Lange und Meyer: Kegelschnitte I - Mathematikinformation
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15<br />
Wendet man (6) auf den Nebenscheitel B an, so gilt BF1 = BF2 = a.<br />
Nach dem Lehrsatz des PYTHAGORAS<br />
findet man dann für die Brennweite e, also dem Abstand der Brennpunkte vom Ellipsenmittelpunkt M:<br />
2 2<br />
e = a − b<br />
Aufgabe 2.6.1: Zeige durch Rechnung: Alle Punkte P, für die hinsichtlich zweier ausgezeichneter Punkte F1<br />
<strong>und</strong> F2 gilt PF1 + PF2 = 2a<br />
zusammen mit F1F2 = : 2 e <strong>und</strong> b: = a − e<br />
2<br />
2<br />
2 2 , sind genau diejenigen<br />
Punkte P(x⏐y), für die gilt x<br />
2<br />
a<br />
+<br />
y<br />
2<br />
b<br />
= 1 , wobei die x-Achse die Gerade F1F2 <strong>und</strong> die y-Achse hierzu<br />
senkrecht durch den Mittelpunkt M der Punkte F1 <strong>und</strong> F2 festgelegt sind (vgl. Seite 29).<br />
Fasst man die Ergebnisse zusammen, so gilt:<br />
Satz 2.6.3: Zu jeder Ellipse mit den Halbachsen a <strong>und</strong><br />
b gibt es zwei ausgezeichnete Punkte F1 <strong>und</strong> F2,<br />
genannt Brennpunkte, derart, dass für alle<br />
Ellipsenpunkte P gilt PF1 + PF2 = 2a<br />
. F1 <strong>und</strong> F2<br />
liegen auf der Hauptachse der Ellipse jeweils im<br />
Abstand<br />
2 2<br />
e = a − b vom Ellipsenmittelpunkt M entfernt.<br />
e heißt Brennweite oder lineare Exzentrizität der<br />
Ellipse.<br />
C<br />
B<br />
F1 M F2<br />
A<br />
Aufgabe 2.6.2 (Gärtnerkonstruktion): Eine Endlosschleife PF1F2P hat für alle Ellipsenpunkte nach Satz<br />
2.6.3 konstante Länge. Schlägt man an den Brennpunkten Pfähle in den Boden, führt bei P den dritten<br />
Punkt <strong>und</strong> achtet darauf, dass die drei Punkte stets ein Dreieck bilden, so wandert P auf einer Ellipse mit<br />
den Brennpunkten F1 <strong>und</strong> F2. Mit dieser Methode haben vor allem die Gärtner des Barocks ellipsenförmige<br />
Blumenbeete angelegt.<br />
a) Führe die Konstruktion auf einem Parkplatz oder Rasen für a = 5,00 m <strong>und</strong> b = 3,00 m durch.<br />
b) Zeichne andere Ellipsen mit denselben Brennpunkten. Es entstehen sog. konfokale Ellipsen 1 .<br />
c) Versuche, Kurven zu finden, die auf der Schar konfokaler Ellipsen senkrecht stehen, d. h. die in jedem<br />
Punkt eine Tangente haben, die auf den Tangenten der bereits gezeichneten Ellipsen senkrecht stehen.<br />
d) Führe a), b) <strong>und</strong> c) im Maßstab 1:100 auf einem Zeichenblatt durch. Die Brennpunkte kann man z. B.<br />
durch Reißnägel festhalten.<br />
e) Mit Magnetteilen der Mechanikbaukästen fixiert der Lehrer an der Tafel die Brennpunkte <strong>und</strong> zeichnet<br />
relativ genau mit einer Schnurschleife Ellipsen.<br />
f) Führe die Zeichnung aus d) als Konstruktion allein durch Nutzung von Zirkel <strong>und</strong> Lineal aus. Hierzu ist<br />
es zweckmäßig erst einmal zwei Scharen konzentrischer Kreise um F1 <strong>und</strong> F2 zu zeichnen <strong>und</strong> sich dann<br />
gleich für mehrere konfokale Ellipsen die passenden Punkte zu suchen.<br />
g) Werden auch die zu f) senkrechten Kurven, die sogenannten Orthogonaltrajektorien, erkannt?<br />
Vergleiche die folgende Abbildung.<br />
h) Begründe, dass die entstehende Abbildung insbesondere bei sehr kleinen Schrittweiten als<br />
„Rautenmuster“ bezeichnet werden kann. Welche Eigenschaften haben die Diagonalen in Rauten?<br />
i) Formuliere Vermutungen über die Ellipsenschar, die Schar der dazu senkrechten Kurven sowie die<br />
Tangenten <strong>und</strong> Normalen der beiden Kurvenscharen.<br />
1 konfokal von focus, lateinisch Brennpunkt<br />
e<br />
b<br />
D<br />
a