21.08.2017 Views

2010-04

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

De Binnenvaartkrant 37<br />

16 februari <strong>2010</strong><br />

Hamburgs neue Feeder Logistik Zentrale soll Abläufe im Hafen beschleunigen<br />

Schneller von Terminal zu Terminal<br />

VON ECKHARD-HERBERT ARNDT<br />

Erstmals hat einer der drei<br />

größten europäischen Seehäfen<br />

eine zentrale Steuerungseinrichtung<br />

für Container-Feeder-<br />

Verkehre eingerichtet. „Was wir<br />

hier haben, ist ein Alleinstellungsmerkmal<br />

für den Hamburger<br />

Hafen“, betonte Stefan Behn,<br />

HHLA-Vorstandsmitglied, jetzt<br />

bei der Vorstellung der Feeder<br />

Logistik Zentrale (FLZ) in der<br />

Hansestadt. Neben dem Hamburger<br />

Traditionsunternehmen<br />

wirkt an der FLZ auch die Nummer<br />

zwei im Elbe-Hafen, die Eurogate-Gruppe,<br />

mit.<br />

Als Pionierkunde konnte die dänische<br />

Unifeeder-Gruppe gewonnen<br />

werden, mit Abstand bedeutendster<br />

Feeder-Kunde des Elbe-Hafens.<br />

2008 gingen rund 1600 Anläufe auf<br />

das Konto der Dänen. Geleitet wird<br />

die FLZ von Julia Boden (28). Ihr<br />

stehen acht erfahrene Mitarbeiter<br />

zur Seite.<br />

Die Idee zur Gründung der FLZ<br />

reicht bis ins Jahr 2007 zurück, dem<br />

– vorläufig – letzten Boomjahr für<br />

den Hamburger Hafen, was sich allein<br />

im Containerverkehr in einem<br />

Zuwachs im zweistelligen Prozentbereich<br />

manifestierte. Das Wachstum<br />

der zurückliegenden Boomjahre<br />

hatte aber auch einen Preis:<br />

Die Feeder-Mengen nahmen einen<br />

solchen Umfang an dass es immer<br />

wieder zu Konflikten an den Terminals<br />

mit den Großcontainerschiffen<br />

kam, die mit Priorität abgefertigt<br />

werden mussten und weiterhin<br />

müssen. Bis Mitte 2008 hinein benotigten<br />

Feeder-Schiffe teilweise bis<br />

zu zwei Tagen, um die für sie bestimmte<br />

Ladung zu übernehmen<br />

oder Ladung an den verschiedenen<br />

Terminals abzugeben.<br />

Vom „Feeder-Hopping“ war die<br />

Rede, was sich für die Feeder-<br />

Operateure allerdings als teures<br />

‚Chefin‘ der neuen Feeder Logistik Zentrale ist Julia Boden.<br />

(Fotos: Eckhard-Herbert Arndt)<br />

Vergnügen erwies, da der eingesetzte<br />

Schiffsraum in den Boomjahren<br />

ausgesprochen teuer war. Die dänische<br />

Unifeeder-Reederei, zur Gruppe<br />

der Marktführer im europäischen<br />

Feeder-Geschäft gehörend,<br />

setzt traditionell in ihrer Flotte einen<br />

hohen Anteil an Charterschiffen<br />

ein.<br />

Kostensenkung<br />

Die FLZ hat eine große Aufgabe: Sie<br />

dient als Steuerungszentrale für die<br />

Feeder-Operateure. Und sie ist der<br />

zentrale Ansprechpartner für die<br />

Vielzahl der an der Container-<br />

Transportkette Beteiligten, wenn es<br />

zu Problemen in den Abläufen<br />

kommt, etwa aufgrund von Verspätungen<br />

oder anderen unvorhergesehenen<br />

Ereignissen.<br />

Durch die straffe Leitung soll vor<br />

allem Zeit eingespart werden was<br />

am Ende bedeutet: Kostensenkung.<br />

Zwar hat sich der Preis für Chartertonnage<br />

im Zuge der Weltwirtschaftskrise<br />

deutlich verringert,<br />

doch mit der allseits erwarteten<br />

Wiederbelebung des Handels dürfte<br />

sich das Einschätzung von HHLA-<br />

Vorstand Behn mittelfristig wieder<br />

ändern. Erste Schätzungen gehen<br />

dahin, dass sich die Zeit für einen<br />

Rundlauf im Hamburger Hafen,<br />

also das Bedienen der verschiedenen<br />

Terminals, um bis zu ein Drittel<br />

verringern kann.<br />

Das FLZ-Konzept wurde vom Bundeskartellamt<br />

überprüft und abgesegnet,<br />

um gar nicht erst in den<br />

Verdacht möglicher Absprachen<br />

zwischen den beiden größten Hamburger<br />

Hafenumschlagunternehmen<br />

zu kommen. „Die FLZ hat sich<br />

absolut der Neutralität verpflichtet<br />

und dient allen Hamburger Hafenunternehme“,<br />

betonte Heinrich<br />

Goller, Geschäftsführer der Einrichtung<br />

und darüber hinaus Geschäftsführer<br />

der HHLA-Container-<br />

Terminals.<br />

Auch Binnenschiffe<br />

Nachdem mit Unifeeder der Pionierpartner-<br />

und -kunde gewonnen<br />

wurde, verhandelt die FLZ-<br />

Geschäftsführung jetzt mit anderen<br />

Feeder-Dienstleistern. Zudem will<br />

man die Binnenschiffs-Unternehmen<br />

im Wortsinne mit ins Boot<br />

holen. „Das Interesse ist groß, denn<br />

alle Unternehmen stehen unter einem<br />

erheblichen Kostendruck“,<br />

sagte Goller weiter.<br />

Aus Sicht von Bernd Bertram,<br />

