung<br />
von Internet-Systemen.<br />
Alle Merkblätter nutzten nichts. Im August<br />
trat das Unfassbare ein: Über einen «Lov-<br />
San»-Virus verschaffte sich ein so genannter<br />
Netzwerkvirus Zugang zum Netz des Kantons.<br />
Eine grosse Anzahl von PCs wurde<br />
davon betroffen. Wenige Tage später folgte<br />
der «Sobig.F»-Virus. Dieser Virus war darauf<br />
programmiert, eine Flut von sinnlosen E-<br />
14<br />
Bekämpfen Viren und Würmer – die<br />
Trouble-Shooter Gilbert Jaegy,<br />
Hanspeter Hitz und Rolf Müller (v. l. n. r.).<br />
Mails im Internet zu verschicken und tat<br />
das auch – in Spitzenzeiten registrierte das<br />
zentrale Mail-Virenschutzsystem der ZID<br />
über 10 000 verseuchte E-Mails pro Tag,<br />
die allesamt frühzeitig und erfolgreich<br />
abgefangen werden konnten. Die Benutzerinnen<br />
und Benutzer waren allerdings<br />
in dieser Zeit von einem langsameren<br />
Mailservice betroffen. Drei Leute aus dem<br />
Team von Markus Schuldt waren damals<br />
während zwei Wochen Tag und Nacht<br />
damit beschäftigt, die entsprechenden<br />
Virenprogramme sowie Patches herunterzuladen<br />
oder upzudaten, die eigenen PCs<br />
zu schützen, das Mailsystem zu betreuen<br />
und die Virenseuche auszumerzen.<br />
Riesenpalette an Dienstleistungen<br />
Dabei hätten die insgesamt 24 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Serverfarm<br />
eigentlich andere Aufgaben. Die Abteilung<br />
bietet eine Riesenpalette an Dienstleistungen<br />
an, auf die der Kunde zählt und die<br />
erledigt werden müssen: Dazu gehören<br />
Kundenservice und Support, die Installa-<br />
tion und Betreuung der Betriebssysteme<br />
Unix und Windows, Betreuung von Datenbanken<br />
und Applikationen, zentrale<br />
Datensicherung, die Konfektionierung von<br />
Druckgut, Intranet- und Internet-Service-<br />
Providing und vieles mehr.<br />
Die ZID betreibt Anwendungen des<br />
Kantons und der Kunden aus der Verwaltung<br />
auf rund 200 UNIX-, Windows- und<br />
Linux-Servern. Von kleinen Individualanwendungen<br />
mit fünf Benutzern bis zu<br />
strategischen Anwendungen mit bis zu<br />
3500 Endanwendern. Weiter gehören zu<br />
den ZID-Aufgaben der zentrale DANEBS-<br />
Netzbetrieb, der Betrieb von Firewall und<br />
Mailbackbone, Telefonie, IBM-Mainframe<br />
sowie der Aufbau des Datenmarktes.<br />
Produkte wie Web-Design und -Hosting<br />
sowie Anwendungsentwicklung für JAVA<br />
und Client/Server-Applikationen runden<br />
das Bild der ZID als IT-Dienstleisterin ab.<br />
Nicht zu vergessen ist Linkworks, das in<br />
den nächsten Monaten durch ein neues<br />
Produkt abgelöst wird. Das vollständige<br />
Leistungsangebot der ZID steht im Intranet<br />
zur Verfügung.<br />
Keine Angst dank Vorsorge<br />
Auf die Frage, ob seine Abteilung Angst<br />
habe vor weiteren Viren- oder Würmer-<br />
Seuchen, schüttelt der 41-jährige Leiter<br />
der Serverfarm den Kopf. «Nein, wir können<br />
früher oder später alles bewältigen.<br />
Wir sind laufend daran, die Abläufe beim<br />
Virenschutz zu optimieren und die Automatisation<br />
und Reaktionszeiten zu verbessern.»<br />
Es sei nur äusserst unangenehm, wenn ein<br />
Teil seiner Leute zur anderen Arbeit noch<br />
zusätzlich vierzehn Tage lang dauernd im<br />
Einsatz sein müsse, damit jene, welche alle<br />
Warnungen in den Wind schlagen, weiterarbeiten<br />
können. «Aber Angst?», sagt<br />
Schuldt: «Nein.»<br />
TEXT: JEANNETTE BRÊCHET<br />
FOTOS: ERWIN ZBINDEN<br />
ILLUSTRATION: HANSPETER JUNDT<br />
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