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Moral, Ethik und Werte - Georg-W. Moeller

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<strong>Werte</strong>orientiertes Verhalten belohnen<br />

Dazu gehört auch, die richtigen Anreize zu<br />

schaffen. Bisher hängt die Beurteilung der<br />

Performance <strong>und</strong> damit auch die Beförderung<br />

eines Managers fast ausschließlich<br />

davon ab, wie viel Umsatz <strong>und</strong> Gewinn er<br />

erwirtschaftet hat. Wer die besten Zahlen<br />

liefert, bekommt das dickste Lob. Das ist zu<br />

einseitig, meint Hochschullehrer Weibler:<br />

„Es müssen mehr Incentives für werteorientiertes<br />

Verhalten gesetzt werden.“ Themen<br />

wie die Förderung von Nachwuchs<br />

oder die positive Bewertung durch K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Lieferanten sollten in die Bewertungen<br />

eingehen – <strong>und</strong> zwar nicht, wie heute, als<br />

Kopfnote ohne Folgen für die Versetzung,<br />

sondern mit denselben handfesten Sanktionen,<br />

wie sie bereits mit Umsatz- <strong>und</strong> Renditezielen<br />

verknüpft sind. Nur wer auch bei<br />

den weichen Faktoren punktet, wird befördert<br />

<strong>und</strong> bekommt den Sechszylinder-Mercedes<br />

als Dienstwagen.<br />

Auch die Weiterbildungswirtschaft ist in<br />

der Pflicht. Leadership-Experte Johannes<br />

Grassl sieht eine große Aufgabe auf Trainer,<br />

Seminaranbieter <strong>und</strong> deren Auftraggeber aus<br />

den PE-Ressorts zukommen. „Der Kampfplatz<br />

ist nicht mehr die Fach- <strong>und</strong> Methodenkompetenz“,<br />

sagt der Trainer, „hier sind<br />

Service<br />

Literaturtipps<br />

die meisten Führungskräfte sehr<br />

gut aufgestellt.“ In Zukunft gehe<br />

es darum, per Weiterbildung das<br />

persönliche <strong>Werte</strong>f<strong>und</strong>ament zu<br />

festigen. „Die Verbindung zu den<br />

menschlichen Gr<strong>und</strong>bedürfnissen<br />

nicht verlieren, die emotionale<br />

Intelligenz stärken, Vertrauen<br />

bei allen Stakeholdern schaffen<br />

können“, beschreibt der LIF-<br />

Deutschlandchef die Agenda.<br />

Solche ehrgeizigen Ziele lassen<br />

sich freilich nicht von heute<br />

auf morgen umsetzen. Bis die<br />

ersten Unternehmen neben Bilanz<br />

<strong>und</strong> Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnung<br />

auch eine ernst zu<br />

nehmende <strong>Werte</strong>bilanz in ihrem<br />

Jahresabschluss veröffentlichen,<br />

wird noch einige Zeit vergehen.<br />

Denn auch der mit so vielen<br />

Hoffnungen konfrontierte Nachwuchs<br />

passt sich nur langsam an<br />

die neuen Realitäten an. Ein<br />

Indiz: Den neuen <strong>Ethik</strong>-Schwur<br />

unterschrieb dieses Jahr nur<br />

jeder zweite Absolvent der Harvard<br />

Business School.<br />

Axel Gloger C<br />

A Norbert Walter: Marktwirtschaft, <strong>Ethik</strong> <strong>und</strong> <strong>Moral</strong>. Wie <strong>Werte</strong> das Vertrauen in<br />

die Ökonomie stärken. Berlin University Press, Berlin 2009, 19,90 Euro.<br />

Der Chef-Volkswirt der Deutschen Bank liefert mit seinem Buch ein Plädoyer für Freiheit, die<br />

mit Verantwortung verknüpft ist. Gesellschaft <strong>und</strong> Unternehmen können nur überleben, so<br />

seine These, wenn sie die Freiheit achten, aber auch die Prinzipien Familie, privates Eigentum<br />

<strong>und</strong> Aufrichtigkeit ernst nehmen. Überdies zeigt er auf, dass Eigenliebe zwar ein starker<br />

Antrieb für Leistung ist – sie aber auch zu Egozentrismus <strong>und</strong> Rücksichtslosigkeit entarten<br />

kann.<br />

A Katharina Weinberger: Kopfzahl-Paranoia. Von der Selbstzerstörung der Konzerne.<br />

Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2009, 14,90 Euro.<br />

Für <strong>Werte</strong>-Pessimisten ist das Buch ein Fest. Die Autorin beschreibt aus eigener Erfahrung<br />

haarklein, wie die Gier-Systeme in den Konzernen funktionieren, warum immer nur Rendite<br />

belohnt wird, wie die Sucht der CEOs nach permanentem Wandel jedes berufliche Heimatgefühl<br />

zerstört <strong>und</strong> dass es am Ende nur auf die Abrechnung ankommt: genug Gewinn<br />

gemacht – oder nicht? Nach der Lektüre bleiben Zweifel, ob sich das System jemals für eine<br />

<strong>Werte</strong>orientierung öffnen kann.<br />

A Klemens Kalverkamp: Miteinander ernten. Das Erfolgsgeheimnis des German<br />

Management. Wiley-VCH, Weinheim 2009, 24,90 Euro.<br />

Es gibt sie noch, die bodenständigen, rechtschaffenen Manager, die gute Arbeit abliefern <strong>und</strong><br />

mit Leadership noch ihre Mitarbeiter hinter sich bringen wollen. Klemens Kalverkamp ist<br />

Geschäftsführer eines Hidden Champion – er zeigt, wie man mit Kenntnis der Sache, Vertrauen<br />

zu den Menschen <strong>und</strong> Verständnis für die Belange der Mitarbeiter einen Weltmarktführer<br />

erfolgreich führen kann.<br />

management | 23<br />

Gelebte <strong>Werte</strong> von heute<br />

sind der Erfolg von morgen.<br />

GUT GETAN: WENN ES UM<br />

WERTEORIENTIERUNG<br />

GEHT.<br />

Wir schärfen Ziele.<br />

Wir stärken Haltung.<br />

Wir beleben Wandel.<br />

Wir machen deutlich.<br />

Wir erkennen, handeln <strong>und</strong> bewegen.<br />

LOGIE<br />

T R I L O G I E . D E<br />

www.managerSeminare.de<br />

managerSeminare | Heft 142 | Januar 2010<br />

1_6MS127-067.indd 1 09.12.2009 15:52:09 Uhr

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