E&W Dezember 2008 - GEW
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PISA-E<br />
„Es gibt einen<br />
Zusammenhang<br />
zwischen den<br />
sozioökonomischenRahmenbedingungen<br />
in<br />
den Ländern und<br />
den Schulleistungen.“<br />
*Baumert, J.: (Hrsg.):<br />
PISA 2000 – Die Länder<br />
der Bundesrepublik<br />
Deutschland im Vergleich.<br />
Opladen 2002,<br />
S. 225.<br />
**Baumert, J. u. a. in:<br />
Prenzel, M. u. a. (Hrsg.):<br />
PISA 2003 – Der zweite<br />
Vergleich der Länder.<br />
Münster 2005, S. 361<br />
Gleichwertige<br />
Lebensverhältnisse?<br />
Die innerdeutschen Auswertungen der<br />
bisherigen drei PISA-Studien belegen:<br />
Die durchschnittlichen Kompetenzwerte,<br />
die Deutschlands Schülerinnen<br />
und Schüler in den Naturwissenschaften,<br />
im Leseverständnis und in Mathematik<br />
erreichen, machen auf unübersehbare<br />
Unterschiede zwischen den<br />
einzelnen Bundesländern aufmerksam.<br />
Diese gehen mit sehr differenten<br />
demographischen, wirtschaftlichen, sozialen<br />
und kulturellen Rahmenbedingungen<br />
einher. Das zeige, so Klaus<br />
Klemm in seinem Fachbeitrag, die Lebensverhältnisse<br />
in den 16 Bundesländern<br />
sind alles andere als gleichwertig.<br />
18 Erziehung und Wissenschaft 12/<strong>2008</strong><br />
Schülerleistungen und sozioökonomische Rahmenbedingungen der Länder<br />
Fest steht: Die Leistungsunterschiede<br />
zwischen den Schulen<br />
der Bundesländer sind sowohl<br />
Ausdruck als auch Folge einer<br />
nicht vorhandenen Gleichwertigkeit<br />
der Lebensverhältnisse.<br />
Darauf, dass es einen Zusammenhang<br />
zwischen den sozioökonomischen<br />
Rahmenbedingungen der Länder<br />
und den dortigen Schulleistungen gibt,<br />
haben Bildungsforscher bereits in den<br />
innerdeutschen Auswertungen zu den<br />
PISA-Studien 2000 und 2003 hingewiesen.<br />
So schrieben Jürgen Baumert und<br />
Cordula Artelt – beide Max-Planck-Institut<br />
für Bildungsforschung, Berlin – zur<br />
PISA-Studie 2000: „Dies spricht dafür,<br />
dass primär bereichsübergreifende ökonomische,<br />
soziale, kulturelle, aber auch<br />
institutionelle Bedingungen für Leistungsunterschiede<br />
zwischen den Ländern<br />
verantwortlich sein dürften.“* Bei<br />
der Analyse zu PISA 2003 unterstreichen<br />
Jürgen Baumert, Claus H. Carstensen<br />
und Thilo Siegle diese Einschätzung,<br />
fügen aber einschränkend hinzu, dass<br />
die Leistungsdifferenzen zwischen den<br />
Ländern nicht „auf Unterschiede in den<br />
untersuchten individuellen und kontextuellen<br />
Merkmalen reduzierbar<br />
sind“.** Wegen der unübersehbaren<br />
Bedeutung, die den sozioökonomischen<br />
Rahmenbedingungen für schulisches<br />
Lernen zugeschrieben werden<br />
kann, soll im Folgenden das Ausmaß<br />
der im außerschulischen Bereich erkennbaren<br />
Unterschiede in den Lebensverhältnissen<br />
mit Hilfe von drei