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Jahresbericht 2008 - SIKJM Schweizerisches Institut für Kinder und ...

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gleitung der Leseförderungsprojekte im Vorschulbereich fand ausserdem eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit Ergebnissen der Forschung zur Literalitäts- <strong>und</strong> Sprachentwicklung statt.<br />

Mela Kocher hat die Vorbereitungen <strong>für</strong> ihr Habilitationsprojekt «Die Ästhetik realer Virtualität. Hermeneutische<br />

Aushandlungen von Spiel- <strong>und</strong> Wirklichkeitsgrenzen im ‹pervasive gaming›» (Arbeitstitel)<br />

abgeschlossen. Anhand ausgewählter pervasiver Spiele untersucht sie das Spannungsverhältnis<br />

von Realität <strong>und</strong> Virtualität in der Spielästhetik <strong>und</strong> die Interpretation der Spieler im Hinblick auf den<br />

Fiktionalitätsstatus dieser Spiele. Sie wird diese Arbeit mit einem Stipendium des SNF die nächsten<br />

zwei Jahre an der University of California, San Diego, weiterführen. Eve Hipeli hat ihre Dissertation<br />

«Von aktiver Partizipation <strong>und</strong> virtuellen Stolpersteinen. Eine Untersuchung über die kreative <strong>und</strong> kritische<br />

Internetnutzung von Jugendlichen sowie ihre Einstellung gegenüber Netzguidance» (Arbeitstitel)<br />

weitergeführt (Betreuung Prof. Dr. Daniel Süss <strong>und</strong> Prof. Dr. Heinz Bonfadelli). Mit ihrer Arbeit<br />

verschiebt sich der Fokus von hermeneutischen Fragestellungen hin zu empirischen, rezipientenbezogenen<br />

Untersuchungen mit verstärktem Praxisbezug.<br />

Intermedialität erhält in den Forschungsbereichen zunehmend Gewicht. Populäre Bücher <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong><br />

<strong>und</strong> Jugendliche – J.K. Rowlings «Harry Potter», Cornelia Funkes «Tintenwelt»-Trilogie oder «Eragon»<br />

von Christopher Paolini zum Beispiel – werden bei Erscheinen sofort auch als Hörbücher produziert<br />

<strong>und</strong> verfilmt; die jungen Leserinnen <strong>und</strong> Leser begegnen den bekannten Romanfiguren in Computerspielen<br />

<strong>und</strong> auf Websites. Im Internet können sie ausserdem ihre Lieblingsgeschichten in Form von<br />

Fanfictions weiterschreiben – eine Möglichkeit, die rege genutzt wird. Das bedeutet nicht unbedingt,<br />

dass weniger gelesen wird, sondern anders: Die traditionelle Lektüre entwickelt sich zu einer teilweise<br />

interaktiven Wiederholungsrezeption im Medienverb<strong>und</strong>. Dieses neue Zusammenspiel von Büchern<br />

<strong>und</strong> neuen Medien ist Gegenstand der Dissertation von Christine Lötscher (betreut von Prof. Dr. Peter<br />

von Matt <strong>und</strong> Prof. Dr. Ingrid Tomkowiak). Sie analysiert, auf welche Weise Bücher <strong>und</strong> neue Medien<br />

sich gegenseitig beeinflussen <strong>und</strong> wie sie von den <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen rezipiert werden.<br />

Mit finanzieller <strong>und</strong> fachlicher Unterstützung durch das <strong>SIKJM</strong> ist unter der Leitung von Prof. M.<br />

Saada-Robert von der Faculté de Psychologie et des Sciences de l’Education (FPSE) der Universität<br />

Genf eine Untersuchung über die Entwicklung des narrativen Verständnisses <strong>und</strong> Bildverstehens von<br />

Vorschulkindern durchgeführt worden, «La lecture interactive d'images: une microanalyse de la construction<br />

sémiopicturale entre enfants et éducateurs en institution de la petite enfance» (zwei Dissertationen).<br />

Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen, erste Ergebnisse wurden jedoch bereits in<br />

die Überlegungen zu den Frühförderprojekten des <strong>SIKJM</strong> aufgenommen. Die Weiterführung bestehender<br />

Projekte sowie die Neukonzipierung eines Projekts zur Förderung früher Literalität bedingten<br />

eine intensive Auseinandersetzung mit der Forschung zur Sprachentwicklung <strong>und</strong> zur Entwicklung<br />

des narrativen Verständnisses.<br />

Josiane Cetlin, freie Mitarbeiterin des <strong>SIKJM</strong>, schloss ihre historischen Untersuchungen zur <strong>Kinder</strong>literatur<br />

der Romandie ab <strong>und</strong> gab zwei Aufsätze in Druck: «Joël Cherbuliez (1806–1870) ‹Pour<br />

une critique, gardienne sévère des principes éternels du beau et du bon›» (wird 2009 erscheinen) <strong>und</strong><br />

«L’édition des livres pour enfants en Suisse romande: morale, patriotisme, esthétisme» (erschienen<br />

<strong>2008</strong>). Ihre Arbeit ist durch einen Beitrag der Fondation Leenards, Lausanne, unterstützt worden.<br />

Christine Holliger führte im FS <strong>2008</strong> den zweiten Teil der Lehrveranstaltung «Zeitgenössische <strong>Kinder</strong>-<br />

<strong>und</strong> Jugendliteratur aus Skandinavien» an der Universität Zürich durch.<br />

Im Herbstsemester <strong>2008</strong> führte Christine Lötscher mit Ingrid Tomkowiak am <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> populäre<br />

Literaturen <strong>und</strong> Medien der Universität Zürich ein Seminar zu Klassikern der phantastischen <strong>Kinder</strong><strong>und</strong><br />

Jugendliteratur im medialen Transfer durch. Aufgr<strong>und</strong> von Theorien zu Klassikern, Phantastik <strong>und</strong><br />

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