<strong>und</strong> <strong>Werte</strong>reflexion – aus, sondern auch durch eine besonders intensive Vor- <strong>und</strong> Nachbetreuung seitens der Kursleiter <strong>und</strong> Dozenten. Pater Tobias <strong>und</strong> seine Teammitglieder reisen beispielsweise vor Kursbeginn an den Arbeitsplatz der Teilnehmer, k<strong>und</strong>schaften die drängendsten Probleme aus <strong>und</strong> stehen nach den Seminartagen noch bis zu zwölf Monate als Coachs zur Verfügung. Im Gegensatz zu weltlichen Beratern können Klienten den Pater übrigens Tag <strong>und</strong> Nacht per Handy erreichen. Die geistlichen Berater genießen einen Vertrauensvorschuss Die Anziehungskraft der klösterlichen Angebote ist für weibliche <strong>und</strong> männliche Manager jedweder religiöser Couleur groß. Unter denen, die es in die Klöster zieht, sind – wie auch unter den Pilgern – erstaunlich viele Manager ohne kirchlichen Bezug. Pater Tobias erklärt gar, 85 Prozent der Klienten des Kompetenz-Center Mensch gehörten keiner Religionsgemeinschaft an. Dabei genießen die Managementberater in Mönchs- Service Literaturtipps gewand <strong>und</strong> Priestersoutane bei all ihren Klienten ein Höchstmaß an Vertrauen. Die Manager haben das Gefühl, bei den Patres <strong>und</strong> Pastoren in einen sicheren Hafen einzulaufen. „Sie öffnen sich mir gegenüber schneller als gegenüber weltlichen Kollegen“, fasst Pater Tobias eine Erfahrung zusammen, die er mit seinen katholischen wie auch evangelischen Berufskollegen teilt. Seine Klienten, sagt auch Anselm Grün, seien rasch bereit, mit ihm über ernste persönliche Probleme zu reden. Zum Teil rührt dieser Vertrauensvorschuss wohl daher, dass man einem Priester per se Ehrlichkeit, Verantwortungsbewusstsein <strong>und</strong> Vertrauenswürdigkeit zuspricht. Ein wichtiger Aspekt sei aber auch, so Pater Tobias, dass die Priester als Berater kein eigenes kommerzielles Interesse verfolgen. „Alles, was ich erwirtschafte, kommt bedürftigen Menschen zugute“, sagt der Mönch. Und noch etwas haben die kirchlichen Consultants ihren weltlichen Kollegen voraus: Sie unterliegen dem Beichtgeheimnis <strong>und</strong> der pfarramtlichen Schweigepflicht. Sylvia Jumpertz C A Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg. Meine Reise auf dem Jakobsweg. Malik, München 2007, 19,90 Euro. Comedian Hape Kerkeling beschreibt in dem Buch, das sich hartnäckig auf den Bestseller-Listen hält, seine Erlebnisse auf dem Jakobsweg. Das Werk weckte bei vielen Deutschen die Lust aufs Wandern <strong>und</strong> Wallfahren. A Klaus Hartmann: Manager <strong>und</strong> Religion: Zum Wandel beruflicher <strong>und</strong> religiöser Lebensführung. UvK, Konstanz 2007, 29,00 Euro. Das Buch beruht hauptsächlich auf biografischen Interviews, die der Autor mit Managern führender Unternehmen geführt hat. Hartmann geht der Frage nach, welche Rolle religiöse Sinndeutungen im Leben der Führungskräfte spielen. A Werner Halter: Den Jakobsweg erfahren: Nach Santiago de Compostela. Orell Füssli, Zürich 2006, 16,30 Euro. Der Headhunter Werner Halter berichtet über seine persönliche Auszeit auf dem Jakobsweg – <strong>und</strong> beschreibt anschaulich die Menschen, die er auf seinem Weg nach Santiago de Compostela <strong>und</strong> zu sich selbst trifft. A Nikolaus Nonn: Tage im Kloster. Grünewald, Mainz 2002, 8,80 Euro. Das Büchlein richtet sich an alle, die an einem kurzzeitigen Aufenthalt im Kloster interessiert sind, beschreibt die Gr<strong>und</strong>züge des Ordenslebens <strong>und</strong> des klösterlichen Tagesablaufes <strong>und</strong> gibt Anregungen für die persönliche Gestaltung der „Tage im Kloster“. A Heiner Thorborg: Die <strong>Werte</strong> des Top-Managements. Sinus Sociovision, Heidelberg 2006, 250 Euro. Die Studie, die der Personalberater Heiner Thorborg gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Sinus Sociovision umgesetzt hat, enthüllt das <strong>Werte</strong>system deutscher Top-Manager. Befragt wurden über 180 Vorstände aus DAX-30- <strong>und</strong> MDAX-Unternehmen sowie geschäftsführende Gesellschafter namhafter Familienunternehmen. Das Ergebnis: Das <strong>Werte</strong>kostüm der Manager unterscheidet sich stark von dem der Gesamtbevölkerung. Die Untersuchung kann bezogen werden unter E-Mail: thomas.perry@sociovision.de. development | 71 managerSeminare | Heft 129 | Dezember 2008
Foto: image source 20 | management <strong>Werte</strong> bewusst führen CORPORATE GOVERNANCE managerSeminare | Heft 121 | April 2008