Moral, Ethik und Werte - Georg-W. Moeller
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34 | knowledge<br />
legt Shea Homes immer sämtliche Zahlen offen. Die Folge: Die<br />
Bauzeiten konnten deutlich verringert werden, was die Kosten senkte.<br />
Die Einsparungen wurden zum Teil an die K<strong>und</strong>en weitergegeben,<br />
was die Zahl der Weiterempfehlungen steigerte. Wie gesagt: Vertrauen<br />
steigert die Schnelligkeit <strong>und</strong> reduziert dadurch die Kosten.<br />
Von der Vertrauensdividende profitieren alle Beteiligten.<br />
Führungskräfte sollten lernen <strong>und</strong> lehren<br />
Die besten Absichten bleiben allerdings wertlos, wenn man sie nicht<br />
in die Tat umsetzen kann. Unsere Fähigkeiten, Fertigkeiten <strong>und</strong> all<br />
das Wissen, dass wir nutzen, um Erfolge <strong>und</strong> Ergebnisse zu erzielen<br />
bilden daher die dritte Voraussetzung für Glaubwürdigkeit.<br />
Da sich im Webzeitalter das Wissen der Welt mittlerweile alle<br />
zwei bis zweieinhalb Jahre verdoppelt, ist auch die Halbwertszeit<br />
von Fähigkeiten so kurz wie nie zuvor. Wer in der Welt von gestern<br />
noch äußerst kompetent war, wird in der Welt von heute vielleicht<br />
nicht mehr mithalten können. Um glaubwürdig zu bleiben, müssen<br />
Führungskräfte deshalb permanent ihre Fähigkeiten erweitern, sich<br />
weiterbilden. Ratsam ist es zudem, wenn Manager ihr neu erworbenes<br />
Wissen im Unternehmen dann regelmäßig weitergeben. Denn<br />
dadurch erhöhen sie nicht nur das Lerntempo im Unternehmen.<br />
Peter Drucker sagte ganz richtig: „Wissens- <strong>und</strong> Dienstleistungsarbeiter<br />
lernen am meisten, wenn sie lehren.“<br />
Das wohl wichtigste Wissen für Führungskräfte ist das um Trends<br />
<strong>und</strong> Entwicklungen. Welche gesellschaftlichen Strömungen gibt es?<br />
Service<br />
Literaturtipps<br />
A Stephen M. R. Covey mit Rebecca Merrill: Schnelligkeit durch Vertrauen<br />
– Die unterschätzte ökonomische Macht. Gabal, Offenbach 2009,<br />
29,90 Euro.<br />
Dass Vertrauen einen zählbaren ökonomischen Wert besitzt, demonstriert der<br />
Autor dieses Artikels anhand zahlreicher Beispiele aus seiner Unternehmer-<br />
<strong>und</strong> Beraterpraxis. Zudem zeichnet er einen Weg auf, wie sich Vertrauen systematisch<br />
auf- <strong>und</strong> ausbauen lässt. Dabei setzt er bei der einzelnen Person an<br />
<strong>und</strong> geht über die Beziehung zu anderen immer weiter nach außen bis hin zum<br />
Vertrauensverhältnis des Einzelnen bzw. seiner Organisation zur Gesellschaft.<br />
A Daniel F. Pinnow: Stephen Covey in der Serie Management-Vordenker:<br />
Sieben <strong>und</strong> eine Tugend für effektive Führung. managerSeminare<br />
87, Juni 2005, S. 16-18, www.managerSeminare.de/MS87ARO7.<br />
Nach einer kurzen Vorstellung der sieben Wege der Effektivität, durch die Stephen<br />
R. Covey zu Weltruhm gelangte, geht der Autor der Frage nach, warum<br />
der Managementvordenker seine Erfolgstheorie erweitert hat. Was hat Covey<br />
dazu bewogen, einen achten Weg anzubauen? Und ist dieser sehr amerikanische<br />
Weg für Europäer überhaupt gehbar?<br />
Veranstaltungstipp<br />
A Die FranklinCovey Leadership Institut GmbH bietet Inhouse- <strong>und</strong> öffentliche<br />
Workshops sowie Praxistage zum Thema „Schnelligkeit durch Vertrauen“ im<br />
deutschsprachigen Raum an. Dort lernen Führungskräfte Vertrauen aufzubauen,<br />
verlorenes Vertrauen wiederherzustellen <strong>und</strong> eine Vertrauenskultur zu etablieren.<br />
Der nächste öffentliche Workshop findet vom 22. bis zum 23. Oktober<br />
