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Jahresbericht 2009 - Seelandheim Worben

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Erträge gut,<br />

Erlöse schlecht<br />

14<br />

Urs Moser,<br />

Leiter Landwirtschaft<br />

Das Landwirtschaftsjahr <strong>2009</strong> lässt<br />

sich mit den Worten, Erträge gut,<br />

Erlöse schlecht, kurz umschreiben.<br />

Aus pflanzenbaulicher Sicht wurden<br />

gute bis sehr gute Erträge geerntet.<br />

Was aber unser Buchhalter in der<br />

Kasse verbuchen konnte, war weniger<br />

erfreulich. Es gab keine Kulturen,<br />

deren Preis pro Einheit wie letztes<br />

Jahr war, denn alle hatten ein tieferes<br />

Niveau. Das gleiche muss leider auch<br />

bei der Tierhaltung gesagt werden.<br />

Auch beim Fleisch oder der Milch<br />

war der Erlös tiefer als in denVorjahren.<br />

Die Schere zwischen Aufwand<br />

und Ertrag geht weiter auseinander.<br />

Ohne Unterstützung der öffentlichen<br />

Hand, wie es bei der übrigen<br />

Landwirtschaft mit Direktzahlungen<br />

der Fall ist, wird es je länger desto<br />

schwieriger unseren Betrieb gewinnbringend<br />

zu führen.<br />

Wetter<br />

Die Monate Januar und Februar<br />

waren sehr kalt. Es herrschte richtiges<br />

Winterwetter. Der Frühling war<br />

sehr warm und zu trocken. Die<br />

Frühjahrsarbeiten konnten unter<br />

sehr guten Bedingungen erledigt<br />

werden. Im Mai konnte, wie selten<br />

zuvor, gutes Qualitäts-Bodenheu<br />

eingeführt werden. Die regenarme<br />

Zeit zog sich bis in den Juni hin. Der<br />

Juli war während der Ernte derWintergerste,<br />

des Rapses und des Winterweizens<br />

betreffend Regen nicht<br />

sehr gut. Die Ernte des Strohs musste<br />

immer wieder wegen unbeständigem<br />

Wetter unterbrochen werden.<br />

Dafür war der August wieder<br />

sehr warm. Es war der wärmste<br />

Monat des Jahres. Der Herbst war<br />

sehr trocken,so dass die anfallenden<br />

Arbeiten wie die Mais-, Kartoffelund<br />

Zuckerrübenernten unter zu<br />

trockenen Bedingungen ausgeführt<br />

werden mussten.Vor allem die Kartoffelernte<br />

war nicht einfach, um<br />

unliebsame Schlagschäden an den<br />

Knollen zu verhindern.<br />

Markt und<br />

Landwirtschaftspolitik<br />

Dass die Schere zwischen Aufwand<br />

und Ertrag in der Landwirtschaft<br />

weiter auseinander geht, habe ich<br />

eingangs schon erwähnt. Der Milchpreis<br />

droht ins Bodenlose zu fallen,<br />

da die Branche die Menge nicht in<br />

den Griff bekommt. Die Milchpreisdifferenz<br />

zwischen dem Sommerhalbjahr<br />

(Produktion von Greyerzerkäse)<br />

und dem Winterhalbjahr<br />

(Produktion von Konsummilch) beträgt<br />

mehr als 30 Rappen pro Liter.<br />

Dies bewirkt eine Erlösdifferenz von<br />

ca. 50'000 Franken.<br />

Die Fleischproduzentenpreise bewegten<br />

sich das ganze Jahr unter den<br />

Erlösen desVorjahres. Die Muni- und<br />

Kälberpreise waren in den zwei vorangegangenen<br />

Jahren nie so tief. Die<br />

Schweinepreise starteten im Januar<br />

sehr erfreulich, um im Sommer auf<br />

einen ruinösen tiefen Stand zu fallen.<br />

War der Erlös pro Kilo Schlachtgewicht<br />

anfangs Jahr 5 Franken, so war<br />

der Preis Ende Jahr auf 3.70 Franken<br />

gefallen. Dieser Preiszerfall löst bei<br />

einem Schwein mit 90 Kilo Schlachtgewicht<br />

rund 120 Franken Mindererlös<br />

aus oder bei 700 Schlachtschweinen<br />

bis 84'000 Franken.<br />

Pflanzenbau<br />

Die Zuckerrüben konnten im Frühjahr<br />

unter optimalen Bedingungen<br />

gesät werden. Die Pflanzen entwickelten,<br />

bedingt durch die Trockenheit,<br />

rasch Wurzeln in tiefere Bodenschichten,<br />

so dass die Rüben im<br />

Sommer nicht so stark unter dem<br />

Regenmanko litten. Unsere Zucker-

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