Geschäftsführer der Unifeeder<br />

Deutschland in Hamburg, ist die<br />

Einrichtung FLZ aber nur ein Beitrag<br />

damit Hamburg weiterhin das europäische<br />

Feeder-Hub sein kann.<br />

Bertram sieht zwei wichtige Stellschrauben:<br />

Zum einen fordert er<br />

dass die aus seiner Sicht im derzeitigen<br />

Marktumfeld „zu hohen Abgaben<br />

im Nord-Ostsee-Kanal“<br />

(NOK) gesenkt werden.<br />

Bei der Tarifpolitik müsse die zuständige<br />

Bundeswasserstraßenverwaltung<br />

vielmehr das europäische<br />

Wettbewerbsumfeld im Auge<br />

behalten als das bislang der Fall ist.<br />

Denn: Weil Schiffe und auch Treibstoff<br />

deutlich günstiger geworden<br />

sind, zudem der NOK hinsichtlich<br />

seiner Abmessungen beim eingesetzten<br />

Schiffsmaterial Grenzen<br />

setzt, wählen inzwischen immer<br />

mehr Reeder den – längeren – Weg<br />

um Skagen und fahren trotzdem<br />

günstiger als durch den NOK.<br />

Pflichtsprache<br />

Darüber hinaus müsse endlich<br />

Schluss damit gemacht werden dass<br />

für die Revierfahrt auf der Elbe seitens<br />

der Kapitäne weiterhin Deutsch<br />

als Pflichtsprache verlangt wird.<br />

Bertram: „Die Schifffahrtssprache<br />

ist seit eh und je Englisch.“<br />

Die praktische Folge einer Veränderung<br />

der Pflichtsprache wäre dass<br />

künftig wesentlich mehr „Vielfahrer“<br />

(lies: Feeder) den Hamburger<br />

Hafen ansteuern können und damit<br />

von der Lotspflicht befreit werden<br />

können.<br />

Das aber hat für die Reederei sofort<br />

einen deutlichen Kostensenkungseffekt<br />

zur Folge. Bertram:<br />

„Unsere Kunden sind die Großreedereien.<br />

Und die erwarten von<br />

uns, als ihren Dienstleistern, dass<br />

wir ihnen bei den Preisen in diesem<br />

schwierigen Marktumfeld entgegen<br />

kommen.“<br />

Im Fokus: Neben Feedern soll die FLZ in Zukunft auch den terminal-bezogenen<br />

Binnenschiffsverkehr steuern. Die Gespräche mit der Binnenschifffahrt laufen.<br />

Ölfilm auf dem Neckar<br />

Ölalarm an der Schleuse Hirschhorn, Der Verursacher sieht nun einem Ermittlungsverfahren<br />

entgegen. Die<br />

wo ein Schiffsführer am 5. Februar Bilgenwasser<br />

in den Neckar pumpte und Kosten für die Reinigungsmaßnahmen<br />

damit einen 120 Meter langen Ölfilm wird er wohl auch entrichten müssen.<br />

verursachte. Die Feuerwehr konnte die Während der Aufräumarbeiten war<br />

Ölspur schnell beseitigen. Währenddessen<br />

machte die Wasserschutzpoli-<br />

für die Schifffahrt gesperrt.<br />

die Schleusenkammer einige Stunden<br />

zei Heidelberg bei Rockenau den (Foto: Polizei Südhessen)<br />

verursachenden Schiffsführer samt<br />

Schiff dingfest.<br />

JA!<br />

Ich<br />

Füllen Sie den Abo-Coupon<br />

aus und senden Sie ihn ohne<br />

Briefmarke an:<br />

De Binnenvaartkrant<br />

Antwortnr. 70133<br />

NL-3070 VB Rotterdam<br />

(Niederlande)<br />

oder faxen an:<br />

0031 - 1<strong>04</strong>140212<br />

Ein Abonnement auf<br />

“De Binnenvaartkrant”<br />

kostet für Deutschland 65,25<br />

(einschl. 6% VAT) jährlich ,<br />

für Belgien EUR 22,75<br />

(einschl. 6% VAT) jährlich.<br />

Ihr Abonnement Soll 2 Monaten vorher<br />

schriftlich gekündigt werden.<br />

möchte, dass die Binnenvaartkrant auch weiterhin für mich schreibt!<br />

Daher abonniere ich die Zeitung bis auf Widerruf für wenigstens ein Jahr.<br />

Versandadresse:<br />

(Eventuell) Betriebsname:<br />

(z.H.v.) Name:<br />

Straße und Hausnummer:<br />

Postleitzahl und Ort:<br />

Land:<br />

Telefonnr:<br />

Mehrwertsteuernr:<br />

Email:<br />

Fakturadresse dasselbe wie Versandadresse<br />

Fakturadresse anders, nämlich:<br />

(Eventuell) Betriebsname:<br />

(z.H.v.) Name:<br />

Straße und Hausnummer:<br />

Postleitzahl und Ort:<br />

Land:<br />

Telefonnr:<br />

Email:<br />

Mehrwertsteuernr:<br />

Ich bevollmächtige ‘de Binnenvaartkrant’ die Kosten des Abonnementes<br />

automatisch von hierunter stehende Rechnung ab zu schreiben.<br />

Bankleitzahl: _________________________________________________________<br />

Bankkontonummer: ___________________________________________________<br />

Auf Namen lauten von: ________________________________________________<br />

Bankname: ____________________________________________________________<br />

Land + Ort Name Ihrer Bank: ___________________________________________<br />

Sie empfangen demnächst eine Rechnung worauf notiert steht wenn der Betrag von<br />

Ihrem Bankkonto abgeschrieben wird.<br />

Datum: Unterschrift:

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!