2009 im Raum Köln statt. Ausführliche Informationen unter www.franklincovey.de.<br />
managerSeminare | Heft 137 | August 2009<br />
Auswertung des Glaubwürdigkeitstests<br />
von Seite 30<br />
Zählen Sie die Zahlen zusammen, die Sie eingekreist haben.<br />
Punktzahl:<br />
90-100: Ihre persönliche Glaubwürdigkeit ist wirklich groß. Sie zeigen sowohl<br />
Charakter als auch Kompetenz. Bestimmt wissen Sie auch, was Ihnen im<br />
Leben wichtig ist <strong>und</strong> richten Ihr Handeln danach aus. Das Wohlergehen anderer<br />
liegt Ihnen am Herzen. Zudem sind Sie sich Ihrer Talente <strong>und</strong> Fähigkeiten<br />
bewusst. Sie arbeiten kontinuierlich daran, Ihre Stärken auszubauen <strong>und</strong> nutzen<br />
sie effektiv, um gute Ergebnisse zu erzielen. Daher strahlen Sie viel Zuversicht<br />
aus <strong>und</strong> andere neigen dazu, Ihnen zu vertrauen.<br />
70-90: Bei Ihnen könnten kleinere Glaubwürdigkeitsmängel bestehen. Diese<br />
zeigen sich daran, dass es Ihnen etwas an Selbstvertrauen mangelt oder dass<br />
andere Ihnen nicht auf Anhieb ihr Vertrauen schenken.<br />
unter 70: Sie haben wahrscheinlich ein größeres Glaubwürdigkeitsproblem.<br />
Schauen Sie sich die Vertrauensregeln auf Seite 32 sehr aufmerksam an <strong>und</strong><br />
überlegen Sie, in welchen Punkten Sie sich verbessern können.<br />
Wie verändern sie die Nachfrage? Und wohin müssen wir uns daher<br />
entwickeln? Das ist nicht nur für die Unternehmenssteuerung zentral,<br />
sondern auch für die Führung. Ich habe einmal den Strategie-<br />
<strong>und</strong> Marketingexperten Jack Trout gefragt, was in seinen Augen der<br />
Schlüssel zur Führung ist. Seine Antwort: „Letztlich folgen Menschen<br />
denen, die wissen, wohin sie gehen.“<br />
Ergebnisse erzeugen ein Vertrauensguthaben<br />
Trouts beeindruckende Antwort möchte ich noch um einen Zusatz<br />
erweitern. Und Menschen folgen denen, die Ergebnisse vorweisen<br />
können. Denn wer Erfolge erzielt hat, dem werden auch weitere<br />
Erfolge zugetraut. „Wenn man Ergebnisse vorzuweisen hat, ist das,<br />
als würde man ein Guthaben ansammeln“, sagt Jack Welch. Erfolg<br />
schafft Vertrauen, Ergebnisse bilden daher den vierten Glaubwürdigkeitsfaktor.<br />
Wer keine Ergebnisse erzielt, kann dauerhaft keine Glaubwürdigkeit<br />
gewinnen. Natürlich lassen sich Ausreden suchen. Vielleicht<br />
mag es sogar gute Gründe geben. Letztlich aber gilt: Fehlen Ergebnisse,<br />
fehlt auch Vertrauen. So einfach ist das – <strong>und</strong> so hart. Wenn<br />
eine Person hingegen hervorragende Ergebnisse vorlegen kann <strong>und</strong><br />
zudem auch noch gute Absichten besitzt <strong>und</strong> integer ist, wird man<br />
ihr eine Aufgabe trotzdem nicht anvertrauen, wenn man denkt, dass<br />
sie nicht die nötigen Fähigkeiten dafür besitzt. Wer wiederum ausgezeichnete<br />
Fähigkeiten besitzt <strong>und</strong> auch gute Ergebnisse vorweisen<br />
kann, dem wird niemand völlig vertrauen, insofern er nicht davon<br />
überzeugt ist, dass er <strong>und</strong> sein Wohlergehen ihm wichtig sind.<br />
Um glaubwürdig zu sein <strong>und</strong> Vertrauen erzeugen zu können,<br />
müssen alle vier Voraussetzungen für Vertrauen erfüllt sein: Integrität,<br />
gute Absichten, Fähigkeiten <strong>und</strong> Resultate. Denn Menschen<br />
sehen in dieser Beziehung nur das Ganze: In ihren Augen hat man<br />
Glaubwürdigkeit – oder man hat sie eben nicht. Tom Peters rät:<br />
„Fragen Sie sich: Strahle ich Vertrauen aus? Aus-strah-len. Ein großes<br />
Wort! Rieche ich nach ,Vertrauen‘? Denken Sie darüber nach<br />
– sehr sorgfältig!“<br />
Stephen M. R. Covey C