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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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Jede Siebanlagenart hat Vor- und Nachteile, die in JUNGHÄNEL (1996) detailliert beschrieben<br />

und in Tabelle 4-4 wiedergegeben werden.<br />

Tabelle 4-4: Vor- und Nachteile verschiedener Siebanlagen<br />

Art/System Vorteile Nachteile<br />

Kreisschwinger - scharfe Korntrennung<br />

- gute Selbstreinigung<br />

- Siebbeschleunigung bis zur 4fachen<br />

Erdbeschleunigung<br />

- hohe Lebensdauer bei harmonischem,<br />

sinusförmigem Schwingungsverlauf<br />

- Bei Antriebsanordnung im Schwerpunkt<br />

der Siebanlage wird gleichmäßige Beschleunigung<br />

der Kornelemente in jedem<br />

Punkt der Anlage gewährleistet.<br />

Linearschwinger - Anordnung der Antriebselemente nicht in<br />

Schwerpunkt und somit außerhalb der direkten<br />

Wärmeeinwirkung (Strahlung,<br />

Kontakt der Mineralstoffe)<br />

- keine zusätzliche Kühlung der Antriebselemente<br />

- Aufgrund der Heißabsiebung sind bei An-<br />

triebsanordnung im Schwerpunkt weitere<br />

technische Maßnahmen notwendig, z. B.:<br />

C zusätzliche Kühlung der Siebanlage<br />

C spezielles Heißlagerfett<br />

- Temperaturabhängige Verschiebungen<br />

der Lager und Wellen müssen berücksichtigt<br />

werden.<br />

- Verdoppelung der Antriebe, z. B. Doppelunwucht,<br />

führt zwangsläufig zu höheren<br />

Kosten.<br />

- Bei splittigem Mineral ist die Trennschärfe<br />

und der Selbstreinigungseffekt schlechter<br />

als bei Kreisschwingern.<br />

- Um vergleichbare Trennschärfe und Rei-<br />

nigungseffekt wie Kreisschwinger zu er-<br />

zielen, ist eine 5fache Erdbeschleunigung<br />

der Kornelemente notwendig => hohe<br />

Belastung der Anlagenteile.<br />

Für Heißsiebanlagen werden vorzugsweise Siebböden mit Quadratmaschung verwendet,<br />

die im Gegensatz zu Lang-, Breit- oder Schlitzmaschen für jedes Siebgut nutzbar sind.<br />

Die Maschenweiten weichen von den im Straßenbau üblichen Lochweiten (Maschenweiten<br />

der Laborsiebböden) der Kornklassen nach oben ab, um nicht nur eine möglichst<br />

große Menge an Mineralstoffen in der zur Verfügung stehenden Zeit absieben zu können<br />

(siehe Tabelle 4-5), sondern bei den technischen scharfen Absiebungen liegt die präparative<br />

Trenngrenze d50 und die analytische Trenngrenze da üblicherweise unterhalb der lichten<br />

Maschenweite l. Zum besseren Verständnis werden die präpartative Trenngrenze und<br />

die analytische Trenngrenze anhand des Bildes 4-6 kurz erläutert. Als präparative Trenngrenze<br />

bezeichnet man den Abszissenwert des Schnittpunktes der Verteilungsdichtekurven<br />

des Fein- und Grobguts, mit anderen Worten, die präparative Trenngrenze ist der<br />

Merkmalswert, der zu gleichen Teilen im Grob- und Feingut vorhanden ist. Im Gegensatz<br />

dazu ist die analytische Trenngrenze der Merkmalswert, bei dem Gleichheit zwischen den<br />

Fehlausträgen des Fein- und Grobguts besteht, d. h. die Fehlaustragsflächen links und<br />

rechts von da sind gleichgroß.<br />

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