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Nr. 179 - Regierungsrat - Basel-Stadt

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PIBS NR.<strong>179</strong>/10.2003<br />

8<br />

N E W P U B L I C M A N A G E M E N T .<br />

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Quantitative Indikatoren<br />

Die Einführung von New Public Management ist<br />

eine Herausforderung. Im Falle der Vormund-<br />

schaftsbehörde bedeutet sie das Kunststück,<br />

Leistungen für die Kundschaft oft gegen deren<br />

Willen zu erbringen.<br />

Die Vormundschaftsbehörde erbringt unterschiedliche<br />

Leistungen. Zum Beispiel<br />

stellt sie bei einer gegen ihren Willen<br />

bevormundeten Person sicher, dass deren<br />

knapp bemessene Mittel für den Lebensunterhalt<br />

ausreichen. Für unverheiratete<br />

Eltern genehmigt sie Unterhaltsverträge für<br />

deren Kinder. Im Rahmen einer Erziehungsbeistandschaft<br />

bringt sie Eltern dazu, mit<br />

ihren Kindern anders umzugehen. Einen<br />

säumigen Vater veranlasst sie, die Kinderalimente<br />

zu bezahlen. Und getrennt lebenden<br />

Eltern verhilft sie zu einer funktionierenden<br />

Besuchsrechtsregelung für ihr Kind.<br />

Diese Beispiele zeigen: Zum einen sind<br />

die Kundinnen und Kunden der Vormundschaftsbehörde<br />

nicht wirklich «Kundinnen»<br />

und «Kunden», denn sie wählen weder die<br />

erhaltene Leistung noch die sie vermittelnde<br />

Institution aus freien Stücken aus. Wir<br />

haben es in der Vormundschaftsbehörde<br />

vielmehr mit Leistungserduldenden zu<br />

tun. Das erschwert eine kundenfreundliche<br />

Wirkung. Zum andern können wir viele Leistungen<br />

nicht ohne Zutun der Klientschaft<br />

erbringen. Dies zeigt sich etwa am letzten<br />

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Beispiel: Ob nämlich eine dem Wohl des<br />

Kindes entsprechende Besuchsregelung<br />

ausgeübt werden kann, hängt davon ab,<br />

ob die Eltern fähig sind, auf Kompromisse<br />

einzugehen und über in der Partnerschaft<br />

erduldete Verletzungen hinwegzusehen.<br />

Wir können also nur bedingt selbst beeinflussen,<br />

ob wir unser Ziel erreichen.<br />

Wo liegen die Kompetenzen?<br />

Die Verteilung der verschiedenen Aufgaben<br />

auf die Abteilungen der Vormundschaftsbehörde<br />

ist teils gesetzlich festgelegt, teils<br />

historisch gewachsen und aus heutiger<br />

Sicht nicht nur logisch. So werden Beistandschaften<br />

für Kinder und Jugendliche sowohl<br />

in der Abteilung Kindes- und Jugendschutz<br />

als auch in der Amtsvormundschaft geführt.<br />

Mit New Public Management (NPM) gehört<br />

diese Aufgabe zu einem einzigen<br />

Produkt. Vorläufig haben wir darauf verzichtet,<br />

die Aufgabenverteilung zwischen den<br />

Abteilungen anzupassen, da in mittelbarer<br />

Zukunft aufgrund des neuen Bundesrechtes<br />

die Struktur der Vormundschaftsbehörde<br />

sowieso Änderungen erfahren wird. Die<br />

entstehende Differenz zwischen der Abteilungs-<br />

und der Produktestruktur führte zu<br />

Diskussionen bezüglich der Frage, welche<br />

Kompetenzen bei den Produkteverantwortlichen<br />

anzusiedeln seien und welche<br />

bei den Abteilungsleitungen.<br />

Es ist schwierig, qualitative Ziele mit quantitativen<br />

Indikatoren zu messen. Spontan<br />

erschien uns die Anzahl gutgeheissener Rekurse,<br />

die unter fünf Prozent aller Rekurse<br />

zu bleiben habe, als geeigneter Indikator.<br />

Dieser birgt aber die Gefahr in sich, dass<br />

wir zur Zielerreichung Rekurse gänzlich zu<br />

vermeiden suchen und daher auf inhaltlich<br />

gerechtfertigte, aber Widerstand auslösende<br />

Entscheide verzichten. Um dieses Dilemma<br />

zu vermeiden, setzten wir vermehrt auf<br />

Indikatoren, die Fristen vorgeben oder die<br />

Qualitäten einschätzen lassen.<br />

Abstrakte Informationen<br />

Die Projektplanung verlief rollend. Aufgrund<br />

von Empfehlungen war zuerst<br />

vorgesehen, eine breite Vertretung der<br />

Mitarbeitenden in die Projektgruppe einzubeziehen.<br />

Als sich aber zeigte, dass auf

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