Lange und Meyer: Kegelschnitte I - Mathematikinformation
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dann gilt nach dem Satz des PYTHAGORAS (beachte die<br />
Maße in der nebenstehenden Abbildung):<br />
2 p 2 p 2<br />
y = ( x + ) − ( x − )<br />
2 2<br />
Vereinfacht man diese Gleichung durch<br />
Ausmultiplizieren <strong>und</strong> Zusammenfassen, so erhält man<br />
den folgenden Satz:<br />
Satz 3.4.3: Die Scheitelgleichung der Parabel lautet<br />
y 2 = 2px.<br />
Die Punkte, die diese Gleichung erfüllen, sind die<br />
Punkte einer Parabel.<br />
39<br />
Aus dieser Gleichung erkennt man die Parabel wieder als Graph der quadratischen Funktion, wie er in der<br />
Jahrgangsstufe 9 behandelt wurde. Damals wurde anhand dieser Gleichung bereits gezeigt:<br />
Satz 3.4.4: Alle Parabeln sind zueinander ähnlich.<br />
Aufgabe 3.4.1: Konstruiere aus Brennpunkt <strong>und</strong> Leitlinie eine zum Zeichnen einer Parabel<br />
hinreichende Anzahl von Punkten für a) p = 0,5 cm; b) p = 1,0 cm; c) p = 2,0 cm; d) p = 4,0 cm.<br />
Aufgabe 3.4.2: Wähle auf einem DIN-A4-Blatt (Querformat) den Brennpunkt F in der Blattmitte <strong>und</strong><br />
die Achse waagrecht durch F. Zeichne um F die konzentrischen Kreise mit Radien von 5 zu 5 mm,<br />
sowie die Schar der Lote zur Achse in je 5 mm Abstand voneinander, ausgehend von dem durch F<br />
gehenden Lot. Lege das entstehende „Rautenmuster“ abwechselnd zweifarbig an. Die Diagonalen<br />
aufeinander folgender gleich farbiger „Rauten“ zeigen zwei Scharen konfokaler Parabeln, die alle<br />
Achse <strong>und</strong> Brennpunkt gemeinsam haben, aber auf verschiedenen Seiten geöffnet sind.<br />
Vergleiche das Ergebnis mit der Zeichnung zum „Föhnhimmel“ bei der Ellipse, in der man jetzt auch<br />
nachträglich Hyperbeln erkennen kann. Wie kann die „Ellipsenfigur“ in die der Parabeln übergeführt<br />
werden? Da dies auf zweifache Weise geht, vermutet man, dass die Parabel eine Übergangsform<br />
zwischen Ellipse <strong>und</strong> Hyperbel ist.<br />
Aus der Brennpunkteigenschaft der Parabel lässt sich eine ganze Reihe weiterer Eigenschaften der Parabel<br />
herleiten. Zunächst soll die Winkelhalbierende t zwischen Brennstrahl PF <strong>und</strong> Leitstrahl PR eines<br />
Parabelpunktes P betrachtet werden (vgl. die 1. Abbildung der nächsten Seite).<br />
Beweisideen:<br />
t sei die Winkelhalbierende zwischen Leit- <strong>und</strong><br />
Brennpunktstrahl eines Parabelpunktes P. Wähle als Q<br />
auf t einen von P verschiedenen Punkt, der nicht auf<br />
der Leitlinie g liegt.<br />
T sei der Lotfußpunkt vom Q auf der Leitlinie g.<br />
Da QR die Hypotenuse in einem rechtwinkligen<br />
g<br />
Dreieck RTQ ist, gilt QR > QT .<br />
tL Weil T Winkelhalbierende im Dreieck RQF ist, gilt<br />
QF = QR > QT .<br />
Also liegt Q näher an g als an F. Deshalb liegen<br />
alle Punkte Q ≠ P von t auf derselben Seite außerhalb der Parabel.<br />
4. P ist also der einzige Punkt von t auf der Parabel <strong>und</strong> deshalb ist t die Tangente der Parabel im Punkt P.<br />
R<br />
T<br />
U<br />
H<br />
Q<br />
L F<br />
P<br />
t