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Overall Analysis - FIFA.com

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nische Universitätsklinik eingeliefert werden,<br />

wo er professionell betreut wurde.<br />

Die Koordination und die Kommunikation<br />

zwischen den medizinischen Teams in Korea<br />

und Japan waren mustergültig.<br />

Verletzungen<br />

Seit dem <strong>FIFA</strong>-Weltpokal Frankreich 1998<br />

werden an den <strong>FIFA</strong>-Wettbewerben sämtliche<br />

Verletzungen ausgewertet. Der Mannschaftsarzt<br />

muss zu diesem Zweck nach jedem Spiel<br />

auf einem Formular Angaben zu etwaigen<br />

Verletzungen machen, die streng vertraulich<br />

behandelt werden, und dieses dem Medizinischen<br />

Koordinator der <strong>FIFA</strong> aushändigen. Mit<br />

diesen Informationen sollen neue Erkenntnisse<br />

über die Ursachen von Verletzungen<br />

und für die Verletzungsprävention gewonnen<br />

werden. Ein spezieller Dank gilt den Mannschaftsärzten,<br />

die ihrer Meldepflicht vollumfänglich<br />

nachgekommen sind.<br />

171 Verletzungen wurden bei den 64<br />

Endrunden-Partien registriert, ein Schnitt<br />

von 2.7 pro Spiel gegenüber 2.4 bei der<br />

letzten Weltmeisterschaft in Frankreich. Von<br />

Verletzungen waren die unteren Extremitäten<br />

am häufigsten betroffen. In 25 Fällen (15 %)<br />

wurde eine Kopfverletzung diagnostiziert<br />

(siehe Diagramm), wobei stets Zusammenstösse<br />

zwischen zwei Spielern, nie jedoch<br />

ein unbedrängter Kopfball die Ursache waren.<br />

Vier Spieler zogen sich bei solchen Duellen<br />

eine Gehirnerschütterung zu. 37 % der Spieler<br />

verletzten sich bei einem Foul (nach Ansicht<br />

der Mannschaftsärzte oder der Spieler), 36 %<br />

nach regelkonformen Zweikämpfen und 27 %<br />

ohne gegnerische Einwirkung.<br />

Im Vergleich mit den Zahlen des Olympischen<br />

Fussballturniers in Sydney 2000, die<br />

anhand derselben Kriterien ermittelt wurden,<br />

konnte eine erfreuliche Tendenz festgestellt<br />

werden: Weniger Verletzungen wurden durch<br />

Fouls verursacht. Dafür gab es eine Zunahme<br />

bei den Fällen, die auf eine Überbelastung<br />

zurückzuführen sind, vielleicht eine Folge der<br />

langen Saison, die bei den Profispielern an<br />

die Substanz ging, und der zu kurz bemessenen<br />

Regenerations- und Vorbereitungszeit für<br />

den <strong>FIFA</strong>-Weltpokal 2002.<br />

Diesen Punkt wird F-MARC in Zukunft<br />

genauer untersuchen, damit Rückschlüsse<br />

auf die optimale sowie die maximale Belastung<br />

eines Profispielers (Anzahl Spiele) in<br />

einer Spielzeit möglich sind. Voraussetzung<br />

ist jedoch eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />

der <strong>FIFA</strong> und den Konföderationen,<br />

Nationalverbänden und insbesondere den<br />

Profivereinen.<br />

Es besteht kein Zweifel, dass gesunde und<br />

gut vorbereitete Spieler ein höheres Leistungsvermögen<br />

haben. Ein Arzt hat bei der Ausübung<br />

seines Berufs stets das Wohl des Patienten vor<br />

Augen. Dies gilt in besonderem Masse für den<br />

Fussball, denn nur gesunde und motivierte<br />

Spieler können zur Steigerung des Niveaus und<br />

der Attraktivität unseres Sports beitragen.<br />

Doping<br />

256 Blut- und Urintests wurden am <strong>FIFA</strong>-<br />

Weltpokal 2002 durchgeführt. Bei allen<br />

64 Partien wurden jeweils zwei Spieler pro<br />

Team kontrolliert. Mit der vorbehaltlosen<br />

Zusammenarbeit legten die Spieler, Mannschaftsärzte<br />

und zuständigen Offiziellen der<br />

einzelnen Teams ein klares Bekenntnis für<br />

die Dopingbekämpfung ab. Alle 256 Bluttests<br />

waren negativ, es wurden also keine<br />

verbotenen Substanzen nachgewiesen. Zum<br />

ersten Mal bei einem <strong>FIFA</strong>-Turnier wurden<br />

zum Nachweis von Blutdoping, insbesondere<br />

Erythropoetin (EPO) oder Darbepoetin (DPO),<br />

auch Blutproben entnommen.<br />

Mit der Unterzeichnung einer Einverständniserklärung<br />

vor Turnierbeginn akzeptierten<br />

alle 736 Spieler der 32 Mannschaften das<br />

Dopingkontrollverfahren. Die Zusammenarbeit<br />

mit den Spielern war beispielhaft, vor<br />

allem wenn man bedenkt, dass ein völlig<br />

neues Verfahren zur Anwendung kam. Die<br />

Ärzte, die mit der Durchführung der neuen<br />

Tests betraut waren, zeigten sich vom Verhalten<br />

der Spieler denn auch positiv überrascht.<br />

Infolge der Bluttests wurden während des<br />

Turniers weder Nebenwirkungen noch Komplikationen<br />

registriert oder gemeldet.<br />

Die wertvollen Erfahrungen, die bei der<br />

Durchführung der Blut- und Urintests am <strong>FIFA</strong>-<br />

Weltpokal Korea/Japan 2002 gewonnen<br />

wurden, sowie die ausgezeichnete Zusammenarbeit<br />

mit den Spielern beweist, dass die <strong>FIFA</strong><br />

mit ihrer Strategie zur Dopingbekämpfung auf<br />

dem richtigen Weg ist. Im Vordergrund stehen<br />

die Aufklärung und die Prävention, wobei eng<br />

mit den Mannschaftsärzten und den medizinischen<br />

Betreuern zusammengearbeitet wird.<br />

Grosser Dank gebührt den Spielern,<br />

Mannschaftsärzten, Mitgliedern der Teamdelegationen<br />

und den lokalen Organisationskomitees,<br />

die entscheidend dazu beitrugen,<br />

dass der <strong>FIFA</strong>-Weltpokal Korea/Japan 2002<br />

aus medizinischer Sicht zu einem überwältigenden<br />

Erfolg wurde.<br />

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