KUNST- UND KULTURBERICHT DER STADT ... - Kulturserver Graz
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Der Abschnitt Literatur spannt einen weiten Bogen<br />
zwischen den großen Vermittlungsorganisationen, Vereinen,<br />
Zeitschriften, dem Bereich der „Reproduktion“ und der Förderung<br />
von Vereinigungen und AutorInnen, dem Bereich der<br />
„Produktion“. Neben der finanziellen Unterstützung zählen<br />
Bücherankäufe für Kulturamt-Stadtbibliothek und Kulturamt<br />
selbst ebenfalls zu den Förderungsmaßnahmen.<br />
Der Stadt <strong>Graz</strong> unter der Federführung des Kulturressorts<br />
stehen entlang des bestehenden Fördervertrages jährlich<br />
60 Veranstaltungstage als Sachförderung für Kulturinitiativen<br />
mietkostenfrei im Literaturhaus zur Verfügung.<br />
Die Zuerkennung erfolgt nach der Reihung der Anmeldung<br />
und nach Akkordierung mit Kulturressort und Literaturhaus.<br />
Spezielle Anforderungen der Raum- und Technikausstattung<br />
und der technische Dienst bzw. Aufsichtsdienst sind gesondert<br />
mit den LiteraturhausbetreiberInnen zu vereinbaren und nicht<br />
kostenfrei.<br />
Ein wesentlicher Schwerpunkt im Bereich Literatur sind<br />
personenbezogene Förderungen, die eine Basis für literarisches<br />
Schaffen generell mit ermöglichen sollen. Die späteren, oft<br />
internationalen Erfolge bezeugen die Wichtigkeit einer frühen<br />
Unterstützung und Anerkennung.<br />
Seit 1974 wird jährlich der Literaturförderungspreis<br />
zur Förderung des literarischen Schaffens in allen möglichen<br />
Ausdrucksformen an zwei LiteratInnen vergeben. Der<br />
Preis ist mit je 2.200 Euro dotiert. Ziel der Preisvergabe ist eine<br />
Leistungsanerkennung für das Schaffen heimischer NachwuchskünstlerInnen,<br />
die bereits durch eigenständige Beiträge<br />
hervorgetreten sind oder eine qualitative Leistung in Zukunft<br />
L I K U S 0 4<br />
LITERATUR 04<br />
erwarten lassen. Die JurorInnen, Dr. Markus Jaroschka, Mag a<br />
Olga Flor, Dr in Alexandra Millner, Mag. Paul Pechmann und<br />
Dr. Rüdiger Wischenbart, nominierten Natascha Gangl und<br />
Alexander Micheuz als PreisträgerInnen.<br />
Aus den Jurybegründungen:<br />
„Natascha Gangl hat sich innerhalb weniger Jahre einen<br />
gewichtigen Platz innerhalb der neuen Szene der jungen und<br />
jüngsten Dramatikerinnen und Dramatiker in <strong>Graz</strong> erarbeiten<br />
können. Sie ist wie so viele andere durch die erstaunliche<br />
Kaderschmiede uniT in <strong>Graz</strong> für JungdramatikerInnen gegangen.<br />
Charakteristisch für ihre literarischen Arbeiten ist, dass sie<br />
mit ihren rhythmisierten Sprechtexten sprachlich prägnante<br />
metaphorische Zuspitzungen entwickelt, bilderreich eröffnet<br />
sie neue Sprachebenen.<br />
Im neuen Stück „Larva“ (Auszug in LICHTUNGEN, Heft<br />
126/2011) ist der Ort der Handlung der Xochimilco-See inmitten<br />
des Molochs Mexico City, der schon von den Azteken in<br />
eine Welt blühender Gärten und weitläufiger Kanäle verwandelt<br />
wurde; dieser Ort wurde 1987 zum Weltkulturerbe erklärt.<br />
Hier lebt über 30 Jahre Julián Santana Barrera auf einer<br />
Insel in Baracken aus Blättern und Zweigen, er widmet sein<br />
Leben dem Geist eines ertrunkenen Mädchens, sammelt für<br />
diesen Geist Puppen aus den Mülltonnen der Stadt, staffiert mit<br />
diesen Puppen die ganze Insel aus…<br />
In diesem neuen Stück kommt die dramaturgische Begabung der<br />
jungen Autorin wiederum zum Tragen: Das Stück, mit zahlreichen<br />
poetischen Einsprengseln, bearbeitet den Stoff kaleidoskopartig<br />
– acht Stimmen werden in den schon erwähnten<br />
rhythmisierten Sprechtexten teils parallel geführt, teils wieder<br />
aufgefächert. Für den Leser/die Leserin, der/die sehr gefordert<br />
<strong>KUNST</strong>- <strong>UND</strong> <strong>KULTURBERICHT</strong> 2011<br />
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