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Genossenschaftsblatt 4/2010 - RWGV

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Vom Suchen und suchen lassen –<br />

vom Finden und Gefunden werden<br />

Früher war es bei Fach- und Führungsstellen<br />

die Samstagsausgabe einer großen<br />

Frankfurter Tageszeitung, bei „normalen<br />

Jobs“ die Samstagsausgabe des regionalen<br />

Blattes. In der digitalisierten und globalisierten<br />

Online-Welt fi nden sich auch für die<br />

Rekrutierung von Mitarbeitern wichtige und<br />

notwendige Veränderungen für Personalverantwortliche.<br />

Doch wie stellt sich die Gemengelage<br />

derzeit dar?<br />

Am Anfang stehen die Klagen von Personalverantwortlichen<br />

genossenschaftlicher Banken<br />

über eine als zu gering empfundene<br />

Bewerberresonanz bei Print- und Online-<br />

Stellenausschreibungen zum Beispiel für<br />

marktnahe Spezialistenfunktionen. Zudem<br />

stehen steigenden bankseitigen Erwartungen<br />

an Fachkräfte für Vertriebs-, Produktions-<br />

oder Steuerungsaufgaben Bewerber<br />

gegenüber, deren formale Qualifi kation oder<br />

berufspraktische Erfahrung nicht Schritt<br />

halten kann. Gelegentlich wird dann – mit<br />

deutlichem fi nanziellen Aufwand – versucht,<br />

mit wiederholten Einschaltungen von Stellenanzeigen<br />

doch noch ein „Mehr“ an „besseren“<br />

Bewerbungen zu erzielen. Dieser<br />

Aufwand setzt jedoch häufi g zu spät im Rekrutierungsprozess<br />

an. Bereits im Vorfeld einer<br />

konkreten Ausschreibung sollte bedacht<br />

werden, wie die Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

der Bank grundsätzlich vermarktet werden.<br />

Wie macht sich die Genossenschaftsbank<br />

attraktiv? Welche Informations- und<br />

Kommunikationskanäle kann eine VR-Bank<br />

zum Beispiel entlang der eigenen Online-<br />

Plattform nutzen?<br />

Günstig erscheint die Nutzung der Homepage<br />

der Bank:<br />

■ Darstellung von Muster-Karrierewegen in<br />

der Bank oder alternativ von personalisierten<br />

Muster-Berufsbiografi en „Elke<br />

■<br />

Müller hat Karriere gemacht …“<br />

Eine gute Chance ist das Angebot einer<br />

unentgeltlichen „freien Testung“ mit automatisiertem<br />

Bewerber-Feedback zur<br />

allgemeinen berufl ichen Orientierung<br />

■<br />

(Was sind meine Stärken? Welche berufl iche<br />

Spezialisierung passt zu mir?).<br />

Eine weitere Möglichkeit ist die „freie Testung“<br />

mit Feedback, ob die Bewerber zur<br />

Bank und zu einer konkret zu besetzenden<br />

Stelle passen.<br />

Folgende Instrumente und Prozesse können<br />

bei der Rekrutierung helfen:<br />

■ Biografi sche Fragen mit genau für die<br />

GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2010</strong><br />

■<br />

■<br />

ausgeschriebene Position relevanten Fakten<br />

als erster „Check“<br />

Online hinterlegter Prozess mit automatischer<br />

Antwort an den Bewerber, zum Beispiel<br />

Angebot eines Telefonats mit der<br />

Personalabteilung<br />

Online hinterlegte Testung des Bewerbers,<br />

der seine Kontaktdaten dafür angibt.<br />

Weitere Konkretisierung und Veranlassung<br />

auf Basis der erzielten Ergebnisse<br />

durch die Personalabteilung.<br />

Im Verlauf des Rekrutierungsprozesses erleben<br />

Personalverantwortliche erhebliche<br />

Herausforderungen. In „engen“ Bewerbermärkten,<br />

zum Beispiel in Ballungszentren<br />

mit hoher Bankendichte und starkem Wettbewerb<br />

um Talente oder in sehr ländlichen<br />

Regionen, in grenznahen Gebieten oder Regionen<br />

mit einer überwiegenden Bevölkerungsabwanderung<br />

kommt der initiativen<br />

und diff erenzierten Recherche des Personalverantwortlichen<br />

erhebliche Bedeutung<br />

zu. Es gilt, ein Rekrutierungs-Maßnahmenbündel<br />

