Moral, Ethik und Werte - Georg-W. Moeller

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permanenten Selbstzweifeln getrieben und gequält sind. Erfolg, Karriere, Konsum und Besitz, Positionen und Führungsverantwortung können solche Gefühle etwas lindern. Daher nehmen es Führungskräfte der neuen Generation – so zumindest meine häufige Beobachtung – als vernichtende Kritik ihres Selbst wahr, wenn man sie auch nur in einem kleinen Detail kritisiert. Aus der Psychotherapie kennt man solch ein Verhalten von Personen mit narzisstischen Persönlichkeitsauffälligkeiten. Sind viele junge Manager mit dieser „Krankheit“ infiziert oder fehlt es ihnen schlicht an Werten, die über sie selbst hinausweisen? Es mag sein, dass ich altmodisch bin, aber ich glaube, dass es schlicht an Werten fehlt, die über die Verbesserung des Image und des Selbstbildes hinausgehen. „Wie kann ich mit meinen Fähigkeiten zum allgemeinen Wohl der Menschen beitragen?“ Das ist eine alte Leitfrage, die jede Führungsperson auch heute noch verinnerlichen sollte. Erfolg und Freude dürfen Dr. Björn Migge hat Medizin und soziale Verhaltenswissenschaften studiert. Er arbeitete zunächst als Oberarzt und Universitätsdozent in Zürich und gründete 2004 in Minden das Weiterbildungsinstitut Dr. Migge-Seminare. Er ist der Autor des Handbuchs Coaching und Beratung (Beltz). Migge ist Ehrenmitglied im Qualitätsring Coaching e.V. (QRC) und Senior Coach im Deutschen Bundesverband Coaching e.V. (DBVC). Kontakt: www.drmigge.de trotzdem sein. Hier sehe ich eine wichtige Herausforderung ethisch verantwortlicher Führung: Der jungen Generation, deren Moral- und Schuldempfinden – womöglich durch TV, IT und andere Einflüsse – verändert ist, ein guter Gesprächspartner zu sein und Werte anzubieten, die über das Selbst- Ideal hinausweisen. Dass vielen modernen Menschen eine Lücke in ihrer Seele klafft, ahnen auch manche Personalentwickler. Daher gibt es viele Trainings zur sozialen Kompetenz. Hier wird vermittelt, wie man sich empathisch verhält und empathisch kommuniziert. Leider bleibt dieser gute Ansatz oft nur eine Sozial-Technik. Führungskräfte mögen dann zwar „gute Sprüche drauf haben“, aber in ihrer Seele können sie nicht wirklich erkennen, wie es anderen geht. Wenn sie nicht mitfühlen können und keine Schuld empfinden, weil sie nicht die richtigen Werte mit auf den Weg bekommen haben, können sie auch keine wirkliche Verantwortung übernehmen. Ohne Verantwortung für andere und ohne Schuldempfinden jedoch kann es auch keine Vergebung geben, können Verletzungen nicht ausgeglichen werden. Dann gehen wir den Weg in eine unbarmherzige Gesellschaft, die nur die Verwirklichung des Selbst-Ideals kennt. Dr. Björn Migge C news | 17 Wir zeigen Ihnen den Weg ... … in die Zukunft des lebendigen Lernens. Bei Neuland fi nden Sie einzigartige Innovationen, die Ihr Seminar zum inspirierenden Erlebnis machen: der erste wirklich ergonomische TrainerMarker der Welt, die variabelste Pinwand, der schnellste Weg zu neuen Dialogmethoden – keiner ist näher an den Weiterbildungstrends von morgen! Wann profi tieren Sie von Europas größtem Sortiment für intelligentes Lernwerkzeug? Fordern Sie gleich den neuen Katalog an! Neuland GmbH & Co. KG | Tel. 06659 88-0 | www.neuland.eu managerSeminare | Heft 140 | November 2009
28 | knowledge Wie Manager wieder glaubwürdig werden WETTBEWERBSFAKTOR VERTRAUEN Mitten hinein in die Diskussion um verlorenes Vertrauen in Manager und Management hat Stephen M. R. Covey sein Buch „Schnelligkeit durch Vertrauen“ platziert. Darin bezeichnet er Vertrauen als die wichtigste und gleichzeitig am häufigsten unterschätzte wirtschaftliche Ressource überhaupt. Für managerSeminare hat der amerikanische Bestseller-Autor seine zentralen Thesen zusammengefasst und einen Weg zu mehr Vertrauen im Management skizziert. managerSeminare | Heft 137 | August 2009
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