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Genossenschaftsblatt 4/2010 - RWGV

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Banken<br />

„Sterne des Sports“ befl ügeln Kinder<br />

Die Troisdorfer „Wasserfreunde Blau-Weiß“ haben vor Monaten den „Großen Stern des Sports“ in Gold<br />

von Bundeskanzlerin Angela Merkel erhalten – und schwimmen heute auf einer Erfolgswelle.<br />

Stolz auf den „Großen Stern des Sports“ in Gold: die Kinder und Trainer des Troisdorfer Schwimmvereins<br />

1923 e.V. „Wasserfreunde Blau-Weiß“.<br />

Troisdorf. Sie haben manchmal Angst davor,<br />

im tiefen Wasser zu schwimmen, sind<br />

aufgekratzt, wie Kinder es nun mal sind. Und<br />

doch: Wenn die Kinder mit Behinderung<br />

nach Monaten spielerisch-intensiven Trainings<br />

endlich ihr Seepferdchen verliehen<br />

bekommen, herrscht am Lehrschwimmbecken<br />

im Troisdorfer Schwimmbad Stimmung<br />

wie nach einem Olympiasieg. Und das seit<br />

vielen Jahren. Das war Grund genug für den<br />

Troisdorfer Schwimmverein 1923 e.V. „Wasserfreunde<br />

Blau-Weiß“ sich im vergangenen<br />

Jahr um die „Sterne des Sports“ bei ihrer Genossenschaftsbank,<br />

der VR-Bank Rhein-Sieg,<br />

zu bewerben. Erfolgreich, wie Birgit Langel,<br />

die erste Vorsitzende und Trainerin des Vereins,<br />

heute weiß.<br />

Die vom Deutschen Olympischen Sportbund<br />

(DOSB) und den Volksbanken und Raiff eisenbanken<br />

ins Leben gerufene Initiative ist<br />

mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und zeichnet<br />

Sportvereine für ihr soziales Engagement<br />

aus. 5.500 Euro bekam der Troisdorfer Verein<br />

für seine Arbeit. Für die Wasserfreunde bedeutete<br />

das Preisgeld die Erfüllung eines<br />

Traumes: Zwei Unterwassertrampolins für<br />

das Lehrschwimmbecken. Das freut Birgit<br />

Langel ganz besonders. Schon lange träumt<br />

sie von diesen neuen Geräten, die Mut und<br />

Motorik gleichermaßen fördern. Die engagierte<br />

Rheinländerin wagte vor etwa zehn<br />

Jahren den Sprung ins kalte Wasser, als eine<br />

befreundete Mutter sie fragte, ob es möglich<br />

sei, ihrem Sohn das Schwimmen beizubringen.<br />

Mit Paul, dem Sechsjährigen mit Down<br />

Syndrom, begann im Jahr 2000 die Fördergruppe<br />

des Schwimmvereins. Heute gehören<br />

Mädchen und Jungen mit Herzerkrankungen,<br />

Wahrnehmungs- und Konzentrationsstörungen<br />

oder sozialen Defi ziten der Gruppe<br />

an. Mehr als 20 Kinder und Jugendliche<br />

mit Handicap werden in Troisdorf einmal<br />

wöchentlich von drei Schwimmtrainern unterrichtet<br />

und gefördert.<br />

„Manchmal reden wir uns schon den Mund<br />

fusselig, aber es lohnt sich, wir bekommen<br />

viel zurück“, beschreibt Langel die gemeinsame<br />

Arbeit mit den Kindern aus der Fördergruppe.<br />

In ihrer Bewerbung bei der VR-Bank<br />

für die Initiative „Sterne des Sports“ schrieb<br />

sie deshalb: „Die Kinder können nicht nur<br />

von uns etwas lernen, sondern wir auch von<br />

ihnen. Ihre Freude am Wasser steckt uns alle<br />

an.“ Wie viele Kinder bei ihr das Schwimmen<br />

gelernt haben, kann die Chefi n nach insgesamt<br />

30 Jahren als Trainerin nicht mehr so<br />

genau sagen. Eine ganze Reihe von ihnen<br />

bleibt aber dabei, so wie Paul. Der heute 16-<br />

jährige beherrscht inzwischen die technisch<br />

schwierige Rückenlage und schwimmt in einem<br />

regulären Kurs. Rund 20 Stunden verbringt<br />

Birgit Langel wöchentlich am Beckenrand.<br />

Ehrenamtliches Engagement, das jetzt<br />

belohnt wurde. Nach dem Erfolg auf Kreisebene,<br />

landeten die Wasserfreunde mit ihrer<br />

Fördergruppe auch bei der Landesauswahl<br />

ganz vorne. Damit qualifi zierte sich der Verein<br />

für den Bundeswettbewerb und durfte<br />

zur Siegerehrung Anfang des Jahres nach<br />

Berlin fl iegen. Dort nahmen Birgit Langel,<br />

Paul und fünf weitere Kinder der Troisdorfer<br />

Fördergruppe den „Goldenen Stern des<br />

Sports“ für den sechsten Platz auf Bundesebene<br />

aus den Händen von Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel entgegen. „Das war wie eine<br />

Oscarverleihung“, erzählt Birgit Langel strahlend.<br />

Mediales Interesse weckte die Troisdorfer<br />

Delegation auch, als sie wieder heimischen<br />

Boden unter den Füßen hatte. „Jede<br />

Woche besuchten Reporter und Fotografen<br />

unser Training. Vor kurzem war sogar noch<br />

jemand vom Radio da und hat Interviews geführt“,<br />

so Birgit Langel.<br />

Ein voller Erfolg sind die „Sterne des Sports“<br />

auch für die VR-Bank Rhein-Sieg geworden.<br />

„Es gab Glückwünsche und sogar Blumen<br />

von unseren Kunden“, sagt Andrea Schrahe,<br />

Verantwortliche für die „Sterne des Sports“<br />

bei der VR-Bank Rhein-Sieg. „Wir fördern<br />

seit Jahren Vereine in Kultur und Sport, insbesondere<br />

das Ehrenamt. Man braucht jedoch<br />

engagierte Menschen, die ein solches<br />

Projekt langfristig befl ügeln“, bekräftigt<br />

Schrahe, der die Aktion inzwischen sehr ans<br />

Herz gewachsen ist.<br />

Auch in diesem Jahr haben sich bundesweit<br />

rund 2.500 Banken an der „Sterne des Sports“<br />

Initiative des Deutschen Olympischen Sportbunds<br />

(DOSB) und der Volksbanken und<br />

Raiff eisenbanken beteiligt. Zum großen Finale<br />

in Berlin treff en sich die 16 Landessieger<br />

am 7. Februar 2011. Informationen zum<br />

Wettbewerb bei: Silke-Carolin Specht<br />

(<strong>RWGV</strong>), 0251 7186-5115<br />

Marco Lorenz<br />

30 GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2010</strong>

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