Jahresbericht 2008 - SIKJM Schweizerisches Institut für Kinder und ...

sich zogen, machte den Anlass besonders. Rückblickend hier nochmals einige Müsterchen: Die Fantasie
von Kindern kennt keine Grenzen – oder doch? Bücher sind oftmals mit den Titelhelden auf der Vorderseite
schön gestaltet. Wie sähe aber beispielsweise ein Harry Potter aus, gäbe es sein Konterfei nur
in den Köpfen der Leser und nicht auf Film? Potter würde in den unterschiedlichsten Variationen in der
Fantasie umherspuken. Eine Projektgruppe hat deshalb eine Geschichte in Buchform verpackt, bei der
sich jeder seinen Titelhelden selbst im Kopf zusammenbasteln kann, nur vom Lesen animiert. Ein weiteres
Projektteam hat sich eine Walliser Sage vorgeknöpft und eine Fotogeschichte realisiert. Die Sage
vom Mörderstein im Pfynwald ist so zu neuem Leben erwacht. Als Zirkusleute verkleidet, versuchte
eine andere Projektgruppe spielerisch einen Zugang zur Literatur zu zeigen. Dabei erzählten sie in
der typischen Manege-Atmosphäre. «Schreiben als Erlebnis» hiess ein weiteres Projekt. Die Ausgangslage:
Zum Schreiben braucht es Reize. Wie die aussehen können? Eine Gruppe potenzieller
Schreiberinnen wagte sich in die Lüfte mittels Gleitschirm. Verarbeitet wurde das Erlebnis in Texten.
Ähnlich die Philosophengruppe: Ihre Charakterstudien am Bahnhof flossen in Texte ein.
Traditionell kreativ und fantasievoll ging am 14. November die «Erzählnacht» in zwölf Gemeinden
über die Bühne. Das stimmungsvolle Erzählen von Geschichten rund ums Thema «Wasser» war in Siders,
Termen, Susten und Mörel angesagt. Eine Trickfilm-Premiere sorgte in Salgesch für Aufsehen.
In den Altersheimen von Visp und Susten versetzten die alten Walliser Wasser-Sagen und -Märchen
die betagten Menschen zurück in ihre Kindheit. Und in Steg feierte ein von Jungfilmern eigens für die
Erzählnacht gedrehter Kinofilm zur Problematik der schmelzenden Gletscher seine Premiere.
Für Nachhaltigkeit in der Leseförderung sorgen ab sofort unsere neu aufgegleisten «Klassiker-
Projekte». Walliser Jugendliche haben für das Projekt «Ton ab – Buch auf» in eigener Regie die 30
besten Bücher ausgewählt und zum Lesen motivierende Textauszüge dazu im Radiostudio auf CD
aufgenommen, natürlich in wohlklingendem Walliserdeutsch. Zusammen mit den aktualisierten Projekten
«Bücherraupe» und «Lesebazillus» werden wir auch im neuen Jahr in der Lese- und Schreibförderung
für Nachhaltigkeit sorgen.
Brig, 22. Dezember Dr. Kurt Schnidrig
KINDER- UND JUGENDMEDIEN ZENTRALSCHWEIZ 240 MITGLIEDER
Die 7. Jahresversammlung wurde am Mittwoch, 20. Februar, am kantonalen Bibliothekstag im Romerohaus
in Luzern durchgeführt. Für die abtretende Dagmar Stärkle Landtwing wurde neu Max
Schnurrenberger in den Vorstand gewählt. Alle anderen Vorstandsmitglieder stellten sich für eine
weitere Amtszeit zur Verfügung. Der Vorstand setzt sich nun wie folgt zusammen: Heidi Duner, Präsidentin,
Anita Schorno, Max Schnurrenberger, Vreni Völkle, Eliane Latzel und Christian Sidler. Als Geschäftsführer
amtet Peter Gyr. Nach einem kurzen Referat über die Bibliotheksstatistik genossen die
Anwesenden das Improvisationstheater «Ohne Wiederholung» von und mit Gabriela Renggli und Rachel
Röthlin.
Der Wettbewerb «Ein Schulhaus liest» stiess dieses Jahr leider auf wenig Echo. Ausgezeichnet
wurde das Schulhaus Dorf in Siebnen. Der Kamishibai-Kurs mit Anita Schorno im September in Stans
hingegen war ausgebucht. Im Herbst stellten Dina Küttel und Dagmar Stärkle unter dem Titel «Perlen
der Kinder- und Jugendliteratur» in Stans und Altdorf neue Kinder- und Jugendbücher vor. Viermal
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