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Alternde Belegschaften in Deutschland - Ruhr-Universität Bochum

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der 11. koord<strong>in</strong>ierten Bevölkerungsvorausberechnung macht deutlich, dass <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> künftig mit<br />

e<strong>in</strong>em wachsenden Geburtendefizit zu rechnen ist. Das liegt daran, dass die geburtenschwachen Jahr-<br />

gänge allmählich <strong>in</strong> das „Elternalter“ kommen, somit e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Zahl potenzieller Mütter zu weni-<br />

ger K<strong>in</strong>dern führen wird und zusätzlich die geburtenstarken Jahrgänge bis 2050 verstorben se<strong>in</strong> werden<br />

(vgl. Statistisches Bundesamt 2006:13f). 7 In langfristiger Perspektive kann der resultierende Über-<br />

schuss an Sterbefällen nicht durch Zuwanderung ausgeglichen werden, so dass die deutsche Bevölke-<br />

rung zwischen 2005 und 2050 von 82,4 Mio. auf 69 Mio. (bei e<strong>in</strong>em Wanderungssaldo von 100 000)<br />

bzw. 74 Mio. (Wanderungssaldo von 200 000) „schrumpfen“ könnte. Dabei würde sich die Altersstruk-<br />

tur <strong>in</strong> der Art verändern, dass die Bevölkerungsgruppe der 0- bis 20-jährigen bis 2030 auf 12,7 Mio.<br />

bzw. 2050 10,4 Mio., die der 20- bis 64-jährigen auf 42,4 Mio. (2030) bzw. 35,5 Mio. (2050) s<strong>in</strong>ken<br />

und die der älteren (65 Jahre und älter) auf 22,1 Mio. (2030) bzw. 22,9 Mio. Personen (2050) steigen.<br />

Das durchschnittliche Alter der Bevölkerung würde sich dann verschieben von 42 Jahren (2005) auf ca.<br />

50 Jahre bis 2050 (vgl. Statistisches Bundesamt 2006:15ff). Augenfällig für den Bereich der Arbeit<br />

daran s<strong>in</strong>d v.a. die potenzielle Schrumpfung und Alterung des Erwerbspersonenpotenzials (bzw. auch<br />

der <strong>Belegschaften</strong>) ab 2020, besonders deutlich ab 2030. Ab 2020 wird der Anteil der Erwerbspersonen<br />

zwischen 55 und 64 Jahren steigen, da die geburtenstarken Jahrgänge <strong>in</strong> das höhere Erwerbsalter rü-<br />

cken bei gleichzeitigem Rückgang der Jüngeren zwischen 25 und 30 Jahren. Dann werden mehr Perso-<br />

nen über 50 als unter 30 Jahren <strong>in</strong> Betrieben tätig se<strong>in</strong>. Das Angebot an Arbeitskräften 8 wird künftig<br />

damit aus e<strong>in</strong>em größeren Anteil Älterer bestehen, während junge (und qualifizierte) Nachwuchskräfte<br />

<strong>in</strong>sgesamt knapp werden (vgl. Ebert/Kistler 2007:51ff; Naegele 2005:14; Rump/Eilers 2005:16).<br />

Neben den dargestellten demografischen Veränderungen und Prognosen vollziehen sich technische und<br />

ökonomische Prozesse, 9 die sich auf die Arbeitswelt nachhaltig auswirken. Informations- und Kommu-<br />

nikationstechnologien durchdr<strong>in</strong>gen mittlerweile alle gesellschaftlichen Bereiche und haben e<strong>in</strong>e große<br />

Relevanz für Leben und Arbeit. Zwischenmenschliche Kommunikationsprozesse und Informationsaus-<br />

ner Zuwanderung von 100 000 bzw. 200 000 Personen pro Jahr die Fortsetzung der demografischen Entwicklung<br />

<strong>Deutschland</strong>s bis 2050 berechnet (vgl. Statistisches Bundesamt 2006:13).<br />

7 Ausführliche Darstellungen, Berechnungen und Zahlen f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> der Ausführung des Statistischen Bundesamtes<br />

von 2006 (vgl. Statistisches Bundesamt 2006).<br />

8 Im weiteren Verlauf der Arbeit sollen Begriffe wie Erwerbspersonen, Arbeitskräfte, Arbeitnehmer, etc. geschlechtsneutral<br />

verwendet werden. D.h., die weibliche Form wird nicht extra aufgeführt.<br />

9 Da die demografischen Entwicklungen im Mittelpunkt stehen sollen, werden die verschiedenen Wandlungsprozesse an<br />

dieser Stelle lediglich kurz angesprochen. Sie sollen allerd<strong>in</strong>gs darauf verweisen, dass Veränderungen unterschiedlicher<br />

Bereiche zusammen wirken mit dem demografischen Wandel und Konsequenzen und Herausforderungen haben können,<br />

die sich <strong>in</strong> der Arbeitswelt niederschlagen und v.a. von Bedeutung se<strong>in</strong> können für ältere Arbeitskräfte. Auf letzteres<br />

wird noch <strong>in</strong> späteren Kapiteln e<strong>in</strong>zugehen se<strong>in</strong>.<br />

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