Nr. 179 - Regierungsrat - Basel-Stadt
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über den Bestand»<br />
wenig präsent. Was sagen Sie Leuten, die<br />
sich beklagen, sie fühlten sich nicht sicher<br />
in <strong>Basel</strong>?<br />
Ich sage ihnen, dass ich das verstehe<br />
und sehr ernst nehme, und bitte sie, bei<br />
konkreten Hinweisen sofort anzurufen – in<br />
dringenden Fällen die Nummer 117. Ich<br />
garantiere Ihnen: Innert Minuten treffen<br />
mindestens ein, im Regelfall mehrere Polizeifahrzeuge<br />
ein.<br />
� Die Polizei kam in letzter Zeit einige Male<br />
negativ in die Schlagzeilen. Die falschen<br />
Leute wurden verhaftet, gegen Demonstranten<br />
und Hooligans ist man anscheinend mit<br />
übertriebener Härte vorgegangen – es gab<br />
viele Verzeigungen gegen Angehörige des<br />
Polizeikorps.<br />
Wir sind rund um die Uhr<br />
im Einsatz. Dabei kommt<br />
es leider vor, dass bei polizeilichen<br />
Handlungen<br />
Fehler gemacht werden,<br />
die für die Betroffenen<br />
meistens unangenehm<br />
sind. Deshalb wenden<br />
wir für die Qualitätskontrolle<br />
und die Ausbildung<br />
viel Zeit auf. Es gehört<br />
«Müsste ich die<br />
Bestände nach der<br />
Anzahl Lärmklagen<br />
ausrichten, hätte<br />
ich massiv zu wenig<br />
Leute.»<br />
Roberto Zalunardo, Kommandant der Kantonspolizei BASEL-STADT.<br />
auch zur Rolle der Presse, uns Fehler vorzuhalten.<br />
� Die Polizei bewegt sich in einem schwierigen<br />
Umfeld. Aggressionen und Gewalt<br />
nehmen zu, der Respekt vor der Polizei<br />
schwindet. Unternehmen Sie genug, um<br />
Ihre Mitarbeitenden zu schützen?<br />
Tatsächlich hat die Gewalt gegenüber der<br />
Polizei vom vorletzten zum letzten Jahr<br />
in <strong>Basel</strong> um 47 Prozent zugenommen.<br />
Meine Mitarbeitenden werden beleidigt,<br />
beschimpft, angespuckt, tätlich angegriffen.<br />
Das bedeutet für uns, dass wir unser<br />
Konzept gegen Gewalt, das bereits auf<br />
hohem Niveau ist, weiter anpassen müssen.<br />
Zusätzlich zur sehr guten Aus- und<br />
Weiterbildung schaffen wir ständig weitere<br />
Voraussetzungen, damit<br />
sie in körperlichen Auseinandersetzungen<br />
bestehen<br />
können. Um mit den Aggressionen<br />
umzugehen,<br />
werden Polizistinnen und<br />
Polizisten auch im psychologischen<br />
Bereich und in<br />
den Festnahmetechniken<br />
geschult. Wir reagieren<br />
auf die aktuellen Proble-<br />
me, indem wir beispielsweise Schulungen<br />
zum Thema häusliche Gewalt durchführen.<br />
Ich denke, die Aus- und Weiterbildungszeit<br />
liegt momentan an der oberen Grenze<br />
dessen, was der Dienstbetrieb überhaupt<br />
verkraften kann.<br />
� Wie hoch wird der Bestand des Polizeikorps<br />
in fünf Jahren sein?<br />
Ich hoffe, dass wir den Bestand um 25 Polizisten<br />
erhöhen können, so wie es Polizeidirektor<br />
Jörg Schild in Aussicht gestellt hat.<br />
Ich werde mein Bestes geben, um dieses<br />
Ziel zu erreichen. Dabei geht es mir vor<br />
allem darum, das Arbeitsumfeld weiter zu<br />
verbessern und möglichst viele qualifizierte<br />
Leute für den Polizeiberuf zu gewinnen.<br />
INTERVIEW: ROLF ZENKLUSEN<br />
FOTOS: ERWIN ZBINDEN<br />
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PIBS NR.<strong>179</strong>/10.2003