10.02.2013 Aufrufe

Genossenschaftsblatt 4/2010 - RWGV

Genossenschaftsblatt 4/2010 - RWGV

Genossenschaftsblatt 4/2010 - RWGV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Thema<br />

dings beklagen sich die Unternehmen über<br />

die Konditionen – zu teuer und zu hohe Sicherheiten.<br />

In der Tat sitzt die Kreditwirtschaft<br />

zwischen Baum und Borke: einerseits<br />

verlangt die Politik bessere Risikovorsorge<br />

bei den Banken, auf der anderen Seite kritisiert<br />

sie eine zu zögerliche Kreditvergabe.<br />

In der Wochenzeitung „Die Zeit“ wurde gefordert,<br />

Volksbanken, die nachweislich mit<br />

ihrer auf Solidität ausgelegten Geschäftspolitik<br />

nicht für das Chaos an den Finanzmärkten<br />

verantwortlich waren, bei der von der<br />

Bundesregierung geplanten Bankenabgabe<br />

zu beteiligten. Mit dem Argument: „Sparkassen<br />

und Volksbanken aber sind gut geölte<br />

Vertriebsmaschinen, die auch davon leben,<br />

ebenjene Finanzprodukte zu verkaufen, die<br />

irgendwo auf der Welt entwickelt wurden.“<br />

Wie sehen Sie das?<br />

Günter Verheugen: Das ist ein ökonomisch<br />

unsinniges Argument. Wenn der Staat<br />

nicht will, dass bestimmte Finanzprodukte<br />

verkauft werden, muss er entsprechende<br />

Regeln setzen. Die genossenschaftlichen<br />

Banken haben ein bewährtes, auf Solidarität<br />

gegründetes internes Sicherungssystem. Sie<br />

fallen dem Staat nicht zur Last, falls sie doch<br />

einmal in Schwierigkeiten geraten sollten.<br />

Wo die Selbstregulierung funktioniert, sollte<br />

der Staat sich heraushalten.<br />

Sie selbst sind Mitglied einer Genossenschaftsbank,<br />

haben Mitspracherecht, können also<br />

die Geschäftspolitik Ihrer Bank aktiv mitbestimmen.<br />

Was wünschen Sie sich von Ihrer<br />

Genossenschaftsbank und damit im Grunde<br />

für alle Kreditgenossenschaften für die kommenden<br />

Jahre?<br />

Günter Verheugen: Ich glaube, dass die<br />

Finanzkrise gezeigt hat, dass das Geschäftsmodell<br />

der deutschen Genossenschaftsbanken<br />

krisenfester und sozialverträglicher als<br />

das anderer ist. Deshalb sehe ich keinen<br />

Grund, an diesem Modell grundsätzlich etwas<br />

zu ändern. Eine Volksbank oder Raiff eisenbank<br />

ist nicht Goldman Sachs und sollte<br />

auch nicht so tun, als ob sie es wäre. Gesamtwirtschaftlich<br />

ist am wichtigsten, dass<br />

die kleinen und mittleren Unternehmen einen<br />

verlässlichen Partner in der Bankenwelt<br />

haben.<br />

Herzlichen Dank!<br />

Die Fragen stellte Wolfgang Koschny<br />

„Menschen machen Märkte"<br />

26. Oktober <strong>2010</strong>: Wirtschaftstag <strong>2010</strong> der Volksbanken und Raiff eisenbanken im Bochumer Ruhr-<br />

Congress lockt mit Prominenz und spannenden Th emen. Mit dabei: Roland Koch.<br />

Fast 2.000 Besucher werden in diesem Jahr zum Wirtschaftstag der Kreditgenossenschaften im Ruhr-<br />

Congress Bochum erwartet.<br />

Bochum. Der Wirtschaftstag der Volksbanken<br />

und Raiff eisenbanken in Rheinland<br />

und Westfalen fi ndet am 26. Oktober <strong>2010</strong>,<br />

ab 13 Uhr, im RuhrCongress Bochum statt.<br />

Die eingeladenen Mitglieder und Kunden<br />

der Mitgliedsgenossenschaften des <strong>RWGV</strong>s<br />

dürfen sich an diesem Tag nicht nur auf den<br />

ehemaligen EU-Kommissar Professor Günter<br />

Verheugen (siehe Interview auf den Seiten<br />

3 und 4 dieser Ausgabe) freuen. Zu den<br />

prominenten Gästen gehören in der Ruhr-<br />

Stadt auch der ehemalige hessische Ministerpräsident<br />

Roland Koch, DFB-Sportdirektor<br />

Matthias Sammer, Journalist Ulrich<br />

Kienzle, Professor Dr. Dr. h.c. Wolfgang Huber,<br />

ehemaliger Vorsitzender des Rates der<br />

Evangelischen Kirche in Deutschland, Werner<br />

Böhnke, Vorstandsvorsitzender der<br />

WGZ BANK, und Kunstturnweltmeister Fabian<br />

Hambüchen.<br />

Darüber hinaus werden sich in zwei von der<br />

Fernsehjournalistin Maybrit Illner moderierten<br />

Talkrunden erfolgreiche Unternehmerpersönlichkeiten<br />

wie Jens-Uwe Meyer, Geschäftsführer<br />

„Die Ideeologen – Gesellschaft<br />

für neue Ideen mbH“, Th omas Stümmler,<br />

Vorstand der Firma „Vectron Systems AG “ in<br />

Münster, sowie Walter Mennekes, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der „MENNEKES<br />

Elektrotechnik GmbH & Co. KG“ in Kirchhundem<br />

zu Wort melden. Die Veranstaltung<br />

steht unter dem Motto: „Menschen machen<br />

Märkte: Mittelständische Innovationen als<br />

Antrieb wirtschaftlichen Erfolgs.“<br />

Unterstützt wird der Wirtschaftstag <strong>2010</strong><br />

durch die WGZ BANK.<br />

Weitere Informationen bei Th omas von<br />

Hammel (<strong>RWGV</strong>), thomas.von-hammel@<br />

rwgv.de, sowie unter www.rwgv.de.<br />

6 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2010</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!