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Alternde Belegschaften in Deutschland - Ruhr-Universität Bochum

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ländischen Arbeitsmarkt weiterh<strong>in</strong> verbessern wird. In Schweden mit der höchsten Beschäftigungsquo-<br />

te von Personen zwischen 55 und 64 Jahren bestehen neben e<strong>in</strong>em „Mehr-Säulen-Rentenmodell“ <strong>in</strong>di-<br />

viduelle F<strong>in</strong>anzierungspläne zur Verbesserung der Arbeitsfähigkeit. Es s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>igungsstellen für ge-<br />

zielte Arbeitsvermittlung nach e<strong>in</strong>er Kündigung e<strong>in</strong>gerichtet worden, um ältere Beschäftigte leichter <strong>in</strong><br />

den Arbeitsmarkt zu re<strong>in</strong>tegrieren. Auch <strong>in</strong> Schweden ist der Arbeitsmarkt bezogen auf die Beschäfti-<br />

gung weniger stark reguliert als <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>, wodurch die Chancen auf Beschäftigung dieser Grup-<br />

pe wahrsche<strong>in</strong>lich größer s<strong>in</strong>d. Hervorzuheben ist außerdem, dass Schweden davon absieht, Strategien<br />

zu entwerfen, die auf spezielle Personengruppen abzielen. E<strong>in</strong>ige der betrachteten Länder (A, F, D, NL,<br />

GB) versuchen gegen Diskrim<strong>in</strong>ierung aufgrund des Alters verstärkt mit Hilfe von Gesetzen vorzuge-<br />

hen oder durch kollektive Regelungen zwischen Akteuren aus verschiedenen Bereichen und <strong>in</strong>dem sie<br />

sich mit diesem Thema an e<strong>in</strong>e breite Öffentlichkeit wenden. Österreich, Frankreich und <strong>Deutschland</strong><br />

s<strong>in</strong>d dabei weniger erfolgreich als die Niederlande oder Großbritannien, da sie eher isolierte statt mit<br />

unterschiedlichen Akteuren koord<strong>in</strong>ierte Ansätze hervorbr<strong>in</strong>gen (vgl. European Foundation<br />

2006:Kap.1; Gramke/Heimer 2006).<br />

Insgesamt s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> allen aufgeführten Ländern der demografische Wandel und daraus erwachsende Her-<br />

ausforderungen <strong>in</strong> Bezug auf ältere Personen erkannt worden. Maßnahmen und Regelungen s<strong>in</strong>d um-<br />

gestellt bzw. reformiert oder abgeschafft worden, um Chancen der Integration Älterer <strong>in</strong> den Arbeits-<br />

markt zu steigern und Voraussetzungen für e<strong>in</strong> längeres Erwerbsleben zu schaffen. E<strong>in</strong>ige Länder s<strong>in</strong>d<br />

dabei erfolgreicher als andere, weil sie ganzheitliche Konzepte und Ansätze angebracht haben, an de-<br />

nen sämtliche wichtige Akteure aus Politik und Wirtschaft teilhaben und zusammenarbeiten. Vielfach<br />

wird das verbunden mit e<strong>in</strong>er Sensibilisierung der gesellschaftlichen Öffentlichkeit für dieses Thema.<br />

4.3 Zwischenfazit<br />

In den oberen Abschnitten ist auf die Situation älterer Personen (v.a. zwischen 55 und 64 Jahren) auf<br />

dem Arbeitsmarkt e<strong>in</strong>gegangen worden. H<strong>in</strong>sichtlich deren Partizipation und Integration s<strong>in</strong>d dazu Be-<br />

schäftigungs-, Arbeitslosen- und Weiterbildungsquoten betrachtet worden sowie die gesetzlichen und<br />

tariflichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen sowohl für <strong>Deutschland</strong> als<br />

auch für andere <strong>in</strong> dieser Arbeit <strong>in</strong>teressierende europäische Länder (A, B, DK, F, FIN, NL, S, GB).<br />

Die Beschäftigungsquote <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> für die 55- bis 64-Jährigen liegt auf mittlerem Niveau, noch<br />

unterhalb der 50%-Marke der „Stockholm-Zielvorgabe“. V.a. niedrig qualifizierte ältere Männer und<br />

Frauen mit niedrigen bis mittleren Qualifikationen gehören zu den Problemgruppen und s<strong>in</strong>d am Ar-<br />

beitsmarkt unterrepräsentiert. Wie sich herausgestellt hat, kann nicht ausgeschlossen werden, dass v.a.<br />

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