Genossenschaftsblatt 4/2010 - RWGV
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Landwirtschaft<br />
Energetische Ressourcen sinnvoll einsetzen<br />
1. Raiff eisen Energie-Cup begeisterte Schüler und Juroren gleichermaßen.<br />
Gruppenbild mit den Initiatoren der Raiffeisenwarengenossenschaften und der RWZ Rhein-Main eG.<br />
Köln. Es war ein einzigartiger wie auch ehrgeiziger<br />
Wettbewerb, an dem sich zahlreiche<br />
Schüler anlässlich des 1. Raiff eisen<br />
Energie-Cups des „Initiativhauses Energie“<br />
der Raiff eisengenossenschaften im Rheinland<br />
und der RWZ über mehrere Monate<br />
beteiligt haben: Effi ziente Konzeptansätze<br />
zu entwickeln, die zum verantwortungsvollen<br />
und wirtschaftlichen Umgang mit Energie<br />
beitragen, fällt in Zeiten eines spürbar<br />
rückläufi gen Nachwuchsfachkräftemangels<br />
nicht immer leicht. Tatsächlich fehlten im<br />
vergangenen Jahr rund 60.000 Fachkräfte<br />
aus dem mathematisch-technischen Bereich,<br />
was nicht zuletzt auch wirtschaftlich<br />
negative Folgen haben wird. Dass es aber<br />
DRV: Genossenschaften als Problemlöser<br />
Hannover. „In den vergangenen zwei Jahren ist deutlich geworden,<br />
wie ungeschützt die EU-Agrarmärkte mittlerweile den Kräften<br />
des Weltmarktes ausgesetzt sind. Dadurch ist auch die Wettbewerbssituation<br />
unserer Land- und Agrarwirtschaft erheblich verändert<br />
worden“, erklärte Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen<br />
Raiff eisenverbandes (DRV) bei der Mitgliederversammlung in<br />
Hannover. Die Folgen der fortschreitenden Liberalisierung wurden<br />
zunächst durch relativ stabile Verhältnisse an den europäischen<br />
Märkten nach 2005, vor allem aber durch die Hausse bei den Agrarpreisen<br />
2007/2008 überdeckt. Erst die massiven Preisrückgänge<br />
2008/2009 off enbaren nun die Eff ekte der Marktliberalisierung.<br />
Hinzu kommt die immer engere Verfl echtung mit anderen Rohstoff<br />
- und den Finanzmärkten, wie sich in der weltweiten Wirt-<br />
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auch anders gehen kann und Jugendliche<br />
durchaus in der Lage sind, sinnvolle wie<br />
auch kreative Ideen im Rahmen eines selbst<br />
konzipierten Projektes in die Tat umzusetzen,<br />
bewiesen jetzt vor allem die besten und<br />
von der Expertenjury ausgewählten Projektteams<br />
der erstplatzierten Th eobald-Simon<br />
Schule in Bitburg, die zweitplatzierten<br />
Schulen des HWK-Berufsbildungszentrums<br />
Bad Kreuznach und der Nicolaus-August-<br />
Otto-Schule im hessischen Diez sowie das<br />
Mildred-Scheel-Berufskolleg Solingen und<br />
die MES Alsfeld auf dem jeweils dritten<br />
Platz. Mit interessanten Beiträgen beeindruckten<br />
die Teilnehmer vor allem die Juroren<br />
und Schirmherren des Wettbewerbes,<br />
Lothar Schneider, Geschäftsführer der<br />
EnergieAgentur.NRW, sowie Professor Winfried<br />
Sehn von der Fachhochschule Bingen.<br />
Besonders Lothar Schneider betonte in seiner<br />
Rede die enorme Bedeutung der konsequenten<br />
Nachwuchsförderung im Bereich<br />
der Energieeffi zienz und der Erneuerbaren<br />
Energien: „Um beim Klimaschutz bestehen<br />
zu können, ist es eine Notwendigkeit, junge<br />
Leute frühzeitig für die Probleme der Energiegewinnung<br />
und Energienutzung zu sensibilisieren“,<br />
so der Experte vor den versammelten<br />
Gästen, Preisträgern und Initiatoren.<br />
Auch der zweite Juror, Professor Winfried<br />
Sehn, betonte in seiner Rede zu den eingereichten<br />
Arbeiten die herausragende Rolle<br />
der Nachwuchsförderung und äußerte dabei<br />
einen ganz persönlichen Wunsch: „Es<br />
wäre schön, wenn die Erfahrungen bei diesen<br />
Projekten auch Impulse geben würden<br />
für die Planung des berufl ichen Werdegangs,<br />
denn nur mit technisch und naturwissenschaftlich<br />
gut ausgebildeten, engagierten<br />
jungen Menschen sind wir für die<br />
Zukunft gerüstet.“<br />
Mit dem Raiff eisen Energie-Cup, der die<br />
Gewinner aus Bitburg mit 5.000 Euro, die<br />
zweitplatzierten Schüler aus Bad Kreuznach<br />
und Diez mit jeweils 1.500 Euro sowie die<br />
Solinger und Alsfelder Projektteams mit jeweils<br />
500 Euro prämierte, ist es der Raiff eisen<br />
Energie und den mit ihr verbundenen<br />
Initiatoren erfolgreich gelungen, wie Lothar<br />
Schneider formulierte: „gesamtgesellschaftlichen<br />
Nutzen für den Klimaschutz zu kombinieren“. <br />
schaftskrise gezeigt hat. Die Land- und Agrarwirtschaft bekommt<br />
die Folgen schmerzhaft zu spüren. 2009 gingen die Umsätze der<br />
2.675 genossenschaftlichen Unternehmen um 11,1 Prozent auf 38,4<br />
Milliarden Euro (Vorjahr 43,2 Milliarden Euro) zurück. „Das heißt<br />
für die Unternehmen: In diesen neuen Marktbedingungen liegen<br />
durchaus Chancen, aber auch rasant steigende Geschäftsrisiken.<br />
Preisentwicklungen sind nur noch schwer kalkulierbar. Das stellt<br />
höchste Anforderungen an das Management und die Risikovorsorge“,<br />
so Nüssel. Die EU-Marktordnungen sind in ihrer Wirksamkeit<br />
deutlich eingeschränkt worden. Die Sicherheitsnetze in den Marktordnungen<br />
hängen inzwischen extrem tief und haben auch die<br />
Funktion einer nachhaltigen Preisuntergrenze im Wettbewerb mit<br />
Industrie und Handel verloren.<br />
GENOSSENSCHAFTSBLATT 4 | <strong>2010</strong>