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1<br />

Das Forschungsteam bestand aus Valérie<br />

Überschwemmungsereignis 2005 analysiert<br />

Die Überschwemmungen im August 2005 verursachten in der Schweiz Schäden<br />

von rund drei Milliarden Franken. Bis Ende 2007 führen das Bundesamt<br />

für Umwelt und die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft eine<br />

Ereignisanalyse durch. Ein Teilprojekt von Bettina Witmer und Hans Kienholz<br />

von der Universität Bern befasst sich mit der raumplanerischen Umsetzung<br />

von Gefahrenkarten. Da in diesem Bereich erst wenige Gemeinden praktische<br />

Erfahrung besitzen, ist eine systematische Auswertung nicht möglich.<br />

Doch konnten in den zwölf betroffenen Kantonen mehrere aufschlussreiche<br />

Fallbeispiele gefunden werden. Das Teilprojekt stellt einerseits vorbildliche<br />

Massnahmen im Bereich Raumplanung zur Schadensreduktion dar, anderseits<br />

werden auch bestehende Vollzugslücken ermittelt. Wie sich zeigt, haben<br />

die Ereignisse 2005 in verschiedenen Gemeinden eine Überprüfung der<br />

Massnahmenplanung und eine Revision der Ortsplanung ausgelöst. Vielerorts<br />

wird angestrebt, die Gefahrenkarte möglichst rasch umzusetzen. Insbesondere<br />

sollen Gefahrengebiete beim Bauen wenn immer möglich gemieden<br />

werden. Ist dies nicht machbar, sind bei der raumplanerischen Umsetzung<br />

in Zonen mit geringer oder mittlerer Gefährdung künftig auch Risikoüberlegungen<br />

anzustellen und präventive Massnahmen zu ergreifen.<br />

Reto Camenzind<br />

reto.camenzind@are.admin.ch<br />

Roberto Loat<br />

roberto.loat@bafu.admin.ch<br />

ne liegt, in der mit einer mittleren Gefährdung<br />

gerechnet werden muss. Die-<br />

zur Renaturierung des Flusses Aire neu<br />

bessern soll. In Genf wird das Projekt<br />

se Information wurde in der Raumplanung,<br />

besonders bei den Baubewilli-<br />

bestehende Bauten zu schützen. Die-<br />

zusätzlich auf das Ziel ausgerichtet,<br />

gungsverfahren, nicht berücksichtigt. se wenigen Beispiele bestätigen, dass<br />

Das Ereignis hatte zur Folge, dass eine die Ereignisse von 2000 und 2002 Wissen<br />

und Know-how erweitert und so<br />

kantonalen Stelle geschaffen wurde,<br />

die Baugesuche bezüglich der Hochwassergefahr<br />

beurteilt.<br />

Wissens beigetragen haben.<br />

zur Neuorganisation des vorhandenen<br />

Schliesslich tragen Überschwemmungsereignisse,<br />

was die Vorhersage und den, dass die mit Überschwemmungen<br />

Abschliessend kann festgehalten wer-<br />

das Krisenmanagement betrifft, dazu verbundenen Risiken und Krisen auch<br />

bei, dass die Organisation und die Zusammenarbeitsformen<br />

sowie die Absi-<br />

Raumordnungspolitik verändern, weil<br />

die räumliche Entwicklung und die<br />

cherung von Kommunikationsdispositiven<br />

teilweise neu gestaltet werden. passt hat. Die Schaffung von Einsatz-<br />

sich auch das Netz der Akteure ange-<br />

Dazu finden sich in der Studie zahlreiche<br />

Beispiele, wie etwa die Schafments<br />

erweist sich jedoch als effiziendispositiven<br />

und eines Krisenmanagefung<br />

eines lokalen Führungsstabs für ter als eine Anpassung der Raumplanung,<br />

da diese im Allgemeinen mehr<br />

den Katastrophenfall in Saillon oder<br />

die Einführung eines kantonalen Notfallplans<br />

für Rhôneüberschwemmun-<br />

Zeit braucht.<br />

gen, der die Kommunikation und Zusammenarbeit<br />

der verschiedenen kan-<br />

(Übersetzung)<br />

tonalen und kommunalen Akteure ver-<br />

November (EPFL), Emmanuel Reynard (Universität<br />

Lausanne), Louis Boulianne (CEAT-<br />

EPFL), Jean Ruegg (Universität Lausanne),<br />

Reynald Delaloye (Universität Fribourg),<br />

Marc Zaugg (Universität Zürich), Marion<br />

Penelas (EPFL), Caroline Barbisch (EPFL) und<br />

Luzius Thomi (Universität Lausanne).<br />

Valérie November, 1968,<br />

ist seit Oktober 2006<br />

Inhaberin einer Förderungsprofessur<br />

des<br />

Schweizerischen Nationalfonds<br />

(SNF) an der ETHL und leitet dort<br />

die Study Group on the Spatiality of Risks (EspRi).<br />

Seit 15 Jahren befasst sie sich mit dem<br />

Verhältnis zwischen Raum und natürlichem,<br />

ökologischem und sozialem Risiko sowie mit<br />

der Veränderung des Raums durch Risiken. Valérie<br />

November leitete das Forschungsprojekt<br />

über Überschwemmungsrisiken im Rahmen<br />

des COST-Programms C19, «Verletzlichkeit urbaner<br />

Infrastrukturen und Risikomanagement:<br />

Erkenntnisse und Auswirkungen von Überschwemmungen<br />

in der Schweiz».<br />

22 forum raumentwicklung 3/2007

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