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Adventskalender 2013 mit Texten von Prälat Dr. Betram Meier

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unsere islamischen Mitbürger Moscheen bauen, dafür haben auch wir Christen<br />

Verständnis. Aber wie steht es um die Gegenseitigkeit? Religionsfreiheit für<br />

Muslime bei uns müsste sich paaren <strong>mit</strong> demselben Recht für Christen in<br />

islamischen Ländern. Gibt es nicht auch zu denken, dass diejenigen für das<br />

Minarett plädieren, die gleichzeitig den Vorwurf erheben, das Schlagen und<br />

Läuten unserer Kirchenglocken sei Ruhestörung?<br />

Ein weiteres Feld, das unsere christliche Wachsamkeit fordert, ist die<br />

Kultur des Lebens. Wenn dem Menschen aus scheinbar humanitären Gründen<br />

aktiv beim Sterben geholfen werden soll, wer garantiert dann noch, dass<br />

nicht einmal jemand auf die Idee kommt, es könne für einen Menschen<br />

besser sein zu sterben, nicht weil er unheilbar krank ist, sondern behindert,<br />

alt, unnütz oder nur unbequem? Jetzt fängt der Mensch schon da<strong>mit</strong> an,<br />

dem Schöpfer den Thron streitig zu machen. In Zeiten geklonter Schafe darf<br />

die Herde des Guten Hirten nicht schweigen. Wo die christlichen Altäre leer<br />

bleiben, opfert der Mensch bald anderen Göttern, meistens geht er falschen<br />

Götzen auf den Leim. Das Produkt einer Gesellschaft <strong>von</strong> Machern ist am<br />

Ende nichts als Mache: Ein Christentum, das wie lauwarmes Wasser schmeckt,<br />

macht sich überflüssig. Glaubwürdiges und mutiges Zeugnis ist gefragt.<br />

Keine stromlinienförmigen Bücklinge sind gefragt, sondern wachsame<br />

Seismographen für die Zeichen der Zeit: Weil ihr Leben Richtung hat, können<br />

sie Richtung geben. Wir brauchen Persönlichkeiten <strong>mit</strong> dem Format eines<br />

Pater Rupert Mayer.<br />

Ich kenne einen,<br />

der ließ sich die Suppe versalzen,<br />

der ließ sich für dumm verkaufen,<br />

der ließ sich übers Ohr hauen,<br />

der ließ sich aufs Kreuz legen,<br />

der ließ sich zeigen, was ein Hammer ist,<br />

der ließ sich Nägel <strong>mit</strong> Köpfen machen,<br />

der ließ sich festnageln auf sein Wort,<br />

der ließ sich seine Sache was kosten:<br />

Pater Rupert Mayer.<br />

Ich kenne noch einen,<br />

der hat das alles schon vorher <strong>mit</strong> sich machen lassen -<br />

und noch mehr:<br />

der hat sich ums Leben bringen lassen,<br />

der hat sich sehen lassen am dritten Tag bis heute:<br />

Jesus Christus.<br />

In jedem Blick auf ein Kreuz können wir Ihn sehen.<br />

In jeder Feier der Eucharistie können wir Ihn empfangen.<br />

In jedem Menschen können wir Ihm begegnen:<br />

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