VISUBA Visualisierung von Entstehung und Entwicklung der - KIBB
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B. Küster Agrarwirtschaft <strong>und</strong> Umweltschutz<br />
herrschenden politischen Ideologie deutlich.<br />
Der letzte Baustein zeigt schließlich den aktuellen Stand auf <strong>und</strong> präsentiert als Kontrast zum<br />
Klassenzimmer des Bausteins 2 mo<strong>der</strong>ne Ausbildungsmethoden <strong>und</strong> -formen u. a. durch einen<br />
integrierten Fachraum. Den Komplex r<strong>und</strong>et ein Puzzle ab, bei dem die Besucher über<br />
vorgegebene Bausteine künftige fiktive Ausbildungsberufe in <strong>der</strong> Agrarwirtschaft bildhaft<br />
entwerfen können.<br />
Baustein 1: Berufsausbildung im Rahmen <strong>der</strong> Zünfte: Gärtner, Winzer, Fischer<br />
Bevor zur Zeit <strong>der</strong> Zünfte ein Lehrling aufgenommen werden konnte, musste dieser eine Reihe<br />
<strong>von</strong> Voraussetzungen erfüllen. Diese Voraussetzungen betrafen weniger seine fachliche<br />
Qualifikation o<strong>der</strong> Berufseignung, son<strong>der</strong>n seine soziale <strong>und</strong> famliliäre Situation. Erst wenn<br />
diese Hürden zur Zufriedenheit <strong>der</strong> Meister geklärt waren, konnte die Aufdingung mit Eintrag<br />
in die Lehrlingsrolle <strong>der</strong> Zunft erfolgen. Die restriktiven Aufnahmebedingungen werden im<br />
ersten Teil des Bausteins dargestellt. Der Besucher schlüpft in die Rolle eines Lehrlings, <strong>der</strong><br />
die Aufdingungsprozedur nachvollziehen kann. Hierzu muss er durch die stilisierte Form eines<br />
„Hürdenlaufs“ einfache Fragestellungen beantworten. Erst wenn <strong>der</strong> Besucher die Frage<br />
entsprechend beantwortet, ist eine Hürde genommen, gelangt er zur nächsten. Sind alle Voraussetzungen<br />
zur Aufdingung erfüllt, steht <strong>der</strong> Besucher vor <strong>der</strong> geöffneten „Zunftlade“. Hier<br />
findet er eine Kurzbeschreibung <strong>der</strong> Lehrbedingungen vor <strong>und</strong> kann sich in eine (eventuell<br />
virtuell) dargestellte Zunftrolle eintragen. Die Schranken, die sich vor <strong>der</strong> Aufdingung aufbauen,<br />
können durch ineinan<strong>der</strong> verschachtelte, dem Original einer Zunftlade nachempf<strong>und</strong>ene<br />
Schatullen, durch einfache Klapptafeln mit einem Schließmechanismus o<strong>der</strong> durch Klapptüren<br />
symbolisiert werden.<br />
Baustein 2: Erste Bildungseinrichtungen (Schulen für die Elite)<br />
Der Beginn <strong>der</strong> schulischen Ausbildung in <strong>der</strong> Landwirtschaft wird über eine Inszenierung<br />
mit einem Schulungsraum aus den ersten Bildungseinrichtungen dargelegt. Der Lehrer (als<br />
entsprechend ausstaffierte Puppe) fungiert als Dozent, sein Vortrag ist über Tonband hörbar.<br />
Besucher können als „Schüler“ in den Bänken dem fachlichen Vortrag folgen <strong>und</strong> so die Unterrichtssituation<br />
nachempfinden. Quasi als Nebeneffekt könnten hierdurch Informationen<br />
über die gängige Methode des Unterrichtens im Gegensatz zu mo<strong>der</strong>nen pädagogischen<br />
Lehrmethoden transportiert werden.<br />
An <strong>der</strong> Wand sind Schaubil<strong>der</strong> angebracht, die neben zeitgenössischen fachlichen Darstellungen<br />
die verwirrende Vielfalt <strong>der</strong> unterschiedlichen Schulformen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en historische Einordnung<br />
zeigen. An den Bänken können jeweils erklärende Texte aufliegen, die die vorgef<strong>und</strong>ene<br />
Situation erläutern <strong>und</strong> den Zusammenhang erklären. Insbeson<strong>der</strong>e müsste hier über eine<br />
Darstellung <strong>der</strong> Aufnahmebedingungen <strong>und</strong> einen Vergleich <strong>der</strong> Höhe des Schulgeldes mit<br />
<strong>der</strong> Einkommenssituation eines Landarbeiters <strong>der</strong> elitäre Anspruch <strong>der</strong> ersten Bildungseinrichtungen<br />
herausgestellt werden. Ein Schaubild mit den unterschiedlichen Schularten, <strong>der</strong>en<br />
Existenzzeiten, unterschiedlichen Eingangsvoraussetzungen, Lehrplänen usw. verdeutlicht<br />
den Facettenreichtum <strong>der</strong> in den Anfängen vorhandenen Schulen.<br />
Ein „Blick aus dem Fenster“ (über eine grafische Darstellung) macht zudem deutlich, dass die<br />
Ausbildungsstätte immer an einen Gutsbetrieb angeb<strong>und</strong>en war. Das Klientel für die ersten<br />
Bildungseinrichtungen setzte sich aus den Söhnen <strong>von</strong> Gutsbesitzern o<strong>der</strong> Interessierten aus<br />
dem wohlhabenden Bürgertum zusammen, die eine Verwaltungstätigkeit auf einem größeren<br />
landwirtschaftlichen Betrieb anstrebten. Für die einfache Landarbeiterschaft war diese Form<br />
<strong>der</strong> Ausbildung nicht zugänglich. Auch dieser Aspekt müsste hier ersichtlich werden. Um<br />
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