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OLE HOOP - Ohlson 38

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Funkamateure aus Neuseeland und Deutschland, vor allem die im Verein<br />

Intermar organisierten "Hams", die die <strong>OLE</strong> <strong>HOOP</strong> auf ihrer Reise "im Äther"<br />

begleiteten, versuchten verzweifelt, auf der für Funkamateure auf See<br />

üblichen Frequenz - 14313 KHz - den Funkkontakt wiederherzustellen. Doch<br />

<strong>OLE</strong> <strong>HOOP</strong>, die vorher regelmäßigen Funkktontakt aufrecht erhalten hat,<br />

antwortete nicht mehr.<br />

Ingrid Joemann hatte zudem einen Kontakt zu den Rettungsdiensten auf den<br />

Osterinseln hergestellt. Der letzte Hafen, den die <strong>OLE</strong> <strong>HOOP</strong> angelaufen hatte,<br />

war auf den Osterinseln.<br />

Theoretisch denkbar ist ein Verlust der Epirb. Dann allerdings ist nicht zu<br />

verstehen, warum der übliche Funkkontakt abgerissen ist. Eine zweite, leider<br />

auch wieder nur theoretische, Möglichkeit wäre ein Mastbruch bei<br />

gleichzeitigem Verlust der Rettungsboje. Dann wäre auch logisch, dass keine<br />

Funksignale mehr aufzunehmen waren. Denn die Funkantennen (siehe die<br />

technischen Angaben beim erwähnten Interview) wären dann nicht mehr<br />

einsatzbereit. Eine weitere, nur denkbare, Alternative ist, dass sich die Segler<br />

nach Problemen mit ihrer Yacht in die Rettungsinsel retten konnten, wobei<br />

sich auch hier wieder die Frage erhebt, warum die Epirb nicht mit in die Insel<br />

genommen worden ist. Auch wären schon nach wenigen Stunden, höchstens<br />

Tagen, die niedrigen Wassertemperaturen (unter 10 Grad C) zum<br />

lebensbedrohlichem Problem angewachsen.<br />

Das Wetter vor Kap Hoorn war schlecht. Man sprach von 10 Meter hohen<br />

Seen und 11Bft - nichts Ungewöhnliches für diese Gegend. Trotz der guten<br />

Jahreszeit (Sommer!), die sich die Crew der <strong>OLE</strong> <strong>HOOP</strong> für die geplanten Kap-<br />

Hoorn-Umrundungen ausgesucht hatte. Allerdings gilt diese Gegend auch um<br />

diese Zeit als außerordentlich sturmgefährdet. Schon vor zwei Jahren hatten<br />

Michaela und Klaus versucht, das Kap Hoorn zu umrunden - von Ost nach<br />

West. Nach einigen gescheiterten Versuchen hatten sie schließlich<br />

aufgegeben.<br />

Bis heute gibt es keine Spur mehr von der <strong>OLE</strong> <strong>HOOP</strong>. Es hieße sich selbst zu<br />

belügen, wenn man unter Berücksichtigung des in diesen unwirtlichen<br />

Gegenden harten Klimas noch von konkreter Hoffnung sprechen würde.<br />

Schon einmal wurde eine deutsche Yacht Opfer der brüllenden Vierziger. Vor<br />

dreißig Jahren brach der Funkkontakt zu dem Münchner Weltumsegler Dr.<br />

Jörgen Mayer auf seiner 12-Meter-Sperrholz-Yacht BUTERA dort unten ab, als<br />

dieser versuchte, die Welt nonstop zu umsegeln. Man hat nie wieder etwas<br />

von ihm gehört.

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