Da war doch noch was – - Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe
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Christel Schulz, Mai 2009, Alzheimer Gesellschaft Bochum e.V. <strong>–</strong> Demenz-Servicezentrum Ruhr<br />
2. Zahlen, <strong>Da</strong>ten, Fakten<br />
In Deutschland leben 1,2 Millionen demenzkranke Menschen, jährlich kommen etwa<br />
250.000 Neuerkrankungen hinzu. In NRW sind es 300.000, in Bochum 6.000 Demenzkranke.<br />
Von den 60 bis 69-Jährigen leidet 1 bis 4 Prozent an einer Demenz, von den 80 bis 85-<br />
Jährigen 20 bis 32 Prozent, von den 90-Jährigen und Älteren 35 bis 40 Prozent. 60 Prozent<br />
der Demenzen werden durch die Alzheimerkrankheit verursacht, 20 Prozent durch<br />
gefäßbedingte Erkrankungen (vaskuläre Demenz), wobei die Forschung hier zunehmend<br />
davon spricht, dass sich die gefäßbedingten Erkrankungen auf dem Hintergrund einer<br />
bereits bestehenden Alzheimerkrankheit entwickeln. Der Rest verteilt sich auf diverse<br />
Mischformen. Bei der Demenz handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern vielmehr<br />
um den Oberbegriff für mehrere Erkrankungen. Wenn von Demenzkranken die Rede ist,<br />
sind sowohl die Menschen mit einer Vorphase der Demenz, den sogenannten milden kognitiven<br />
Störungen als auch die Menschen in der letzten Phase der Erkrankung mit vollständiger<br />
Abhängigkeit gemeint.<br />
<strong>Da</strong>s Bewusstsein für die Demenzproblematik ist in den letzten<br />
Jahren enorm gewachsen. Sei es durch die deutliche Zunahme<br />
der Berichterstattung in den verschiedenen Medien, sei es, dass<br />
kaum eine Woche vergeht, in der nicht ein neues Buch<br />
erscheint. Zahlreiche Theaterstücke und Kunstausstellungen<br />
haben sich mit dem Thema auseinandergesetzt. Fotografen<br />
beschäftigt das Thema, viele gute Ansätze und Ideen, nicht nur<br />
das Elend und die Verzweiflung der Kranken im trostlosen<br />
Umfeld darzustellen, sondern auch Heiterkeit und alt gewordene<br />
Schönheit, Humor und Zärtlichkeit in den Blick zu nehmen.<br />
Die Reform der Pflegeversicherung, das Pflegeweiterentwicklungsgesetz sind kleine Fortschritte.<br />
Die Demenz-Servicezentren in NRW, zwölf Einrichtungen in höchst unterschiedlicher<br />
Trägerschaft, gehen am 01.06.2009 in die Regelfinanzierung, nicht zu vergessen<br />
das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Forschung mit Sitz in Bonn, gefördert mit<br />
60 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Forschung.<br />
2005 führte das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend eine<br />
Repräsentativerhebung in 25.000 Haushalten durch, in denen 3.600 hilfs- und pflegebedürftige<br />
Menschen lebten. <strong>Da</strong>s Ergebnis: Jede zweite Pflegeperson greift nicht auf professionelle<br />
Beratung und Unterstützung zurück, lediglich 16 Prozent nutzen externe<br />
Dienste regelmäßig, 37 Prozent nehmen diese gelegentlich in Anspruch.<br />
Durch den Ausbau der ambulanten Dienste und der Betreuungsgruppen können immer<br />
mehr Pflegebedürftige, auch Demenzkranke, in ihrer Häuslichkeit versorgt werden. <strong>Da</strong>von<br />
werden wir im Verlauf der Tagung durch Mut machende Berichte aus der Praxis hören.<br />
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