26.03.2013 Views

Calvin and Missions - World Evangelical Alliance

Calvin and Missions - World Evangelical Alliance

Calvin and Missions - World Evangelical Alliance

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

58 <strong>Calvin</strong> <strong>and</strong> <strong>World</strong> Mission<br />

etwa 300 Reformierten, unter denen auch der anfangs erwähnte Genfer<br />

Jean de Léry war, kamen auch zwei Prediger, die durch die Vermittlung<br />

des damals noch katholischen Admirals Coligny von Kalvin ents<strong>and</strong>t wurden,<br />

um ihren L<strong>and</strong>sleuten zu dienen, aber auch, um unter den Indianern zu<br />

arbeiten. Doch nur zu bald entpuppte sich Villegaignons hinterhältiger und<br />

unlauterer Charakter. Die Reformierten zogen sich von der Insel, auf der<br />

die Kolonie eingerichtet war, auf das gegenüberliegende Festl<strong>and</strong> zurück,<br />

f<strong>and</strong>en bei den Eingeborenen freundliche Aufnahme und begannen ihre<br />

<strong>Missions</strong>arbeit. Aber schon nach zwei Monaten, am 4. Januar 1558, verließen<br />

sie den brasilianischen Boden endgültig und erreichten nach den<br />

furchtbarsten Entbehrungen und Strapazen am 26. Mai die heimische Küste.<br />

Vier von ihnen, die schon in den ersten Tagen der Seefahrt von dem<br />

seeuntüchtigen Schiff mit einem Boot zum Festl<strong>and</strong> zurückgerudert waren,<br />

fielen in die Hände Villegaignons und wurden von ihm wegen Ketzerei<br />

getötet. Das ist in kurzen Zügen die überaus schmerzvolle Geschichte der<br />

ersten evangelischen <strong>Missions</strong>unternehmung und der ersten evangelischen<br />

<strong>Missions</strong>märtyrer. Das ganze kolonisatorische Unternehmen brach ebenfalls<br />

sehr schnell zusammen. Villegaignon selbst starb 1571 plötzlich, von<br />

den Protestanten verflucht, von den Katholiken verachtet.<br />

Die wichtigste Frucht für den Protestantismus dürfte gewesen sein, dass<br />

dadurch Coligny in Fühlung mit Kalvin kam.<br />

2. Musste nicht Kalvin, wenn er nach seiner nüchternen Art prüfte, warum<br />

dieser erste <strong>Missions</strong>versuch so rasch scheiterte, diese Erfahrung als<br />

einen Fingerzeig Gottes ansehen, dass es nicht sein und seiner Zeit Beruf<br />

sei, die frohe Botschaft über die Weltmeere zu tragen? Und wahrlich! durfte<br />

Kalvin es nicht als eine ganz besondere Freundlichkeit seines Gottes<br />

ansehen, dass er gerade in den dem Villegaignon-Abenteuer unmittelbar<br />

folgenden Jahren in Kalvins Heimatl<strong>and</strong> eine ungeahnt und unerwartet<br />

reiche Saat aufgehen ließ? Über 2500 Gemeinden sollten mit Predigern<br />

versorgt werden! Das Feld war reif zur Ernte, aber wo sollte er all die<br />

Schnitter herbekommen, um die Ernte einzubringen? So hat Kalvin die<br />

Freuden und die Leiden einer <strong>Missions</strong>leitung im reichsten Maße auf seinem<br />

<strong>Missions</strong>feld, innerhalb der europäischen Christenheit, erfahren.<br />

Was die Heidenmission angeht, so musste er erkennen: sein und seiner<br />

Zeit Auftrag war es, die Stellung vorzubereiten, von der aus zur gottgegebenen<br />

Zeit der Angriff in die weiteste Ferne vorgetragen werden<br />

konnte. Zu Kalvins Lebzeiten war die Stellung noch zu schwach, als dass<br />

er es, zumal nach dem ersten Misserfolg, hätte wagen dürfen, den Befehl<br />

zum Angriff zu geben. Die Tatsache, dass in Genf je eine französische,<br />

englische, niederländische und italienische Flüchtlingsgemeinde best<strong>and</strong> –

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!