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Überschwemmungen bewirken, abgesehen
von den Schäden, dem Wiederaufbau
und den damit verbundenen
Zahlungen und Versicherungsleistungen
häufig bedeutende Veränderungen
des Raums, wie etwa die Änderungen
des Grundstückswerts und der Zonenpläne.
Weiter führen sie zu wesentlichen
organisatorischen Anpassungen,
wie sie die Veränderung der Krisenmanagementstrukturen,
institutionelle
Veränderungen oder das Erscheinen
neuer Akteure darstellen.
Das eingangs erwähnte Projekt untersuchte
nun die Raumdynamik und
den Lernprozess im Zusammenhang
mit Überschwemmungsereignissen in
städtischen Gebieten. Zwei Fälle von
Überschwemmungen, die hauptsächlich
neu gebaute Quartiere im gefährdeten
Gebiet betrafen (Saillon, Kanton
Wallis, 2000; Lully, Kanton Genf, 2002),
wurden in einer Forschungsarbeit im
Rahmen des COST-Programms C19
«Verletzlichkeit urbaner Infrastrukturen
und Risikomanagement: Erkenntnisse
und Auswirkungen von Überschwemmungen
in der Schweiz» von
einem Team aus Geografen der Universitäten
Genf, Lausanne, Freiburg, Zürich
und der Eidgenössischen Technischen
Hochschule Lausanne untersucht
(November V., Reynard E. (Dir.),
2006). 1
Dabei standen die folgenden Themen
im Vordergrund:
• Wie wird das Überschwemmungsrisiko
in der Raumplanung berücksichtigt
(Risikovorwegnahme und Risikoplanung)?
• Welche Tätigkeiten der Wasserwirtschaft
(Wasserentnahme, Festlegung
der Abflussmenge, Revitalisierung von
Wasserläufen) und welche Akteure
üben einen Einfluss auf den Umgang mit
Überschwemmungsrisiken aus?
• Wie werden die Lehren aus Krisensituationen
und aus Katastrophen gezogen?
Welche institutionellen oder sonstigen
Akteure sind betroffen?
Erhebliche Gefahr
Geringe Gefahr
Mittlere Gefahr
Geringe Gefahr
Gefahrenkarte der Region Lully (Kanton Genf), erschienen 2000.
In beiden untersuchten Fällen wurden Die Ergebnisse der Studie zeigen auf,
die beteiligten Akteure nach Rolle und dass Überschwemmungsereignisse zu
Funktion bei Vorsorge, Warnung und neuen Erkenntnissen geführt haben.
Ereignisbewältigung erfasst. Zudem In Genf zum Beispiel zeigte die Krise
wurde ein Inventar der von den Akteuren
verwendeten Dokumente erstellt. ton nicht als solches identifiziert wor-
ein Risiko auf, das bislang vom Kan-
Die Analyse ermöglichte es, das Ereignismanagement
zu evaluieren (Vorbe-
nämlich – entgegen der Annahme der
den war: Die Überschwemmung wurde
reitungsgrad vor und Reaktion während
der Krise), organisatorische Anser
des Flusses Aire verursacht, der in
Experten – nicht durch das Hochwaspassungen
nach der Krise aufzuzeigen Siedlungsnähe verläuft, sondern durch
sowie das Konzept und den Formalisierungsgrad,
den die Akteure vor be-
Ausserdem zeigen Überschwemmungs-
abfliessendes Niederschlagswasser.
ziehungsweise nach den Überschwemmungsereignissen
festgelegt hatten, noch nicht in die institutionellen Verereignisse
latent vorhandene, aber
zu ermitteln. Ausserdem wurden die fahren integrierte Kenntnisse auf. So
nach den Ereignissen eingeführten existierte in Lully zwar seit 2000 eine
neuen Warn- und Prognoseprozesse Gefahrenkarte, die aufzeigt, dass das
dokumentiert.
betroffene Gebiet in einer blauen Zo-
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