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PDF (deutsch, français, italiano) - Planat

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Wo immer Menschen siedelten, mussten sie<br />

sich mit Risiken auseinandersetzen. Die Natur<br />

diktierte früher die geeigneten Standorte.<br />

Das sieht man heute noch an der Lage<br />

vieler Siedlungen im Alpengebiet, wo Dörfer,<br />

Weiler und Häusergruppen so ausgeklügelt<br />

angelegt wurden, dass sie weder durch<br />

Steinschlag noch durch Lawinen und Überschwemmung<br />

gefährdet sind. Zudem wurde<br />

immer streng darauf geachtet, dass das<br />

knappe und wertvolle Kulturland möglichst<br />

erhalten blieb.<br />

Im 20. Jahrhundert ging der Respekt vor<br />

der Natur immer mehr verloren. Die Folgen<br />

blieben nicht aus: zunehmende Schäden an<br />

Menschen, Häusern, Infrastrukturen und<br />

Kulturen. Deshalb beauftragte bereits 1972<br />

der Bundesbeschluss über die dringlichen<br />

Massnahmen auf dem Gebiet der Raumplanung<br />

die Kantone, ohne Verzug Gefahrengebiete<br />

auszuscheiden. Priorität hatte diese<br />

Planungsaufgabe während der Wachstums-<br />

und Expansionsphase der letzten<br />

Jahrzehnte aber nie. Heute ist man wieder<br />

sensibler geworden. Durch Unachtsamkeit<br />

bei Siedlungserweiterungen, wachsende<br />

Flächenbeanspruchungen in Risikogebieten,<br />

zusätz liche Versiegelungen sowie<br />

häufigere Natur ereignisse sind weit<br />

grössere Schäden als in der Vergangenheit<br />

aufgetre ten. Die Macht der medienwirksam<br />

wissheit im Zusammenhang mit dem Klimawandel,<br />

wecken zusätzliche Aufmerksamkeit<br />

für dieses Thema.<br />

Neben Naturrisiken bestehen auch technische,<br />

vom Menschen geschaffene Risiken.<br />

Produktion und Transport von gefährlichen<br />

Gütern können Menschen und Siedlungen<br />

bedrohen, was von der Planung nicht immer<br />

genügend beachtet wird. So zeugt es<br />

beispielsweise kaum von einer vorsorglichen<br />

Planung, wenn an einer Bahnlinie, auf<br />

der gefährliche Güter transportiert werden,<br />

neue Bauzonen ausgeschieden werden.<br />

Auch hier gibt es technische und raumplanerische<br />

Möglichkeiten, um Risiken zu vermeiden.<br />

Die Bevölkerung will Sicherheit. Sicherheit<br />

kostet viel. Zusätzliche Investitionen sind<br />

zweifellos notwendig. Sie übersteigen jedoch<br />

die finanziellen Möglichkeiten bei weitem,<br />

wenn man allein auf technische Massnahmen<br />

setzt. Deshalb ist ein gut geplantes<br />

Vorgehen mit fundierten Grundlagen, guten<br />

Risikoeinschätzungen, klaren Prioritäten,<br />

zuverlässigen Gefahrenkarten und mit geeigneter<br />

Standortwahl ein wichtiger Teil eines<br />

integralen Risikomanagements. Dieses<br />

Heft vermittelt zahlreiche Einblicke in diese<br />

vielfältige Problematik und macht zudem<br />

deutlich, dass Risikoprävention ein wieder<br />

zu entdeckendes Thema in einer verletzlicher<br />

gewordenen Welt ist.<br />

verbreiteten Bil der, gepaart mit der Unge-<br />

4<br />

forum raumentwicklung 3/2007

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