Alternde Belegschaften in Deutschland - Ruhr-Universität Bochum
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3.4 Zwischenfazit<br />
Im H<strong>in</strong>blick auf alternde <strong>Belegschaften</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Kapitel zunächst die Dimensionen Arbeit und<br />
Alter konzeptionell bestimmt worden. Arbeit konnte als e<strong>in</strong> wesentlicher Bereich der modernen Gesell-<br />
schaft und als zentrale Möglichkeit der gesellschaftlichen Teilhabe identifiziert werden. Sie bietet den<br />
im Erwerbssystem e<strong>in</strong>gegliederten Personen f<strong>in</strong>anzielle Mittel, soziale E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung und persönliche<br />
Orientierung bzw. Zuordnung. Mit dieser Dimension ist Alter als zweite konfrontiert und verbunden<br />
worden. Besonders deutlich ist die Verknüpfung von Alter und Arbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Regelsystem gewor-<br />
den, das sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em „Normallebenslauf“ manifestiert hat. Bei der genaueren Def<strong>in</strong>ition von Alter<br />
eröffnet die wissenschaftliche Literatur e<strong>in</strong>e Vielfalt von Möglichkeiten bei der E<strong>in</strong>teilung von Grup-<br />
pen nach Alter. Zusätzlich werden unterschiedliche Bestimmungsweisen von Alter als Strukturkatego-<br />
rie sowie als Prozess angeboten. Insgesamt ist diese Dimension daher nicht klar bestimmt, zum<strong>in</strong>dest<br />
aber als <strong>in</strong>dividuell unterschiedlicher Zustand bzw. unterschiedlich verlaufender Prozess beschrieben<br />
worden. Übertragen auf die Gruppe der älteren Arbeitnehmer ist deutlich geworden, dass für diese Ar-<br />
beit als zentrale Möglichkeit der gesellschaftlichen Partizipation von Bedeutung se<strong>in</strong> muss, da sie u.E.<br />
noch <strong>in</strong> das Erwerbssystem <strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d. Bei der altersabhängigen Abgrenzung bewegen sich die<br />
Angaben für die Gruppe älterer Arbeitnehmer zwischen 40 und 55 Jahren. Daher musste e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deuti-<br />
ge Bestimmung ausbleiben.<br />
In e<strong>in</strong>em nächsten Schritt s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige wissenschaftliche Ansätze aus Biologie, Mediz<strong>in</strong>, Psychologie<br />
und Sozialwissenschaften zu Alterungsprozessen betrachtet worden. Insgesamt konnte gezeigt werden,<br />
dass unter diesen e<strong>in</strong>e mehr oder weniger negative Sichtweise auf Alterungsprozesse dom<strong>in</strong>iert. Die<br />
Forschung lange bestimmende Modelle wie bspw. das „Defizit-Modell“ haben dazu beigetragen, dass<br />
Altern <strong>in</strong> der Wissenschaft vorwiegend als Abbauprozess betrachtet worden ist. Wie sichtbar werden<br />
sollte, liegt das Problem v.a. aber dar<strong>in</strong>, dass sich diese Perspektive auf gesellschaftlicher Ebene <strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>stellungen, Vorurteilen, Stereotypen, etc. manifestiert hat und trotz wissenschaftlicher Widerlegung<br />
weiterh<strong>in</strong> besteht. Das betrifft ältere Menschen im Allgeme<strong>in</strong>en sowie ältere Arbeitnehmer im Beson-<br />
deren.<br />
Da sich damit schon angedeutet hat, wie wichtig Altersbilder <strong>in</strong> der Beurteilung Älterer s<strong>in</strong>d, ist es<br />
s<strong>in</strong>nvoll gewesen, diese im Anschluss genauer zu betrachten. Erst e<strong>in</strong>mal s<strong>in</strong>d Stereotype psycholo-<br />
gisch und sozialpsychologisch bestimmt worden als „Bilder“, die von Individuen zur Vere<strong>in</strong>fachung<br />
der Realität und Orientierung gebildet werden. Diese Bilder s<strong>in</strong>d belegt mit bestimmten Attributen,<br />
Eigenschaften, Erwartungen usw. bezogen auf Personen aus bestimmten sozialen Gruppen. Daran an-<br />
knüpfend s<strong>in</strong>d konkrete Stereotype, d.h. Altersbilder <strong>in</strong> verschiedenen gesellschaftlichen Kontexten<br />
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