zu entwickeln.<br />

Neben der klassischen, anzeigengestützten<br />

Suche (Print und Online) sollten inhaltliche<br />

und technische Rahmenbedingungen geschaff<br />

en werden, welche einen möglichst<br />

kontinuierlichen Fluss von Initiativbewerbungen<br />

zulassen. Ein Prozess ist zu gestalten,<br />

diese initiativen Bewerber so wertschätzend<br />

zu behandeln, dass sie zu einem<br />

späteren Zeitpunkt „aktiviert“ werden können.<br />

Hier ist auch die vorausschauende Einrichtung<br />

eines externen – oder aber auch<br />

internen – Bewerberpools zu erwägen. Der<br />

externe Pool kann durch den Einsatz grundsätzlicher,<br />

nicht auf einen bestimmten Job<br />

zielender Imagekampagnen um die attraktiven<br />

Möglichkeiten einer Beschäftigung in<br />

der VR-Bank fl ankiert werden. In Verbindung<br />

mit der genossenschaftlichen Identität<br />

GGB-Beratungsgruppe GmbH<br />

Die GGB-Beratungsgruppe ist seit 30 Jahren<br />

erfolgreich in der Beratung genossenschaftlicher<br />

Banken und deren Verbundunternehmen<br />

tätig. Die GGB berät<br />

und begleitet ganzheitlich, vernetzt und<br />

umsetzungsorientiert zu aktuellen Problemstellungen<br />

und für eine erfolgreiche<br />

Zukunftsgestaltung. Das Beratungsspektrum<br />

umfasst Strategieentwicklung, Marketing<br />

und Vertrieb, Prozessoptimierung<br />

sowie Personalsuche und Personalma-<br />

Hintergrund & Analyse<br />

(„Wir sind hier zu Hause“ oder „Wir sind vor<br />

Ort“) ergeben sich hervorragende Chancen<br />

einer markenbildenden Vermittlung der unternehmerischen<br />

Verantwortung der Volksbanken<br />

und Raiff eisenbanken um den regionalen<br />

Arbeitsmarkt.<br />

Eine weitere Unterstützung bietet die Auswertung<br />

von Stellengesuch-Datenbanken.<br />

Hier können dann Erfolgschancen erhöht<br />

werden, wenn neben den genossenschaftsinternen<br />

Kanälen auch eine Auswahl aus<br />

anderen Geschäftsdatenbanken beziehungsweise<br />

Netzwerken wie XING, Experteer,<br />

Stepstone getroff en wird. Es gilt der<br />

Grundsatz: Erfahrungen sammeln und das<br />

Preis-/Leistungsverhältnis der Angebote<br />

prüfen. Die Handlungsanforderung an die<br />

Personalverantwortlichen lassen sich dabei<br />

auf eine kurze Faustformel bringen: Die unterschiedlichen<br />

Aktivitäten erbringen ein<br />

Mehr an Bewerbern. Ein Mehr an potenziell<br />

geeigneten Bewerbern wiederum erhöht die<br />

Chance einer erfolgreichen Besetzung.<br />

Zusammenfassend lässt sich feststellen,<br />

dass die Rekrutierung externer oder interner<br />

Mitarbeiter unter Kosten/Nutzen-Gesichtspunkten<br />

ein wichtiger Erfolgshebel für die<br />

Bank ist. Lediglich „durchschnittliche“ Besetzungsentscheidungen<br />

reichen aktuell<br />

nicht mehr aus. Die Professionalisierung des<br />

Instrumentariums des Stellenbesetzungsverfahrens<br />

ist allerdings nur dann zielführend,<br />

wenn bereits vorab die Weichen für<br />

eine erfolgreiche Vermarktung der Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

der Bank gestellt werden.<br />

Vertraute Methoden der Rekrutierung<br />

sind zu ergänzen mit weiteren Aktivitäten<br />

der Analyse des sich diff erenzierenden Bewerbermarktes.<br />

Kai-Uwe Uchtländer,<br />

GGB-Beratungsgruppe,<br />

kuchtlaender@ggb-bg.de<br />

nagement. Durch unterstützendes Training<br />

und Coaching werden die Menschen<br />

befähigt, damit Konzepte verwirklicht<br />

sowie Veränderungen erfolgreich<br />

gestaltet werden. Für viele VR-Banken,<br />

die auf Kontinuität und Nachhaltigkeit<br />

setzen, ist die GGB langjähriger und<br />

dauerhafter Beratungs- und Trainingspartner<br />

im Rahmen des GGB-Partnermehrwertprogrammes.<br />

www.ggb-bg.de<br />

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