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Calvin and Missions - World Evangelical Alliance

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Pfisterer: Der <strong>Missions</strong>gedanke bei Kalvin (1934) 51<br />

also geordnet. Zugleich aber sage ich, dass man das ganze Menschengeschlecht<br />

ohne Ausnahme mit derselben Stimmung der Liebe umfassen<br />

soll; hier ist kein Unterschied zwischen Griechen und Barbaren, Würdigen<br />

und Unwürdigen, Freunden und Feinden; denn wir sollen die Menschen<br />

nicht an und für sich, sondern in Gott ansehen“ (Inst. II,8,32).<br />

Ganz besonders wichtig ist Kalvin die Erkenntnis geworden, dass allen<br />

Menschen Gottes Ebenbild in die Seele, aber auch in den Leib eingeprägt<br />

ist. Darum schreibt er: „Nach des Herrn Vorschrift sollen wir allen Menschen<br />

insgesamt Gutes tun, deren größter Teil dessen doch nicht wert ist.<br />

Die Schrift gibt eben die treffliche Regel, dass wir nicht auf Verdienste<br />

sehen sollen, sondern auf das allen Menschen eingeprägte Ebenbild Gottes,<br />

dem wir niemals zu viel Ehrerbietung erweisen können. So werden unsrer<br />

Liebe vor allem die Genossen des Glaubens empfohlen (Gal. 6,10), sofern<br />

durch Christi Geist in ihnen Gottes Ebenbild erneuert und wiederhergestellt<br />

ward. Aber welcher Mensch dir auch begegnen wird, der deiner Hilfe bedarf,<br />

du hast keinen Grund, dich ihm zu entziehen. Du sagst vielleicht, es<br />

sei ein Fremder; aber der Herr hat ihm einen Stempel aufgedrückt, der ihn<br />

zu deinem Verw<strong>and</strong>ten macht: darum gebietet er (Jes. 58,7): ‚Entzeuch<br />

dich nicht von deinem Fleisch‘“ (Inst. III,7,7).<br />

Welch größeren Liebesdienst könnte ein Christ dem, „der seiner Hilfe<br />

bedarf“, erweisen, als dass er ihn zu dem führt, der auch für seine Sünde<br />

gestorben ist! So müsste schon, was bisher von Kalvins Worten angeführt<br />

worden ist, genügen, um zu zeigen, dass er jegliche Arbeit Innerer und<br />

Äußerer Mission, die im Geiste Christi geschieht, von ganzem Herzen begrüßt<br />

und unterstützt hätte.<br />

Aber er hat sich noch viel deutlicher über diese Fragen ausgesprochen.<br />

3. Der Ruf Gottes gilt allen Menschen, allen Staaten, allen Völkern:<br />

„So viele Menschen es auf der Erde gibt, alle sind eure Nächsten. …<br />

Gott hat nicht eine Menschenrasse erwählt, er hat nicht seinen Dienst in ein<br />

bestimmtes L<strong>and</strong> beschlossen, sondern die W<strong>and</strong> ist zerbrochen, so dass es<br />

heute weder Juden noch Griechen gibt. … Wenn ich mir gesagt habe: Da<br />

ist ein Mensch aus einem fremden L<strong>and</strong>. Welche Beziehungen bestehen<br />

denn zwischen uns, zumal da wir nicht ein verständliches Wort mitein<strong>and</strong>er<br />

reden können? Und wenn ich das alles zu mir gesagt habe, was<br />

tut’s? Wenn ich ihn dann betrachte und anschaue, so werde ich in ihm eine<br />

Natur sehen, die er mit mir gemein hat. … Da ist doch ein und dieselbe<br />

Natur, durch die uns Gott zusammengefügt und gebunden hat. … Versuchen<br />

wir also, soweit es an uns liegt, auch den Seelen solcher Menschen

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