PDF (deutsch, français, italiano) - Planat
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Häuser starkem Sturm widerstehen<br />
können?<br />
Die Versicherungsindustrie ist insgesamt<br />
daran interessiert, dass die Baunormen<br />
den in Zukunft wachsenden<br />
Anforderungen Rechnung tragen. Darüber<br />
hinaus versuchen wir im Gespräch<br />
mit den Kunden individuell Einfluss zu<br />
nehmen.<br />
Und welche Rolle kommt der öffentlichen<br />
Hand bei der Prävention<br />
zu?<br />
Als Versicherer unterstützen wir die<br />
Schaffung von Baunormen oder von Registern,<br />
die geeignete Baumaterialien<br />
aufführen. Ein zentraler Punkt ist zudem,<br />
dass die Gefahrenkartierung weitergeführt<br />
wird. Denn die Nützlichkeit<br />
dieser Karten hat sich etwa bei der Bilanzierung<br />
des Hochwassers vom August<br />
2005 bewiesen: Bei rund 80 Prozent<br />
der Gefahrenkarten lagen die Experten<br />
mit ihrer Einschätzung richtig.<br />
In Nid- und Obwalden konnte man dank<br />
den realisierten Schutzmassnahmen<br />
grössere Schäden vermeiden.<br />
Sind Ihnen aus dem Ausland bessere<br />
Projekte der Gefahrenprävention<br />
bekannt?<br />
Die Strategien sind von Land zu Land<br />
sehr unterschiedlich. In Frankreich etwa<br />
kann es bis zur Umsetzung der Gefahrenkarten<br />
20 Jahren dauern. Ausserdem<br />
besteht das Problem, dass<br />
oft die Erkenntnisse über Gefahren da<br />
sind, aber die Konsequenzen aus Kostengründen<br />
nicht gezogen werden. In<br />
Grossbritannien wiederum ist die Gefahrenkartierung<br />
nicht zentral und<br />
staatlich koordiniert, sondern die Initiative<br />
geht eher von den Versicherern<br />
aus. Selbst wenn die Schweiz international<br />
gesehen eine Vorreiterrolle innehat,<br />
das Ei des Kolumbus haben wir<br />
noch nicht gefunden.<br />
Ein Szenario besagt, dass in Zukunft<br />
ganze Täler entvölkert wer-<br />
den oder aktiv evakuiert werden<br />
müssen. Ist also die Gesellschaft<br />
gezwungen aufzugeben, was nicht<br />
mehr vor Naturgefahren geschützt<br />
und damit versichert werden kann?<br />
Wenn die Gefährdung zu gross wird,<br />
muss die Versicherung marktwirtschaftlich<br />
denken und auf eine Police<br />
verzichten. Nützen Raumplanung und<br />
Objektschutz nichts mehr, werden gewisse<br />
Flächen wohl von einer Nutzung<br />
ausgenommen werden. Umgekehrt<br />
profitieren heute schon Objekte, die<br />
sehr sicher und an gut geschützten Lagen<br />
gebaut werden, von günstigeren<br />
Bedingungen.<br />
Wie steht es mit dem Klima im Jahr<br />
2100?<br />
Klar ist, dass das bisher ausgestossene<br />
CO 2 zu steigenden Temperaturen<br />
führen wird, selbst wenn wir jetzt<br />
das Steuer herumreissen. Wie auch die<br />
Swiss Re befassen sich mehr und mehr<br />
Firmen ernsthaft mit dem Thema und<br />
ziehen Konsequenzen für die eigene<br />
Geschäftsführung. Das gibt Hoffnung.<br />
Swiss Re will CO 2 -neutral werden<br />
pld. Im Jahr 2006 verursachten die<br />
weltweit 10’800 Mitarbeitenden von<br />
Swiss Re rund 67’000 Tonnen CO 2 .<br />
Bis 2013 soll der CO 2 -Ausstoss um<br />
15 Prozent reduziert und der Rest<br />
kompensiert werden. Die verbleibenden<br />
85 Prozent werden durch eine<br />
Investition in den Community Development<br />
Carbon Fund (CDCF) der<br />
Weltbank kompensiert. Dieser Fonds<br />
unterstützt Projekte zur Verbesserung<br />
des Klimaschutzes und der Lebensverhältnisse<br />
der Bevölkerung in<br />
Entwicklungsländern. Ein weiteres<br />
Beispiel, um dieses 2003 gesetzte<br />
Ziel zu erreichen, ist in der Schweiz<br />
der Kauf von klimaneutralem biofair-<br />
Treibstoff über die Schweizer Firma<br />
Gebana AG. Darüber hinaus belohnt<br />
Swiss Re jene Mitarbeiter, die sich<br />
auch privat möglichst klimaneutral<br />
verhalten. Abhängig von den regionalen<br />
Gegebenheiten unterstützt<br />
Swiss Re die Anschaffung von abgasarmen<br />
Autos mit Hybridantrieb, die<br />
Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel<br />
oder die Installation von Sonnenkollektoren<br />
mit der Hälfte der Investition<br />
bis maximal 5000 Franken.<br />
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