OLE HOOP - Ohlson 38

Allgemein 16.12.2002
Hamburger Seglerpaar vor Kap Hoorn vermisst
Seenotsignal empfangen / Suche blieb bis jetzt erfolglos
Es sollte ihre erste Kap Hoorn-Rundung werden.
Möglicherweise mussten sie sie mit ihrem Leben
zahlen: Das Hamburger Ehepaar Johanna Michaelis
(55) und Klaus Nölter (57, Bild links), wird seit Freitag
Morgen, 12. Dezember, vermisst. Genauso wie ihre
Yacht "Ole Hoop", eine 11,50 Meter lange GFK/Holz-
Sloop aus der schwedischen Ohlson-Werft (Bild rechts),
mit der sich das Ehepaar seit Sommer 2000 auf seiner mittlerweile zweiten
Weltumsegelung befand.
Noch am Donnerstag hatten sich die Gesamtschullehrerin und der Lehrer und
Journalist über Funk bei Freunden gemeldet. Dies wollten sie eigentlich auch
am Freitag tun. Doch die Bekannten daheim warteten vergeblich. Am Freitag
vormittag löste eine automatische Notrufbake (Epirb) rund 200 Seemeilen
westlich der chilenischen Küste einen Alarm aus, den die Seenotleitung
Bremen (MRCC Bremen) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung
Schiffbrüchiger via Satellit empfing. Derartige Notrufbaken werden erst dann
aktiv, wenn sie dauerhaft mit Wasser in Berührung kommen.
Wenige Stunden später begann eine umfangreiche
Suchaktion. Trotz stürmischer See liefen viele Schiffe
in Chile aus, um nach der "Ole Hoop" zu suchen. Am
Samstag erreichte die Angehörigen und Freunde von
Johanna Michaelis und Klaus Nölter die Nachricht, man
habe die Yacht in einer Ankerbucht der Insel Wollaston
gesichtet. Diese Nachricht mussten die chilenischen
Behörden aber wenig später widerrufen. Es habe sich
leider um eine Verwechslung gehandelt. Von der "Ole Hoop" fehlt weiterhin
jede Spur. Bis heute. Die chilenischen Seenotretter suchen aber weiter.
Johanna Michaelis und Klaus Nölte gelten beide als erfahrene Segler. Bereits
von 1991 bis 1994 sind die beiden um die Welt gesegelt. Ihr großer Traum war
es immer, einmal Kap Hoorn zu runden. Der erste Versuch scheiterte im Mai
2001. Damals schrieb Johanna Michaelis in ihr Tagebuch: "Ja , Kap Hoorn.
Auch wir wollen ,Kap Hoorniers´ werden. Zweimal starten wir den Versuch,
müssen bei SW-Stürmen abdrehen, nur einige Seemeilen davor".
Das Schicksal der beiden Hamburger ist im Moment vollkommen ungewiss.
Möglich beispielsweise, dass die Yacht bei hohen achterlichen Seen
durchgekentert ist, dabei die Notrufbake verloren und sich dann wieder
aufgerichtet hat. Möglich aber leider auch, dass das Schiff samt Besatzung
gesunken ist. (soe)
Quelle:http://www.wassersportmagazin.com/index.htm?http://www.ad4you.net/news/segelinfo/showArticle4_150_2
83.html