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Ausgabe - 36 - 2011 - Produktion

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Wärmeübertragung<br />

8. September <strong>2011</strong> · Nr. <strong>36</strong> · <strong>Produktion</strong> · F&E · 33<br />

Strukturrohre sorgen für Effizienzsprung<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>36</strong>, <strong>2011</strong><br />

Bei einem neuen Hochleistungskondensator aus Brandenburg sollen<br />

Rohre mit gezielt veränderten Oberflächen für bisher unerreichte Effekte<br />

sorgen. Ein Klimatechnik-Spezialist aus Baden-Württemberg nutzt das<br />

Material bereits für Wärmetauscher zum Einsatz in Trocknungs-, Lackierungs-<br />

oder Pulverbeschichtungsanlagen.<br />

Königs Wusterhausen (ba). Wissenschaftler<br />

der TFH Wildau (Brandenburg)<br />

entwickeln gemeinsam<br />

mit Forschungsingenieuren des<br />

ortsansässigen Wärmetauscher-<br />

Spezialisten La Mont-Kessel einen<br />

multifunktionalen Rohrbündelkondensator,<br />

der sich inzwischen<br />

als Superkondensator erweist.<br />

Nach Angaben des Entwicklerteams<br />

soll die für Kraftwerks- und<br />

Industrieanwendungen konzipierte<br />

Kondensatorfamilie gegenüber<br />

herkömmlichen Systemen mit<br />

Glattrohr eine mehrfach höhere<br />

Wärmeübertragungsleistung bei<br />

halbiertem Anlagenvolumen haben.<br />

Auch die unerwünschte Materialablagerung<br />

in oder an den<br />

Rohren soll um rund 80 % sinken.<br />

Damit verlängern sich die Wartungsintervalle<br />

erheblich. Ermöglicht<br />

wird dies durch Verwendung so<br />

genannter „industrial power tubes“,<br />

also von Strukturrohren mit differenziert<br />

ausleg- bzw. strukturierbarer<br />

Oberfläche. Nach patentierten<br />

Verfahren werden dazu Halbzeuge<br />

mit Durchmessern von acht bis 60<br />

mm aus Stahl, Edelstahl oder Kupfer<br />

durch gleichmäßige Prägungen unterschiedlicher<br />

Tiefe und Gestalt<br />

umgeformt und mit bedarfsangepassten<br />

kristallinen Kupfer- oder<br />

Nickelstrukturen bestückt.<br />

Die Siedeleistung steigt<br />

um den Faktor sechs<br />

Die Wandverformung erzwingt in<br />

durchströmenden Medien wie<br />

Wasserdampf oder organischen<br />

Substanzen Turbulenzen. So lässt<br />

sich die Intensität der Wärmeübertragung<br />

gegenüber geradlinig, laminar<br />

strömenden Stoffen um den<br />

Deutscher Zukunftspreis<br />

Zwei Fraunhofer-Forscher<br />

in der Endrunde<br />

<strong>Produktion</strong> Nr. <strong>36</strong>, <strong>2011</strong><br />

Gleich zwei Teams mit Beteiligung<br />

von Fraunhofer-Wissenschaftlern,<br />

wurden für den Deutschen Zukunftspreis<br />

<strong>2011</strong> nominiert.<br />

München (ba). Hansjörg Lerchenmüller<br />

(Soitex Solar GmbH), Dr.<br />

Andreas Bett (Fraunhofer-Institut<br />

für Solare Energiesysteme ISE) und<br />

Dr. Klaus-Dieter Rasch (AZUR<br />

SPACE Solar Power GmbH) haben<br />

Solarzellen, -module und -systeme<br />

entwickelt, die doppelt so viel Sonnenlicht<br />

in elektrische Energie umwandeln<br />

wie dies auf Basis von Silizium<br />

möglich ist. Dazu werden<br />

Mehrfachsolarzellen, die unterschiedliche<br />

Wellenlängenbereiche<br />

des Sonnenlichts aufnehmen, mit<br />

Linsen kombiniert, die das Sonnenlicht<br />

konzentrieren. Dr. Bett leitet<br />

den Bereich „Materialien – Solarzellen<br />

und Technologie“ und ist stellvertretender<br />

Institutsleiter am<br />

Fraunhofer ISE in Freiburg. Im Jahr<br />

2009 erzielten die am Fraunhofer<br />

ISE entwickelten Mehrfachsolarzellen<br />

einen Rekordwirkungsgrad von<br />

41,1 %. Dafür erhielt Dr. Bett den<br />

Joseph-von-Fraunhofer-Preis 2010.<br />

Prof. Karl Leo, einer der beiden<br />

Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts<br />

für Photonische Mikrosysteme<br />

IPMS in Dresden, ist gemeinsam<br />

mit Dr. Jan Blochwitz-Nimoth (Novaled<br />

