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Da war doch noch was – - Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe

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<strong>Da</strong>raus ergeben sich Qualifikationsbedarfe im Hinblick auf den Umgang mit den Erkrankten<br />

und den Angehörigen. Auch wenn Ehrenamtliche keine pflegenahen oder pflegerischen<br />

Tätigkeiten übernehmen sollen, ist es wichtig, dass sie die Erkrankten und ihre Lebensäußerungen<br />

verstehen und die mit dem Engagement verbundenen Erlebnisse verarbeiten<br />

können. Sie müssen ihre Grenzen und den Zeitpunkt erkennen, wann professioneller Rat<br />

und Hilfe einzuholen sind. <strong>Da</strong>s bedeutet: Schulung, Anleitung und Begleitung durch professionelle<br />

Pflegekräfte müssen gesichert sein.<br />

Ob sich Ehrenamtliche für diese wichtige Aufgabe finden lassen, hängt nicht nur von ihrer<br />

Motivation ab, sondern auch von der Fähigkeit, sich in die Lebenswelt des demenziell<br />

Erkrankten versetzen zu können. <strong>Da</strong>s bedeutet konkret: Über die allgemeine Motivation hinaus<br />

ist zu prüfen, ob den richtigen Menschen die richtige ehrenamtliche Aufgabe angeboten<br />

wird.<br />

5. Perspektive der <strong>Diakonie</strong> und Kirchengemeinden<br />

Wenn es darum geht, Menschen mit ihren Sorgen und Nöten zu erreichen, verstehen sich<br />

Kirche und <strong>Diakonie</strong> als eine Einheit. In der Praxis haben sich je<strong>doch</strong> gerade in der ambulanten<br />

Pflege die Handlungsvollzüge anders entwickelt. Pflegedienste wurden in evangelischer<br />

Trägerschaft zur „<strong>Diakonie</strong>station“ mit einem Zuständigkeitsbereich, der in der Regel weit<br />

über die Grenzen einer einzelnen Kirchengemeinde hinausreicht. Zur Zeit existieren 135 <strong>Diakonie</strong>stationen<br />

in <strong>Westfalen</strong> und <strong>Lippe</strong>, die von 80 diakonischen Trägern unterhalten werden.<br />

Im Bereich der Evangelischen Kirche von <strong>Westfalen</strong> und ihrer <strong>Diakonie</strong> hat es seit Beginn<br />

der Pflegeversicherung eine Umstrukturierung der <strong>Diakonie</strong>stationen gegeben. Kirchengemeinden<br />

haben sich vielerorts aus der Trägerschaft der ambulanten Pflegeeinrichtungen<br />

zurückgezogen. Somit wurde auch die evangelische Gemeindeschwester, die tief in der<br />

Kirchengemeinde verwurzelt <strong>war</strong>, durch die Krankenschwester der <strong>Diakonie</strong>station ersetzt.<br />

Der Bezug zum kirchlichen Gemeindeleben wurde damit zunehmend schwächer.<br />

Die 589 Kirchengemeinden in der westfälischen Landeskirche mit beinahe 80.000 ehrenamtlich<br />

tätigen Frauen und Männern verfügen über große Kompetenzen in der Arbeit mit<br />

Ehrenamtlichen. Es handelt sich hier um ein erhebliches Potential von aktiven Menschen, die<br />

nicht nur die Lebensphasen ihres Alters aktiv gestalten wollen, sondern zu Eigenverantwortung,<br />

Selbsthilfe und sozialem Engagement bereit sind. Beispielhaft sei hier die offene Altenarbeit<br />

genannt, die mit einer breiten Palette von Angeboten auf vielfältige Interessen ihrer<br />

Nutzerinnen und Nutzer reagiert und sich zunehmend Fragen der Betreuung von alten Menschen<br />

stellt.<br />

In dem Projekt gilt es in drei bis vier Modellregionen die in den Kirchengemeinden vohandenen<br />

Ressourcen für Demenzkranke zu erschließen und mit der professionellen Pflege von<br />

<strong>Diakonie</strong>stationen zu einem niederschwelligen, gut erreichbaren Angebot zu verknüpfen. Es<br />

sind die unterschiedlichen professionellen Kompetenzen der Pflege und der offenen Altenarbeit<br />

zu bündeln und mit den Ressourcen vom Ehrenamtlichen zu einem Unterstützungsnetzwerk<br />

Demenz zu verbinden.<br />

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