Jenaer Beiträge Nr. 15 - Sport Geschichte Jena
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Diskussion<br />
Im Mittelpunkt dieser Untersuchung liegt die Erfassung<br />
der aktiven und passiven Muskelparameter. Aus den<br />
daraus gewonnen Erkenntnissen kann in Kombination<br />
mit einer genauen Rekonstruktion der jeweiligen Muskelarchitektur<br />
ein neues dreidimensionales Muskelmodell<br />
basierend auf der Finite- Elemente- Methode erstellt<br />
werden. Mit diesem neuen Modell soll ein verbessertes<br />
Verständnis über die räumliche Kontraktionsdynamik<br />
gewonnen werden, um beispielsweise Fragen über die<br />
Einflussnahme von Knochen oder anliegender Muskulatur<br />
während der dynamischen Kontraktion beantworten<br />
zu können. Mit den bisher bestehenden, größtenteils<br />
eindimensionalen Modellierungsansätzen (Hill- Modell<br />
oder Huxley- Modell) können diese Fragestellungen nicht<br />
exakt beantwortet werden. Auch wurden bislang in den<br />
dreidimensionalen Muskelmodellen nur stark vereinfachte<br />
Muskelgeometrien angewandt. Daher ergibt sich die<br />
Notwendigkeit, den Einfluss der anatomischen Gegebenheiten,<br />
zum Beispiel auftretende Zwangskräfte infolge der<br />
Packung der Muskulatur, klären zu können. Zudem liegt<br />
bis zum jetzigen Zeitpunkt lediglich die unter Verwendung<br />
des Muskelmodells [CC+SEC] bestimmte PEC- Kennlinie<br />
vor. Die Bestimmung dieser PEC- Kennlinie unter Verwendung<br />
des Modells [CC], welches den vorliegenden Muskel<br />
besser beschreibt (Rode et al., 2009b), konnte aufgrund<br />
der noch ausstehenden Bestimmung der Eigenschaften<br />
der serienelastischen Komponente nicht durchgeführt<br />
werden. Dies soll in weiterführenden Arbeiten erreicht<br />
werden.<br />
Ein weiteres Ziel ist die Untersuchung von Muskeln mit<br />
einer komplizierteren Architektur und einer inhomogenen<br />
Muskelfaserzusammensetzung. Nur so kann die Simulation<br />
von gesamten Muskelgruppen, welche sich aus verschiedenen<br />
Muskeln mit unterschiedlichen Eigenschaften<br />
zusammensetzen, realisiert werden. Ebenso könnten weiterführend<br />
die zusätzlichen Funktionen der Muskulatur,<br />
beispielsweise die Stabilisierung von Gelenken, betrachtet<br />
werden. Diese Erkenntnisse würden helfen, Anwendungen<br />
in der <strong>Sport</strong>wissenschaft (zum Beispiel die Steigerung<br />
der Leistungsfähigkeit) und Medizin (beispielsweise die<br />
Entwicklung von Implantaten oder die Verbesserung von<br />
Operationstechniken) zu optimieren.<br />
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