AG) und Dr. Martin Pfeiffer<br />

(Heliatek GmbH) nominiert. Sie<br />

wurden ausgewählt aufgrund ihrer<br />

Arbeiten auf dem Gebiet der organischen<br />

Halbleiter, die in energieeffizienten<br />

Flächenleuchten und neuartigen<br />

Photovoltaiksystemen Umwelt-<br />

und Ressourcen schonend<br />

eingesetzt werden. Professor Leo<br />

arbeitet seit 2001 am Fraunhofer<br />

IPMS. Sein aktuelles Arbeitsgebiet<br />

sind organische Halbleiter, von den<br />

Grundlagen bis hin zu Anwendungen,<br />

zum Beispiel als organische<br />

Leuchtdioden (OLED) und organische<br />

Solarzellen.<br />

www.deutscher-zukunftspreis.de.<br />

Organische Elektronik – mehr Licht und Energie aus hauchdünnen Molekülschichten.<br />

(v.l.n.r. Prof. Dr. rer. nat. Karl Leo, Dr. rer. nat. Martin Pfeiffer, Dr. rer.<br />

nat. Jan Blochwitz-Nimoth) . Bild: Deutscher Zukunftspreis / Ansgar Pudenz<br />

Faktor drei bis fünf erhöhen, wie<br />

realitätsnahe Tests unter Beweis<br />

gestellt haben. „Das gestattet drastisch<br />

geringere Abmessungen und<br />

einen erheblich reduzierten Materialeinsatz<br />

in der <strong>Produktion</strong>“, erklärt<br />

LaMont-Geschäftsführer Dr.-Ing.<br />

Udo Hellwig.<br />

Mikrostrukturen wirkten dagegen<br />

nach anderen physikalischen<br />

Prinzipien; sie verbesserten massiv<br />

und nachhaltig Tempo sowie Intensität<br />

der Dampfkondensation. Die<br />

besten Ergebnisse seien durch<br />

Kombination beider Technologien<br />

zu erzielen. So umgesetzt, steige die<br />

Siedeleistung von ‚ip tube‘-Material<br />

mit Makro- und Mikrostrukturierung<br />

um den Faktor sechs. Ein Vergleichstest<br />

mit Zementschlamm<br />

habe zudem ein deutlich überlegenes<br />

Anti-Foulingverhalten der<br />

Strukturrohe gezeigt: Während ein<br />

Glattrohr bereits nach einer Woche<br />

weitgehend zugesetzt und unbrauchbar<br />

war, wiesen ‚ip tube‘-<br />

Vergleichsstücke keine bzw. nur<br />

minimale Ablagerungen auf.<br />

Einsatzfelder für die Neuentwicklung<br />

mit einem Leistungsvermögen<br />

bis zu mehreren Megawatt finden<br />

sich überall dort, wo in vertikaler<br />

oder horizontaler Anwendung<br />

Temperaturdifferenzen effizienter<br />

Belastbar. Genau wie unsere<br />

Anwendungsberatung.<br />

Bei Pöppelmann KAPSTO ® warten kompetente,<br />

freundliche Mitarbeiter auf Sie, die jede Ihrer Fragen<br />

beantworten und Sie gern beraten. Wir stehen Ihnen<br />

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Die modifizierten<br />

Rohre ‚ip tube‘<br />

bewähren<br />

sich in der thermischenNachverbrennung<br />

in<br />

Chemieindustrie<br />

und Automobilbau<br />

oder bei der<br />

Bauteilkühlung.<br />

Bild: La Mont-Kessel<br />

bzw. unter beengten Raumverhältnissen<br />

genutzt werden sollen.<br />

Partnerfirmen setzen bereits auf<br />

die vorteilhaften Eigenschaften der<br />

strukturierten Rohre. Die Bleher<br />

Klimatechnik GmbH & Co. KG in<br />

Pliezhausen (Baden-Württemberg)<br />

beispielsweise hat in den letzten<br />

zwei Jahren mehrere Versuchsanlagen<br />

mit dem Material gebaut, umfangreiche<br />

Tests zu seinem Deh-<br />

Deutlich längere<br />

Bautiefen erzielbar<br />

nungsverhalten durchgeführt und<br />

jetzt ein eigenes System entwickelt.<br />

„Wir können bei unseren Edelstahl-<br />

Wärmetauschern mit den ‚ip tubes‘<br />

deutlich längere Bautiefen erzielen“,<br />

sagt Firmenchef Werner Bleher.<br />

Bei konstantem Rohrdurchmesser<br />

erhöhten sich Heizfläche<br />

und Leistung, das Einbauvolumen<br />

sinke gegenüber Glattrohr-Lösungen<br />

erheblich. Obendrein werde<br />

gravierend weniger Material für die<br />

Sekundärheizflächen benötigt, einige<br />

Schweißnähte entfielen – und<br />

die Systeme erwiesen sich zudem<br />

als wesentlich schwingungsresistenter.<br />

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