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Technical and Tactical <strong>Analysis</strong><br />
<strong>Overall</strong> <strong>Analysis</strong><br />
Photo: Bongarts<br />
Rivaldo, Ronaldinho, Sas, Raúl, Totti, Wilmots,<br />
Tomasson, Recoba, Verón, y Aimar. La<br />
calidad técnica de estos jugadores ‘libres’ fue<br />
destacable, pero de la mano de la libertad<br />
viene la responsabilidad, y esos jugadores<br />
tenían que justificar su libertad en todos los<br />
partidos. Nos impresionó la velocidad de los<br />
mejores, pero más la capacidad de pensar<br />
rápido, sobre todo en la transición defensaataque<br />
y viceversa. Los jugadores ‘totales’,<br />
los más <strong>com</strong>pletos, los que pueden cambiar<br />
de posición sin perder un ápice de su efectividad<br />
(p. ej. los brasileños o los coreanos), se<br />
han convertido en el gran <strong>com</strong>odín del fútbol<br />
moderno.<br />
Das Zünglein an der Waage<br />
Da die Spitze im Fussball immer breiter wird,<br />
entscheiden zunehmend Kleinigkeiten über<br />
Sieg oder Niederlage:<br />
• eine Trainerentscheidung, z. B. Senol<br />
Gunes’ Wechsel in der 67. Minute im Spiel<br />
Türkei gegen Senegal: Ilhan Mansiz – der spätere<br />
Schütze des Golden Goals – für Kapitän<br />
Hakan Sükür;<br />
• eine Einzelaktion, z. B. Ronaldos Tor gegen<br />
die Türkei im Halbfinale (der moderne Fussball<br />
lebt von Spielern, die sich Chancen erarbeiten<br />
und diese auch verwerten können);<br />
• ein Konterangriff, z. B. Senegals Siegestor<br />
im Eröffnungsspiel gegen Frankreich;<br />
• eine Standardsituation, z. B. Batistutas<br />
spielentscheidendes Kopfballtor gegen Nigeria<br />
nach einem auf den langen Pfosten gezielten<br />
Eckball;<br />
• ein Fehler, z. B. der missratene Abstoss<br />
des türkischen Torwarts Rüstü, der im Gruppenspiel<br />
gegen Brasilien schliesslich zum<br />
verhängnisvollen Strafstoss führte.<br />
Gegenangriffe<br />
Ungefähr 20 % der Tore aus dem Spiel heraus<br />
fielen nach Gegenstössen. Auch vielen Treffern<br />
aus Standardsituationen gingen Konterangriffe<br />
voraus.<br />
Einige Teams pflegten ein ausgeprägtes<br />
Konterspiel mit einer massierten Abwehr,<br />
die bei sich bietenden Gelegenheiten blitzschnell<br />
einen Gegenangriff einleitete. Bei<br />
den besseren Teams, wie auch England und<br />
Deutschland, waren Konterangriffe eine der<br />
möglichen taktischen Waffen, die sich als<br />
äusserst effizient erwies (langer Pass auf den<br />
oder die Angreifer in den freien Raum). Brasi-<br />
lien und Senegal lancierten auch kollektive<br />
Gegenstösse (Angriff mit mehreren Spielern,<br />
bevor sich die gegnerische Abwehr formieren<br />
kann). Da auf diesem Niveau um jeden<br />
Meter verbissen gekämpft wird, sind schnelle<br />
Konterangriffe, die in der gegnerischen Hintermannschaft<br />
zeitweilig für Verwirrung sorgen,<br />
oftmals die einzige Möglichkeit für Raumgewinne.<br />
Einzelaktionen<br />
Ungefähr ein Fünftel der 161 Treffer resultierten<br />
aus Einzelaktionen (d. h. Distanzschüsse,<br />
direkte Freistösse, Dribblings): z. B. Roberto<br />
Carlos’ unglaublicher Freistoss gegen China,<br />
Dario Rodriguez’ Distanz-Volleyschuss in der<br />
Partie Uruguay gegen Dänemark sowie Henrik<br />
Larssons kaltblütiger Abschluss gegen Nigeria<br />
nach seinem Sololauf. Herausragende Einzelleistungen<br />
sind umso wichtiger, da sie neben<br />
Weitschüssen bisweilen die einzige Möglichkeit<br />
sind, die gegnerische Verteidigung zu<br />
knacken.<br />
Standardsituationen<br />
30 % der Tore fielen aus Standardsituationen,<br />
meistens nach Eckbällen, wobei verschiedene<br />
Varianten zu sehen waren (kurz gespielt, auf<br />
den kurzen oder langen Pfosten gezielt oder<br />
gar eine Flanke auf einen Spieler ausserhalb<br />
des Strafraums). Beeindruckend war insbesondere,<br />
wie präzise die Eckstösse nach<br />
innen wie nach aussen gezogen wurden. Auch<br />
die Freistösse hatten es in sich: nach innen<br />
oder aussen gedreht, scharf geschossen oder<br />
als Flanke gespielt. Es fehlte einzig das Überraschungsmoment<br />
an der Strafraumgrenze<br />
– so wie England 1998 von Argentinien wurde<br />
diesmal keine Mannschaft düpiert. Originelle<br />
Freistossvarianten lassen sich sowieso kaum<br />
mehr geheim halten.<br />
Pressing<br />
Ungeachtet der schwierigen klimatischen<br />
Bedingungen störten viele Teams den Gegner<br />
bereits im Mittelfeld am Spielaufbau. Während<br />
einige vor allem den ballführenden Spieler<br />
attackierten, zogen andere gar ein Pressing<br />
mit mehreren Spielern auf, das den Gegner in<br />
seiner Entfaltung empfindlich störte – Irland,<br />
Schweden, die USA, Dänemark, die Türkei,<br />
England, Japan und Korea beherrschten<br />
dieses System in Perfektion. Ein konsequentes<br />
Pressing, wie es Irland, die USA und Korea<br />
betrieben, stellte hohe Anforderungen an die<br />
Ausdauer und die Schnelligkeit der Spieler.